Unterweisung 49

1. Euer Gebet steigt zu mir auf wie der Duft der Blumen, und ich nehme es an.
2. Lasst euren Geist das Brot des ewigen Lebens genießen. Dies ist nicht die erste Unterweisung, die euch mein göttlicher Geist gibt; als Mensch offenbarte ich mich bereits zu einer andern Zeit, um euch zu lehren, die Demut zu entfalten, zu leben, um den andern Gutes zu tun, und zu sterben am Kreuz der Liebe. Wenn ihr mein Wort hört, erscheint es euch, als ob es die erste Unterweisung wäre, die euer Geist erhält, weil ihr den früheren Unterricht nicht verstanden habt. Heute komme ich von neuem auf der Suche nach den Kranken, die alle meiner Kinder sind, weil ihr alle in diesem Tal der Sühne stöhnt und eure Klagen zu mir gelangen.
3. Wenn der Schmerz sehr stark wird, dann erinnert sich der Mensch an Gott – so gleichgültig und kalt er sich auch gegenüber meiner Lehre gezeigt hat – er richtet seine Augen im Verlangen nach meiner Barmherzigkeit auf mich und sendet in seiner Verzweiflung dies Gebet empor: Herr, warum gewährst Du mir nicht, worum ich Dich so sehr bitte? Wenn Du mein Flehen nicht erhören kannst, so verkürze meine Tage auf Erden, da es keinen Sinn hat, nur um zu leiden auf ihr zu sein. Wie viel Unwissenheit zeigt ihr, wenn ihr so zu eurem Vater sprecht, der ganz Liebe ist für seine Kinder!
4. Darum hole ich euch mit meiner Unterweisung in dieser Zeit aus den Dunkelheiten des Unverständnisses heraus, damit ihr selbst im größten Schmerz nicht vom Pfade des Lichtes abweicht. Bald werdet ihr verstehen, dass ich euch nicht für den Schmerz geschaffen habe, denn das Leiden kam nicht von mir, sondern von euch. Jetzt müsst ihr den ganzen Weg zurücklegen, um das Licht und die Reinheit zurückzugewinnen, die ihr in Fetzen an den Dornen des Weges zurückgelassen habt.
5. Zwar ist euer Leben wie ein stürmisches Meer, in welchem ihr zeitweilig unterzugehen fürchtet. Doch da ihr wegen eurer Unvollkommenheiten so tief gesunken seid, so glaubt wenigstens in jenen Augenblicken an meine Gegenwart und meine Macht, wenn eure Prüfungen sehr hart sind. Gebt keinen Anlass, dass ich zu euch wie zu meinen Jüngern der Zweite Zeit spreche, die mit mir in einem Boot fuhren und die, als sie das Meer schäumen und Jesus schlafen sahen, voll Furcht und Angst zu Ihm sagten: Meister, rette uns, wir verderben. Da war meine tadelnde Antwort dies: „O, ihr kleingläubigen Menschen!“.
6. Geliebtes Volk, ergründe meine Unterweisung, orientiere den Leben nach den Vorbildern jener Jünger, denn auch ihr sollt Jünger werden. Denkt daran, meine Kinder, dass ihr vom Jahre 1950 an dies Wort nicht mehr hören werdet. Nützt es jetzt, damit es euch läutert und ihr nicht länger auf dem Weg der Sünde seid.
7. Mein Liebesopfer in der Zweiten Zeit zeigte euch, wie die Flecken abzuwaschen sind, die ihr an Körper und Geist tragt, selbst jene, die euch Sodom und Gomorrha als Erbschaft hinterließen. Ich opferte mich um der Unterweisung der Menschen willen, um ihnen den Weg des Gehorsams und der Liebe zu zeigen, auf dem sie ihre Erlösung erlangen können.
8. Jetzt, nachdem ich euch zahllose Unterweisung gegeben habe, seid ihr zugerüstet, um euch zu retten und euch selbst zu reinigen. Ich kündigte euch damals an, dass ich unter die Menschen zurückkehren werde, und hier bin ich in Erfüllung meines Versprechens.
9. Wenn nicht alle, die dies Wort vernehmen, meine Gegenwart empfinden, so ist dies darauf zurückzuführen, dass ihr Materialismus, ihre Sünde und die Vorstellungen, die in ihrem Verstand verwurzelt sind, sie vom Meister trennt. Aber ein Augenblick der Reue wird genügen, dass sie mich in ihrem Geiste fühlen. Das Licht meiner Liebe wird sie wie Petrus erleuchten, als er auf die Frage des Meisters die Göttlichkeit Jesu bekannte. Sie werden mit ihren Schlechtigkeiten Schluss machen, werden mit Entsetzen auf ihre Vergangenheit blicken und ein neues Leben beginnen – rein, nützlich und würdig. Darum sage ich euch, dass ihr eure Brüder nicht richten sollt, wenn sie mit ihrer Last von Sünden und Lastern unter euch treten. Weist sie nicht zurück, denn diese Absicht würde der jener Gruppe ähnlich sein, die eine Frau beim Ehebruch ertappte und sie vor Jesus brachte um meine Gerechtigkeit auf die Probe zu stellen. Welch strenge Lektion erteilte ich jenen, die sich für frei von Sünden hielten im Vergleich mit der Ehebrecherin, als ich ihnen sagte: „Wer sich frei von Sünden glaubt, der werfe den ersten Stein auf diese Frau“, und sie sich beschämt zurückzogen.
10. Wie verständnisvoll, aufrichtig und demütig müsst ihr sein, wenn ihr nicht wollt, dass ich euch Heuchler nenne wie die Pharisäer, die ich weißgetünchte Gräber nannte – äußerlich schön hergerichtet und in ihrem Innern unrein.
11. Mein Blick ist forschend und dringt ins Tiefste eures Wesens und ins Innerste eures Herzens. Meine Barmherzigkeit ist bereit, eure Werke in das Buch eures Lebens einzutragen, welches das eures Gerichts sein wird. Sorgt dafür, dass sie nur gute Werke aufzeichnet, dann wird der Friede, den euer Geist dadurch erlangt, das Vorzeichen für große Belohnungen im geistigen Leben sein.
12. Heute gedenkt ihr jenes Tages, an dem Jesus Angeklagter der Menschen war, und an dem selbst die Kinder, dem Beispiel der Erwachsenen folgend, in ihrer Unschuld schrien: Kreuzige ihn!
13. Ich sah mich den Richtern gegenüber, und groß war die Freude unter denen, die meinen Tod wünschten, als ich dazu verurteilt wurde, gekreuzigt zu werden. Wie ein Lamm, das zur Opferung geht, so neigte ich sanftmütig den Nacken und nahm das Martyrium an, wie es geschrieben steht.
14. Heute stehe ich erneut vor meinen Richtern. Ich zeige euch meine Wahrheit, damit ihr sie erforscht und sie beurteilt, und ich weiß, dass ihr Fehler in ihr finden werdet, die sie nicht hat, um sie hernach zu verdammen. Richtet mein Werk, doch lasst alle jene in Frieden, durch die ich euch mein Wort gegeben habe.
15. Es gibt Geister unter euch, die sich schon seit alter Zeit, und im Schoße Israels bis in eure Tage auf der Erde von ihren großen Fehlern geläutert haben, um rein zu sein, wenn sie den geistigen Raum bewohnen. Diese sind es, die an meine Gegenwart in dieser Zeit geglaubt haben, und sie werden diejenigen sein, welche die Verfolger meines Werkes fragen: Um welcher Unvollkommenheiten willen beanstandet ihr diese Lehre? Ebenso wie seinerzeit Pilatus die Menge fragte: „Wessen beschuldigt ihr diesen Menschen?“ Meine Stimme wird schweigen, ebenso wie die Lippen Jesu bei jener Gelegenheit schwiegen, und ich werde zulassen, dass, während die einen mein Wort richten, andere es verteidigen, denn aus diesem Kampfe wird das Licht hervorbrechen. Mein liebevoller Blick wird alle umfassen, und meine Vergebung wird gleichfalls allen gelten.
16. Ich wurde vor Hannas und Kaiphas gebracht und angeklagt, dann vor Pilatus und Herodes, um gerichtet zu werden. Wahrlich, ich sage euch, in dieser Zeit wird mein Werk, mein Wort, vor den Hohen Rat kommen und danach vor den neuen Pilatus, um gerichtet zu werden. Es wird Staatsbeamte geben, die an meine neue Verkündigung und an diese Botschaft glauben; doch aus Furcht vor der Welt werden sie schweigen und zulassen, dass meine Lehre und meine Nachfolger verfolgt werden, während sie sich die Hände reinwaschen, aber nicht die Schandflecken, die sie auf ihren Geist geladen haben.
17. Ein neues Kreuz wird mir in der Dritten Zeit zuteilwerden. Dieses wird den sterblichen Augen nicht sichtbar sein, doch von seiner Höhe herab werde ich der Menschheit meine Liebesbotschaft senden, und mein Blut, welches die geistige Essenz meines Wortes ist, wird in Licht für den Geist verwandelt werden.
18. Jene, die mich seinerzeit richteten, bringen heute den Herzen der Menschen mit ihrem Geiste reuevoll das Licht, um ihre Fehler wiedergutzumachen.
19. Damit meine Lehre über die Schlechtigkeit der Menschen triumphiert, muss sie zuvor wie Christus an der Martersäule gegeißelt und verspottet werden. Aus jeder Wunde muss mein Licht strömen, um die Finsternis dieser Welt ohne Liebe zu erhellen. Es ist notwendig, dass mein unsichtbares Blut auf die Menschheit niederfällt, um ihr erneut den Weg zu ihrer Erlösung zu zeigen.
20. Das Kreuz, das ihr mir jetzt auferlegt, ist schwerer als das der Zweiten Zeit. Damals hattet ihr Christus nicht erkannt, jetzt kennt ihr Ihn alle, und trotzdem werdet ihr Ihn verurteilen. Diesmal werdet ihr Jesus nicht unter der Last des Kreuzes keuchend vor eurem Haus vorübergehen sehen. Man wird meinen Geist nicht von der Last eurer Sünden niedergedrückt sehen. Dennoch werdet ihr meine Stimme hören, die euch sagt: „Mich dürstet, Menschheit“; doch mein Durst wird jener nach Liebe sein.
21. Maria, die liebevolle Mutter Jesu, wird ihre Tränen nicht mit der Blutspur ihres geliebten Sohnes vereinen; aber sie wird euch für eure Undankbarkeit vom Himmelreich aus ihre zärtliche Liebe als Mutter des Alls zusenden.
22. Ich werde auf dem Wege zu meinem neuen Golgatha nicht stürzen; daher wird es nicht nötig sein, dass mir ein Beistand zu Hilfe kommt, denn ich bin der Starke unter den Starken. Jedoch wird mein Blick meine Jünger suchen, in der Erwartung, dass sie treu sind, wie es mein Apostel Johannes war.
23. Wohl dem, der richtig auszulegen versteht, was der Meister euch in dieser Gedenkstunde gesagt hat. Seid gesegnet, die ihr in dieser Zeit dem Göttlichen Meister bei seinen Unterweisungen der Erinnerung zugehört habt. Die dichte Finsternis, welche durch die Sünde der Menschheit gebildet wird, ist der Anlass, dass der Meister das Kreuz des Martyriums umfängt und noch einmal den Leidensweg zurücklegt. Ihr lebt jetzt in der Dritten Zeit, und noch immer reicht ihr eurem Herrn den Kelch der Bitternis; doch ich nehme ihn demütig an, um euch ein weiteres Mal eine Liebeslehre zu geben. Über mein Antlitz rinnen Blut und Tränen, die ich aus Liebe zu euch vergieße, und beim Hören meiner Worte kommen auch euch Tränen, die euch die Erinnerung und die Reue abnötigen. Dies Weinen reinigt euch und bringt euch mir näher.
24. Ihr Frauen, die ihr eure Verfehlungen gesühnt habt, seid getrost, denn euer Übel soll von euch genommen werden, damit ihr stark seid auf dem Lebensweg. Ihr seid Magdalena nachfolgt, doch nach eurem Fall habt ihr Reue empfunden. Seid stark, genest an Geist und Körper und werdet heil.
25. Ich bin zu den Sündern gekommen, nicht zu den Gerechten; entrüstet euch daher nicht. Ich liebe alle meine Kinder, gesunde und kranke, reine und befleckte, und kümmere mich um alle. Das eine Herz bittet mich um Licht für seine Kinder, ein anderes legt Fürbitte ein für seine kranke Mutter, und allen gewähre ich meine Barmherzigkeit.
26. Wenn ihr viel geweint habt, so tröstet euch, wenn andere von euch mich um Empfindsamkeit bitten, um über eure Sünden zu weinen, so nehmet sie hin und beruhigt euch, denn das Weinen ist auch Erleichterung und Frieden für das Herz, das mit Gewissensbissen und Schuld beladen ist.
27. Erinnert euch: Als das Opfer vollbracht war und jene, die mich verfolgt hatten, glaubten, dass das Licht für immer ausgelöscht war, das den Weg meiner Jünger erhellt hatte, und dass mit dem Verstummen meiner Stimme alles zu Ende sein würde, erblickten sie im Herzen derer, die mir nachfolgten, einen unauslöschlichen Lichtstrahl von jenem Lichte der Ewigkeit, das niemals erlischt. Denn wenn die einen mich verkannten, liebten mich andere, und da sie mir nachzufolgen verstanden, erwarteten sie, als ich ihnen wiederzukommen versprach, wachen und beten meine Rückkehr, und bei allen meinen Kundgebungen fühlten sie meine Gegenwart.
28. Ebenso wird es in der heutigen Zeit sein. Diejenigen, die in den Kern meine Lehre eingedrungen sind, werden weiterhin wachen und ehrfurchtsvoll die Erfüllung meiner Worte erwarten, während die Andern die Liebe, die ich ihnen erzeigt habe, und meinen Eifer sie zu erlösen, vergessen werden.
29. Ich sehe den Schmerz, der in jedem Herzen ist, und während die Lippen schweigen weil sie nicht mit Worten auszudrücken vermögen, was sie empfinden, erhebt sich der Geist und hat Gemeinschaft mit mir. Sehr nahe eurem Herzen pulsiert der Geist des Vaters, bewacht euch und segne euch. Außerdem stärke ich euren Mut, trockne eure Tränen und segne euch alle, die ihr an diesem Tag zusammengekommen seid, um die Stimme des Vaters zu hören, der euch gesagt hat, dass ihr nach dem Jahre 1950 sein Wort nicht mehr über den menschlichen Verstand hören werdet. Ihr seid meinen Aposteln der Zweiten Zeit ähnlich, denn auch sie haben mir viel zugehört. Tragt mein Wort in euren Herzen, damit ihr es denen weitergeben könnt, die mich nicht durch einen Stimmträger hörten.
30. Ihr auf der Erde gedenkt bestimmter Zeiten und Tage, die euch an die großen Taten eures Meisters auf seinem Weg durch die Welt erinnern, und ich bin mit meinem Wesen und meiner Gegenwart bei euch in den Augenblicken, in denen ihr euch meiner Werke erinnert. Doch nur die Menschen haben ihre bestimmten Tage, um mit Feierstunden das Gedächtnis meiner Passion zu begehen. Im Geistigen feiert man diese Ereignisse nicht, denn in der Ewigkeit gibt es keine bestimmten Zeitpunkte oder Tage; es gibt nur einen einzigen Tag, der fortdauert und niemals endet. Doch meine göttlichen Werke sind im Geiste der Gerechten, die nahe bei ihrem Schöpfer leben, gegenwärtig, und die Anbetung, die sie ihrem Vater darbringen, erweisen sie nicht nur in bestimmten Augenblicken, sondern immerdar.
31. O Jünger, die ihr an meinem Gastmahl teilgenommen und das Brot des ewigen Lebens gegessen habt, das euer Geist ersehnte! Ihr glaubt, dass ich jedes Jahr sterbe und von den Toten auferstehe; doch dies geschieht nur in eurer Vorstellung, denn ich lebe in der Ewigkeit. Ihr glaubt, dass mein Geist zu den Lasterhöhlen und Sühnestäten herabkommt, um denen, die verirrt sind, Licht zu bringen, und ich sage euch: Wenn ihr es wünscht, wenn ihr mich darum bittet, werde ich es tun, denn immerzu gewähre ich meine Gnaden, damit die Verirrten den Weg zu ihrer Erlösung finden. Mein Blick ruht immer auf dem, der seine Sühnekette an sich trägt, und ewig ist mein Geist auf allen Welten und auf allen Ebenen gegenwärtig, ohne bei irgendjemandem einen Unterschied zu machen wegen seiner mehr oder weniger großen Erkenntnis oder geistigen Reife.
32. Wisset, o meine neuen Jünger, dass eure Huldigung und euer Tribut für den Herrn beständig sein sollen, ohne dass ihr auf ihr auf bestimmte Zeitpunkte oder Tage wartet, um sie darzubringen, so wie die Liebe eures Vaters zu euch gleichbleibend ist. Doch wenn ihr wissen wollt, wie ihr euch täglich an meine Werke der Liebe erinnern sollt, ohne in Fanatismus zu verfallen, werde ich es euch sagen: Euer Leben soll eine ständige Huldigung für Den sein, der alles geschaffen hat, indem ihr einander liebt.
33. Handelt so, und ich werde euch gewähren, worum ihr mich demütig bittet: dass eure Verfehlungen euch vergeben sind. Ich tröste euch und schenke euch Erleichterung; aber ich sage euch: Wenn ihr eure Fehler entdeckt, und euer Gewissen euch richtet, so betet, berichtigt euren Fehler, wappnet euch mit Stärke, damit ihr nicht wieder die gleiche Sünde begeht und ihr mich nicht wiederholt bitten müsst, dass ich euch vergebe. Mein Wort lehrt euch, damit ihr aufwärtssteigt und dem Licht und der Vergeistigung Zugang gewährt.
34. Diese Lehre ist der Weg, der euch zu mir führt. Wollt ihr in den Genuss des verheißenen Reiches kommen? Ich erinnere euch an das Bündnis, das ihr mit mir für alle Zeiten geschlossen habt, und belebe es aufs Neue, damit dieser Bund nicht gebrochen wird. Ich frage euch, Männer Israels: Wollt ihr in das ewige Leben eingehen und bei mir sein? – Fühlt mich jetzt, wo ich die Prophezeiungen bestätige und erfülle und euch mit Geduld lehre, damit in Zukunft jedes Wort, das aus eurem Munde kommt, aus eurem Geiste geboren ist, der zuvor durch meine Liebe zubereitet wurde, und es sich in Werke der Barmherzigkeit für eure Brüder verwandelt.
35. Beginnt Nächstenliebe zu üben, ertragt eure Leiden mit Ergebung, erarbeitet euer Brot im Schweiße eures Angesichts. Liebt euch, wie ich euch liebe, und wachet für diese Nation, die ich unter allen erwählt habe und die ich Perle genannt habe, in die ich meine Gnadengaben gelegt habe.
36. Handelt nicht wie Thomas, wenn ich euch auf die Probe stelle, verlangt nicht von mir, dass ich euch erlaube, eure Finger in die Wunde an meiner Seite zu legen, um zu glauben. Wenn ich euch eine Belehrung geben muss, die euren Geist erzittern lässt, so verkennt mich nicht, zweifelt nicht, um nicht danach aus Reue zu weinen. Denn euer Leben ist ein Weg der Prüfungen und Wunder, der Schmerzen und hernach der Freuden, in denen der Geist auf der Stufenleiter zur Vollkommenheit geformt wird.
37. Seid nicht wie Petrus, verleugnet nicht Den, der euch seine Unterweisung mit so viel Liebe gegeben hat, und schämt euch auch nicht, zu diesem Volke zu gehören und die Geistesgaben zu besitzen, die ich euch anvertraut habe; denn dann werdet ihr mich verleugnen – nicht dreimal wie jener Jünger, sondern tausend mal tausend, weil ihr euch vervielfacht habt an Zahl und euer Mangel an Glauben sich in andern Nationen auswirken wird.
38. Wachet, damit meine Sache nicht verraten wird und nicht der Same des Judas in den Herzen zum Keimen kommt, und, wenn die Stunde des Erwachens für diese Herzen kommt, sie in ihrer Verwirrung nicht wie jener Jünger glauben, dass der körperliche Tod sie von den Gewissensbissen befreien wird, die ihnen die begangene Verfehlung verursacht. Denn sonst werden sie in das Geistige Tal eingehen, ohne für ihren Geist, der niemals stirbt, Frieden zu finden.
39. Seht, wie ich euch das wahre Leben zeige, wenn ich mich euch nahe und euch meine Gegenwart fühlbar mache. Aber ihr seid wenige, die ihr Interesse daran habt, es kennenzulernen; ihr andern sterbt allmählich aus Mangel an Glauben, weil ihr nicht an mich geglaubt habt, als ich in der Zweiten Zeit Mensch wurde. Heute zieht ihr mein Wort und meine offenkundigen Werke wiederum in Zweifel und stellt mich auf die Probe, auch wenn ich nur gekommen bin, um euch zum geistigen Leben aufzuerwecken und euch mit der Wahrheit bekanntzumachen.
40. Mein Geist durchlebt eine Passion, die nicht endet. In jedem Augenblick wird er am Kreuz erhöht, und die Dornenkrone umklammert meine Schläfen. Meine Wunden brechen auf und ich werde von neuem geopfert, damit ihr an meinem Vorbild die Lehre der Liebe zu euren Brüdern findet und für immer lebt.
41. Heute komme ich im Geiste zu euch und sage euch, dass ich ewig lebe, während ihr oftmals gestorben seid. Weil ihr, obwohl ihr mich um euch habt und mein Wort vernommen habt, dieses nicht in euer Herz aufzunehmen versteht, wie es das Erdreich tut, wenn es vom Sämann umgebrochen wird uns das Keimen des Samens unterstütz. Darum hat mein Liebessamen nicht hundertfältig Frucht getragen und sich vervielfacht, wie es mein Wille ist.
42. In dieser Zeit richte ich Lebende und Tote. Das Licht meiner Liebe ergießt sich in jeden Geist und auf alles Fleisch. Selig, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Demütigen, denn sie werden Ruhm und Preis ernten.
43. Wenn die Zeit gekommen ist, sollst du dich aufmachen, geliebtes Volk, und deinen Brüdern mein heiliges Wort fühlbar machen. Ihr werdet euch als gute Jünger über die Welt verstreuen, und dies neue Evangelium, das ich euch hinterlasse, wird sich ausbreiten. Dieses Licht, das vom Sechsten Siegel ausgeht, wird die Menschheit dieser Zeit erleuchten, und mit ihm werden die Geheimnisse aufgeklärt werden. Meine Lehre wird in verschiedenen Nationen Fuß fassen, und alles, was die Menschen nicht entdeckt haben, werden sie durch das Licht erkennen, das die Sieben Siegel spenden. Doch ihr sollt von diesen Unterweisungen, die ihr empfangen habt, sprechen und die Menschen in der Erfüllung meiner Gebote unterweisen.
44. Wenn meine Kinder in den Kern meiner Unterweisungen eindringen, werden sie begreifen, dass es mein Wille gewesen ist, mich von Geist zu Geist mit den Menschen zu verbinden, dass ich zu ihnen zurückgekommen bin, weil mein Bund unauflöslich ist.
45. Niemand kann sich lebendig nennen, wer meine Wahrheit nicht kennt, oder Jünger, wer verbrecherische Handlungen begeht, obwohl er diese Unterweisung hat. Ich bin gekommen, um die Geister, die den Weg verloren haben, zurückzubringen und von der Unwissenheit und Sünde zu befreien.
46. Läutert euch wie Magdalena und lebt für meinen Dienst. Sie bekehrte sich aus Liebe und Reue. Da die Welt nicht zu meiner Liebe erwacht ist, so ehrt ihr mich, die ihr mich gehört habt, indem ihr das Gebot erfüllt, das euch sagt: „Liebet einander“.
47. Die Nationen, die heute im Kriege leben, sind die Törichten Jungfrauen, die nicht wach bleiben wollten, und als der Gatte erschien und an ihre Tür klopfte, schliefen sie. Dies Volk hier hat mich empfunden und hat darum erreicht, den Frieden zu bewahren.
48. Ich bin euer Diener gewesen, um euch die Demut zu lehren. Immer, wenn ihr mich gerechterweise gebeten habt, habe ich es euch gewährt, euer Wille ist der meine. Ihr bittet mich, dass euch nicht der Lebensunterhalt fehlt, dass ich den Mangel von eurem Heime fernhalte, und ich gebe euch das Notwendige. Ich gewähre euch alles, ohne dass ihr es erbittet, denn ich bin euer Vater und liebe euch. Welcher Schmerz kann das Kind quälen, den der Vater nicht fühlt? Wer von euch hat kein Brot zum Mund geführt, ist unbekleidet, oder wem fehlt ein Dach? Ich wache über allen meinen Kindern. Die reine Luft nährt euch, die Felder bieten euch ihre Samen und Früchte, um euch zu ernähren. Es hat nicht an einer Quelle gefehlt, die euch ihr Wasser beschert, um euren Durst zu stillen. Ich habe dem Menschen Intelligenz verliehen, damit er die Mittel zum Leben sucht und ein auskömmliches Leben führen kann, indem er in der Natur das Notwendige für sein Wohlbefinden entdeckt. Begreift, dass nicht ihr es seid, die die Wesen geschaffen haben und ihnen das Leben erhalten, sondern ich, der ich euch liebe und jedem Geschöpf seine Bestimmung zuweise.
49. In dieser Zeit, in der ich mich im Geiste kundgetan habe, um euch meine Unterweisung zu geben, sage ich euch: Erfüllt das Dritte Testament, das ich euch hiterlasse. Lasst euren Geist eilends zu mir kommen, nehmt meine Gnade an, damit mein Licht in euch erstrahlt und das Wort auf euren Lippen ist.
50. Wascht euch mit euren Tränen der Sühne und Reue. Erhöht euer Verständnis durch das Gebet, damit eure Folgerungen richtig sind. Dann werdet ihr auf euch das Licht meiner Inspiration fühlen, und eure Wonne wird unermesslich sein. Nachdem ihr jene göttliche Inspiration empfangen habt, werdet ihr aufbrechen, um zu euren Brüdern von meinem Werke zu sprechen, und wahrlich, ich sage euch, euer Wort wird ein Zeugnis der Wahrheit sein.
51. Ich habe euch meine Lehre durch das Wort kundgetan, das durch die Lippen vieler Stimmträger verkündigt wurde, im Innern vieler Versammlungsstätten, mit ein und demselben geistigen Sinngehalt und in ein und derselben Form, und welches den gleichen Weg vorzeichnete und auf ein gleiches Ziel hinwies.
52. Niemand von denen, die mich in dieser Zeit gehört haben, kann – ohne zu lügen – behaupten, dass er mich nicht verstanden hat, denn jeder, der gerufen worden ist, ist vorher zubereitet worden. Mein Wort ist ein göttlicher Schatz, von dem ich nicht will, dass ihr ihn nun für euch aufbewahrt. Werdet nicht zu reichen Geizhälsen, denn sonst werdet ihr, in der Meinung viel Weisheit zu besitzen, nichts haben. Wahrlich, ich sage euch, die Selbstsucht ist Finsternis, und Finsternis im Geist ist Unwissenheit.
53. Ausführlich und klar ist mein Unterricht in der Dritten Zeit, eine Unterweisung, die Elia euch mit seinem Wort erklärt und die überdies eure Geistigen Brüder mit ihren Ratschlägen leicht verständlich machen, damit ihr nicht im Irrtum lebt. Welcher meiner Jünger, der diese Unterweisung erhalten hat, wird sich zu schwach fühlen können, um mein Gebot zu erfüllen, den Menschen diese Botschaft zu bringen?
54. Ich will, dass ihr alle Mittel und Möglichkeiten lernt, um tätige Nächstenliebe zu üben, damit ihr mir nicht sagt: Vater, wie kannst Du wollen, dass ich mein Brot oder mein Geld mit meinen Nächsten teile, wenn es so knapp ist? – Wenn ihr nicht wisst, wie ihr Barmherzigkeit üben sollt, könnt ihr eure Brüder nicht in diesen Lehren unterweisen.
55. Wahrlich, ich sage euch, wenn eure Hände bei vielen Gelegenheiten leer sind angesichts des Notleidenden, so wird doch euer Geist in sich immer etwas zum Geben finden. Wenn ihr in materieller Hinsicht nichts habt, um es mit euren Brüdern zu teilen, so lasst euren Geist von dem Vielen anbieten, was er besitzt. Doch erkennt: Wenn es notwendig ist, dass eure Nächstenliebe in Materiellem besteht, dürft ihr der Erfüllung eurer Pflicht nicht ausweichen, indem ihr sagt, dass es mit der Absicht genug war. Lernt von eurem Vater, der euch alles gibt, sowohl für den Geist wie für den Körper. Lernet von Jesus, der euch lehrte, alles aus Liebe zu euren Brüdern hinzugeben.
56. Tragt euer Kreuz mit Geduld und Liebe, damit ich zu euch sagen kann: Seid gesegnet! Im Herzen einiger meiner Kinder sehe ich entfesselte Stürme, und ihnen sage ich: Wachet und betet, denn das Gewitter wird vorübergehen, und ihr werdet von neuem den Regenbogen des Friedens erstrahlen sehen.
57. Wenn morgen Drangsal die Menschheit umfängt, werdet ihr danken, weil ihr aufgrund der Prüfungen, die ihr heute durchlebt, erreicht habt, euren Geist zu stärken. Wenn ihr die Bilder des Schmerzes, des Hungers und Elends zu sehen vermöchtet, die es in den Nationen, die im Kriege sind, millionenfach gibt, würdet ihr euch nicht zu beklagen wagen; und wahrlich, ich sage euch, wenn mich viele jener eurer Brüder auch nicht segnen, so lästern sie wenigstens nicht!
58. Wachet und betet, macht euch meiner Wohltaten würdig und zerstört mit dem Gebete alles, was die menschliche Verderbtheit verursacht.
59. Nach dem Chaos, das sich naht, werden die Menschen meine Vaterliebe suchen und werden mich finden in Erwartung aller meiner Kinder. Denn in der Dritten Zeit wird die ganze Menschheit mich erkennen, und alle werden sich geistig in der gleichen Gottesverehrung vereinigen.
60. Die Menschen haben wie der Verlorene Sohn gehandelt; doch wenn sie selbst den letzten Rest ihres Erbes verschwendet haben, werden sie sich an ihren Vater erinnern und zu Ihm zurückkehren.
61. Euch alle warne ich mit meinem prophetischen Worte. Hört darauf und verbreitet es, damit ihr morgen, wenn ihr es erfüllt seht erkennt, dass euer Vater es war, der euch gelehrt hat.
62. Wie ferne steht die Menschheit dem geistigen Kampfe, der auf sie zukommt! Wie viele meiner Kinder, deren Lippen meinen Namen niemals ausgesprochen haben, werden überrascht sein, ihn überall rühmen zu hören!
63. Ich sage euch, dass ihr meinen Namen nur aussprechen sollt, wenn ihr es für unerlässlich haltet, damit ihr eure Brüder die Ehrfurcht vor dem Vater lehrt.
64. Wenn ihr seht, dass jede Moral, Tugend und Gerechtigkeit von der Welt gewichen ist, erscheint euch ihre Erneuerung unmöglich; doch gerade darin wird sich die Größe meiner Lehre offenbaren.
65. Lasst meine Unterweisung in euren Herzen erblühen. Betrachtet euch mit Liebe, helft einander in eurer geistigen Aufgabe, steht euch bei in den Prüfungen.
66. Wenn ihr euch zubereitet habt, indem ihr mein Gesetz erfüllt, werde ich der Menschheit Zeichen geben, die euren Zusammenschluss kund machen.
67. Wann werdet ihr zugerüstet sein, damit eure Brüder in ihren Herzen das Verlangen fühlen, im Schoße dieses Volkes zu leben? Begreift, wie schwerwiegend die Aufgabe und die Verantwortung derer ist, die mich in dieser Zeit meiner Kundgabe durch den menschlichen Verstand gehört haben.
68. Liebt einander, und ihr werdet erleben, dass euch große Menschenmengen folgen, denn die Menschen warten nur auf ein Beispiel wahrer Barmherzigkeit und Liebe, um meiner Wahrheit nachzufolgen. Wenn ihr im Herzen eurer Brüder Glauben erntet, werdet ihr in eurem Wesen meine Liebe fühlen, und für euren Geist wird es dann keinen größeren Lohn geben als den Frieden.

Mein Friede sei mit euch!