Unterweisung 185

1. Ich segne euch, weil ihr glaubt, dass es mein Geist ist, der euch diese Lehre gibt, obwohl ihr meine Unterweisungen mittels des menschlichen Verstandesvermögens vernehmt.

2. Ihr lasst die Unvollkommenheiten des Stimmträgers unbeachtet, euch liegt nur daran, die göttliche Essenz zu verstehen. Die mein Wort auf diese Weise studieren sind es, die die Wahrheit entdecken. Sie werden die Jünger sein, die morgen aufbrechen sollen, um der Menschheit meine Lehre zu erläutern. Sie werden jene zum Verstehen veranlassen, die sich beim Auslegen der Schriften der vergangenen Zeiten geirrt haben. Denn, um die Wahrheit meiner Offenbarungen zu entdecken, ist es notwendig, sich nicht an den materiellen Sinn der Worte zu halten, sondern den geistigen Sinn zu suchen, der die Essenz ist, die die Wahrheit und das Leben ist.

3. Deshalb habe Ich dies Volk einer Prüfung unterzogen, die zugleich eine tiefe Lektion ist, indem Ich mein Wort durch Vermittlung eines menschlichen Verstandesvermögens gab und es lehrte, dass es sich nicht bei der äußeren Form des Wortes aufhalten soll, sondern in seine Tiefe eindringen soll, um die Essenz zu finden. Mit dieser Lektion wird dies Volk befähigt sein, denen, die die Auslegung meiner früheren Botschaften suchen, die Art und Weise zu erklären, wie man geistig die Essenz jeder Lehre, Textstelle oder jedes Beispiels entdeckt; die Wahrheit, die eine einzige ist.

4. Ich sehe unter diesem Volk auch jene, die nach und nach begriffen haben, dass, je größer die Vorbereitung ihres Geistes und ihrer Materie ist, desto reichlicher und klarer meine Lehre durch den Stimmträger ist. Ach, wenn doch all diese Menschen scharen wirklich die Art und Weise anstreben würden, sich meiner Gnade würdig zu erweisen, wie groß und vollkommen wäre meine Kundgebung!

Aber noch immer sehe Ich, dass viele Herzen den äußerlichen Kult suchen, um an meine Gegenwart glauben zu können, ohne zu begreifen, dass, anstatt zuzulassen, dass sich ihr Geist frei erhebt, sie diesen bei einem materiellen Altar zurückhalten, ihn mit nutzlosen Zeremonien zerstreuen und ihn mit der Routine der Traditionen einschläfern. Wahrlich, Ich sage euch, für euch ist diese Zeit nun vorbei. Ihr habt eure Sinne am Glanz der Religionen sehr erquickt, ihr habt die Kunstwerke eurer Geschwister sehr bewundert. Jetzt müsst ihr all das hinter euch lassen, damit euer Geist auf das wunderbare Leben treffe, das ihm gehört, sich in den Augenblicken seines Gebets in ihm mit Licht sättigt und seine Materie all die Freuden und Inspirationen übermittelt, die er während seiner Verzückung empfängt. Dann werdet ihr euch bewusst werden, wie armselig und plump die Formen gewesen sind, mit denen die Welt das Göttliche darstellen wollte.

5. Euer Geist ist von der Kindheit in das Jugendalter eingetreten und deshalb muss sich ein Wandel in seinem Leben vollziehen.

6. In den vergangenen Zeiten nahm Ich von eurem Geist alle Opfergaben an, die er Mir darbrachte, auch wenn in ihnen viel Unwissenheit und Unvollkommenheit enthalten war. Heute wird nur das, was rein, aufrichtig, wahrhaftig ist, zu Mir gelangen können.

7. Seht ihr, wie schön jene Blumen aus euren Gärten sind, die ihr Mir zuweilen darbringt? Wahrlich, Ich sage euch, nicht einmal jene Gabe darf Ich in dieser Zeit entgegennehmen, denn jene Blumen sind nicht euer Werk, sondern das meine; und das, was ihr Mir darbringen sollt, sind die geistigen Blumen eures Herzens, das heißt: eure guten Werke, eure reinen Gebete, eure Tugenden.

8. Betrügt euch nicht länger selbst, versucht nicht mehr, mit Äußerlichem das zu ersetzen, was tief geistig sein muss. Fürchtet nicht, die Begrenzungen niederzureißen, fürchtet euch nicht, euch der Wahrheit zu stellen. Die Herrlichkeit gehört nur den Tapferen und Inbrünstigen.

9. Wenn ihr jeden Fanatismus und jede Abgötterei in euren Herzen beseitigt und von Geist zu Geist beten lernt, werdet ihr vor den wahren Altar des Herrn gelangt sein, jenem, der nicht von dieser Welt ist. Auf diesem Altar werdet ihr eure Opfergabe darbringen können, welche die eurer guten Werke sein wird, und die in meinen Augen schöner sein wird als die Blumen eurer Gärten. Denn die guten Werke eures Geistes werden niemals verwelken.

10. Menschenscharen: Öffnet euer Herz, damit Ich den Tau meiner Gnade in ihn einströmen lasse. Ich will, dass dies Volk einem unermesslich großen Garten gleicht, in dem die schönsten Blumen der Gedanken, des Herzens und des Geistes blühen, welche jene sind, die Ich pflegen werde.

11. Volk: Wenn Ich mit der Klarheit, mit der Ich mein Wort kundtue, über Andachtsformen und Opfergaben zu euch spreche, fühlt ihr da Schmerz, weil Ich euch von euren bisherigen Glaubensüberzeugungen abbringe? "Nein, Meister", sagt ihr Mir.

12. Der Grund dafür ist, dass in meinem Wort ein Balsam und ein Licht existiert, das nicht zulässt, dass irgendein Verstand verwirrt, noch dass irgendein Herz betrübt wird.

13. Ich will, dass ihr so zu euren Geschwistern sprecht, wenn ihr versucht, dass sie ihre Augen dem Licht öffnen. Tut es mit der Klarheit und der Liebe, die Ich bei euch angewendet habe und ihr werdet keinen Schmerz in den Herzen hinterlassen, sondern vielmehr Frieden und Licht.

14. In Erfüllung einer göttlichen Verheißung habe Ich Mich euch in dieser Zeit kundgetan. In der Essenz, die in der Tiefe dieses Wortes enthalten ist, habt ihr Mich in Fülle bei euch gehabt. Wer diese Essenz gefunden hat, hat Mich empfunden. Die sich hingegen damit aufgehalten haben, das Äußerliche meiner Kundgebung zu beurteilen, haben meine Wahrheit nicht finden können.

15. Während die einen beim Vernehmen meines Wortes gestaunt haben, haben andere nicht das geringste Erschaudern empfunden, noch wurden sie sich meiner Gegenwart bewusst, und dass sie Mich gehört haben.

16. Wenn mein Wort einmal nicht mehr durch diese Stimmträger zu vernehmen ist, wird es viele Herzen geben, die das Ende dieser Zeit beweinen, ebenso, wie es welche geben wird, die, obwohl sie Mich vernommen haben, sich nicht des Guten bewusst werden, das sie besaßen, und das sie verloren haben, weil sie es nicht zu nutzen wussten.

17. Es werden Zeiten kommen, in denen dies Wort an vielen Orten verbreitet werden wird. Aber dann wird es durch die Zeugnisse derer geschehen, die es vernommen, verstanden und geglaubt haben, und ihr werdet Zeugen dessen werden, dass viele von denen, die niemals die Gnade hatten, meine Unterweisungen zu hören, die göttliche Essenz, die diese als Schatz in sich tragen, zu verstehen und sie voll Überzeugung und Glauben ausrufen werden: "Es ist das Wort des Meisters!"

18. Ihr werdet von meiner Botschaft gerührt eure Geschwister vor Freude weinen sehen und werdet sie darüber klagen sehen, dass sie nicht zu meinen Auserwählten gehört haben. Dann werdet ihr Reue darüber empfinden, dass ihr Mich so lange Zeit bei euch hattet, ohne dass euer Herz den Glauben und die Liebe gezeigt hat, die ihr allein durch euer Zeugnis in euren Mitmenschen erscheinen sehen werdet.

19. Unter jenen Menschen scharen werdet ihr die Menschen entdecken, die das Geistige intuitiv erfassen; die Inspirierten, die, welche die Zwiesprache von Geist zu Geist vorausahnen; die Seher und solche, die Gaben und Fähigkeiten des Geistes in voller Entfaltung besitzen.

20. Meintet ihr etwa, dass Ich mein Wort allen Völkern der Welt geben würde? Nein, auch darin ist meine neue Offenbarung jener der vergangenen Zeiten gleich, bei denen Ich Mich nur einem einzigen Volk offenbart habe und dieses die Aufgabe hatte, sich aufzumachen, um die Neue Gute Botschaft zu verbreiten und den Samen auszusäen, den es in meiner Botschaft empfing.

21. Erinnert euch daran, wie mein Same in anderen Ländern allein durch das Zeugnis meiner Apostel mit größerer Kraft empor spross.

22. Erkenne, geliebtes Volk: Wenn andere Völker jenen Zeugnissen glaubten, so geschah dies, weil jene, die diese übergaben, es mit all der Liebe und Wahrhaftigkeit zu tun verstanden, derer ihre Herzen fähig waren. Ich sage euch dies, weil, wenn ihr wollt, dass die Welt Mir durch euch glaubt, ihr euch vorbereiten müsst und jene Apostel in ihrer Liebe, in ihrer Demut, in ihrer Vergeistigung und in ihrem Glauben nachahmen müsst. Dann wird die Welt diese Lehre als Wahrheit annehmen und mein Wort wird für die Menschen heilig sein. Dann werdet ihr eure Geschwister die Schriften, die von meinem Wort hergestellt werden, begierig lesen sehen und werdet erleben, wie sie diese in verschiedene Sprachen übersetzen, damit alle Völker es kennen lernen.

23. Ihr werdet erleben, wie dies Wort, an das sich dies Volk so sehr gewöhnt hat, das so herabgewürdigt worden ist von denen, die es am meisten gehört haben, morgen für die, die auf Erden viel leiden, die Oase sein wird. Ihr werdet erleben, wie es Balsam und Leben, Nahrung und Licht im Leben derer sein wird, die Hunger und Durst nach Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit haben.

24. Männer und Frauen, die ihr lange Zeit hindurch mein Wort vernommen habt, und die ihr darüber hinaus Ämter innerhalb dieses Werkes übernommen habt: Lasst zu, dass meine Worte eure Herzen berühren, lasst zu, dass das Gewissen im tiefsten Grund eures Wesens spricht. Viel habt ihr von der Frucht des Lebensbaumes gegessen, doch was habt ihr mit dem Samen gemacht? Warum stammt nicht alles, was ihr sät, von dem Saatkorn, das Ich euch gegeben habe? Ich sehe, dass ihr auch euren eigenen Samen verwendet, den ihr jenem beimengt, den Ich eurer Fürsorge anvertraut habe. Wer von euch versteht nicht, was Ich euch in diesen Augenblicken sage?

25. Ich missbillige nicht alle Werke, die ihr tut. Was Ich euch damit sagen will, ist, dass ihr dem Guten, das ihr tut, keinerlei Unreinheit beimengt, denn dann werdet ihr nicht mehr meine Wahrheit säen, so wie Ich sie euch offenbart habe, und es ist natürlich, dass morgen, wenn die Stunde kommt, da euer Geist die Frucht seiner Aussaat erntet, er vorfindet, dass diese Frucht genau dem entspricht, was er auf seinem Lebensweg säte.

26. Ich bin die Essenz alles Geschaffenen. Alles lebt durch meine unendliche Macht. Ich bin in jedem Körper und in jeder Gestalt. Ich bin in jedem von euch, aber es ist notwendig, dass ihr euch vorbereitet und feinfühlig werdet, damit ihr Mich fühlen und finden könnt.

27. Ich bin die Lebenskraft für alle Wesen, denn Ich bin das Leben. Daher habe Ich euch verstehen lassen, dass, wenn ihr Mich in allen euren Werken gegenwärtig habt, es nicht nötig ist, dass ihr mein Bild in Ton oder in Marmor schmiedet, um Mich anzubeten oder Mich euch nahe zu fühlen. Dies Unverständnis hat nur dazu gedient, die Menschheit in die Abgötterei zu führen.

28. Aufgrund meines Wortes ahnt ihr die Harmonie, die zwischen dem Vater und allem Geschaffenen besteht; begreift ihr, dass Ich die Essenz bin, die alle Wesen nährt, und dass ihr ein Teil von Mir selbst seid.

29. In dem Maß, wie ihr den Sinn eures Lebens, die Bestimmung des Geistes und den Grund der Entwicklung versteht, geht ihr unweigerlich in das geistige Leben ein. Auf diese Weise vergesst ihr die Formen, die ihr Mir gegeben habt, in denen ihr Mich gesucht habt und verlöschen nach und nach die falschen Glaubensüberzeugungen und irrigen Vorstellungen, auf denen diese Menschheit so viele Jahrhunderte hindurch gegangen war.

30. Der Geist wird sich mittels seiner Gaben erheben können, bis er seine Vollkommenheit erreicht. Aber Ich bin der Meister, der euch immer auf eurem Reiseweg beigestanden ist, damit euer Leben nicht unfruchtbar ist.

31. Wenn ihr zu Menschen guten Willens werdet, wird euer Leben mit der Vollkommenheit der ganzen Schöpfung in Einklang kommen. Ihr werdet das Licht wahren Wissens erlangen und die Frucht eurer Werke wird euch ewigen Frieden geben. Euer physischer Teil ist Substanz, der sich in Atomen in der Schöpfung auflösen wird.

Dies habt ihr begriffen, doch für viele ist das unsterbliche Leben des Geistes unbegreiflich. Sie verstehen nur das, was ihre Augen sehen, oder ihre Wissenschaft beweist. Wo sind jene, die in diesem Erdenleben bei euch wohnten? Ihr wisst es nicht. Ihr könnt euch, wenn, dann höchstens vorstellen, dass sie in einer Lichtwelt leben. Dazu sagt euch der Meister: Viele von ihnen sind euch nahe. Der Geist hat sowohl die Fähigkeit, den Ort einzunehmen, den der Vater ihm im Jenseits zugewiesen hat, als auch gleichzeitig eine Aufgabe bei euch auszuführen. So groß ist die Macht des Geistes.

32. Diese Lektionen habt ihr noch nicht verstanden. Doch um die Entfaltung jener Fähigkeit zu erlangen, wäre es erforderlich, dass in euch das in Erfüllung geht, was Ich euch in der Zweiten Zeit sagte: Der Mensch muss, um meine Gnade zu erlangen, einem Kind in seiner Reinheit gleichen.

33. Doch ihr sollt euch nicht mehr alleingelassen fühlen. Bei jedem Werk, das der Mensch vollbringt, ist die Einflussnahme eines Lichtgeistes gegenwärtig. Die Geistige Welt wirkt auf die menschlichen Verstandesorgane ein und lenkt sie. Jene Welt ist größer und schöner als diese, die ihr mit euren Augen erblickt. Es ist eine Welt des Lichts und der vollkommenen Harmonie. Ihre Bewohner sind mit Mir, sie wachen, mit Mir vereint, über die Schöpfung.

34. Doch könnt ihr, obwohl ihr diese Unterweisungen kennt und daran glaubt, weiterhin darüber klagen, dass die Menschen, die ihr auf der Welt geliebt habt, ins Jenseits geschieden sind, da ihr es wisst, dass sie über euch wachen? Warum denkt ihr an sie in ihrer menschlichen Gestalt, wenn sie jetzt einzig geistige Essenz sind?

35. Heute habe Ich zu euch über das gesprochen, was ihr das Mysterium des anderen Lebens nennt.

36. Ich allein kann euch diese Lehren offenbaren. Die Menschen können es nicht, weil sie nicht in die geheime Schatzkammer eingedrungen sind.

37. Ich musste euch vorbereiten, damit ihr in mein Heiligtum eintreten könnt, um eine weitere meiner Lektionen zu vernehmen. Denn Ich sehe, dass ihr zuerst eure Sinne beeindrucken müsst, damit euer Geist sich erheben konnte. Eure Augen suchten das Bild, das zu euch von meiner Gegenwart sprechen könnte, eure Ohren waren in Erwartung der musikalischen Töne von Lobliedern, um das Herz von den irdischen Sorgen freizumachen, und selbst der Weihrauch und der Duft der Blumen waren für euch nötig, um an Mich denken zu können, und sei es auch nur für einige Augenblicke. Da ihr jedoch all diese liturgischen Bestandteile nur im Innern der diesem Gottesdienst gewidmeten Tempel fandet, wart ihr außerhalb derselben unfähig, meine Gegenwart zu begreifen oder gar zu fühlen. Heute dagegen hat eure geistige Zurüstung mit dem Erwachen eures Geistes begonnen, anstatt mit der Entwicklung der Sinne eurer Materie, um das, was sich auf die Materie bezieht, nicht mehr zu beachten.

38. Eure Augen suchen nicht mehr nach einem Bild, das für euch die Göttlichkeit repräsentieren kann; eure Ohren verlangen nicht mehr nach jenen musikalischen Klängen, die ihr benötigtet, um euch für kurze Zeit die Anreize der Welt vergessen zu lassen. Ihr wartet nicht mehr darauf, der Feier eines Rituals beizuwohnen, um glauben zu können, dass Ich nur bei jenem Akt und an jenem Ort gegenwärtig bin.

39. Das einzige, worum ihr euch heute sorgt, besteht darin, wie ihr euren Verstand klärt, wie ihr euer Herz reinigt, um die göttliche Essenz meines Wortes empfangen, empfinden und verstehen zu können; und ihr wisst, dass es dafür kein besseres Mittel gibt als die Meditation und das Gebet.

40. Heute würde euch jedes Objekt stören, das man euch vor die Augen stellen würde, und die beste Musik würde euch neben dem himmlischen Konzert meines Wortes allzu armselig erscheinen. Und anstatt euch bei eurer Erhebung hilfreich zu sein, könnten euch diese Objekte schließlich stören. Ihr benötigt oder wollt nichts Äußerliches; daher habt ihr euch daran gewöhnt, eure Augen während der Zeit, in der ihr meine Kundgabe empfangt, zu schließen. Denn der Geist möchte sich in seinem höchsten Verlangen nach Erhebung jedes Kontaktes mit dem Materiellen entledigen.

41. Gestern war der Altar, den ihr für meine Göttlichkeit errichtet hattet, außerhalb von euch; heute habt ihr ihn in euren Herzen errichtet. Eure Opfergabe, die lange Zeit materiell gewesen war, habt ihr jetzt durch eine geistige Bekundung ausgetauscht. Ihr wisst, dass in meinen Augen eure Liebe schöner ist als die schönste Blume eurer Gärten, und dass die Vergebung, die ihr einem Mitmenschen gewährt, für Mich mehr Wert hat als der Tribut, mit dem ihr früher eure Flecken reinzuwaschen glaubtet.

42. Ich vernehme euch in der Stille, für Mich ist es nicht nötig, dass ihr eure Lippen bewegt. Ich bin kein Sünder, der einem anderen Sünder zuhört. Ich bin im Geist gegenwärtig, und es ist euer Geist, den Ich vernehme, und er ist es, der sich zu erheben und mit Mir Zwiesprache zu halten versucht.

43. Viele haben in dieser Zeit mein Wort vernommen, aber nicht alle haben es als Wahrheit aufgefasst. Natürlich sind nicht alle zu dem Zeitpunkt hinzugekommen, in dem sie diese Lehre begreifen können. Zu allen Zeiten gab es viele Berufene, und nur wenige wurden schließlich auserwählt, aus dem Grund, an den Ich euch heute erinnere: Es ist der, dass nur jene, die rechtzeitig verstehen, fühlen oder glauben, zu denen gehören, die dabeigeblieben sind und sich zubereiten, um Mir nachzufolgen.

Manchmal erlebt ihr, dass Geschwister von euch mit dem Anschein, geistig sehr fortgeschritten zu sein und meine Liebeslehre zu verstehen, herbeikommen. Danach seht ihr, dass sie das, was sie in meinem Wort empfingen, nicht als Wahrheit annahmen, und zwar deshalb, weil es nicht die menschliche Intelligenz ist, die Mich zuerst entdecken kann, es ist der Geist, wenn in ihm Liebe vorhanden ist. Verwechselt nicht das eine mit dem anderen. Ein andermal dagegen seht ihr einige eurer Geschwister zu meiner Kundgebung kommen, die ungebildet und allzu vermaterialisiert erscheinen, von denen ihr nicht einmal im Entferntesten erwartet, dass sie mein Wort empfinden können, und ihr seid erstaunt gewesen ihre Feinfühligkeit und das Verständnis zu sehen, das sie erlangt haben. Der Grund dafür ist, dass sie in ihrem Äußeren, im Menschlichen unbeholfen sind, in ihrem Innern jedoch eine sehr große geistige Entwicklung erreicht haben.

44. Nicht immer sind die, die geglaubt haben, vom ersten Augenblick an zum Glauben erwacht. Fast alle haben innerlich gekämpft. Ich habe in ihren Herzen folgende, oder ähnliche, Fragen entdeckt: "Ist es wahr? Ist es möglich, dass Ich hier die Gegenwart des Herrn antreffe? Ist es möglich, dass Ich hier Linderung für meine Leiden finde, die so lange für unheilbar gehalten wurden?" Und als sie das Wunder empfingen, haben Mich manche noch immer gefragt: "Ist es wohl Er, der Mich heilte?"

Aber es hat auch viele gegeben, die vom ersten Augenblick an, an dem sie meine Stimme hörten, geglaubt haben, und es gab sogar welche, die, noch bevor sie mein Wort vernahmen, schon an dasselbe glaubten.

45. Was den Verstand vieler Menschen am meisten gequält hat, ist die Ärmlichkeit, die Bescheidenheit, in der Ich Mich kundgegeben habe. Denn sie waren an das Prunkvolle der Riten und den verschwenderischen Reichtum in den materiellen Kirchen gewöhnt. Doch Ich sage euch, dass ebenso, wie Ich zu jener Zeit kam und die Eitelkeit der Menschen richtete, indem Ich ihnen meine Bescheidenheit vor Augen führte, meide Ich nun den falschen Glanz und wollte nicht nur unter Armen, sondern sogar unter Sündern erscheinen.

46. Wenn die Menschen morgen in Ruhe die Art und Weise meiner Kundgebung studieren und sie mit den in den Schriften enthaltenen Prophetien vergleichen, und sie das Medium, durch das Ich Mich einstellte und in dem meine Kundgebung sich entfaltete, die Nation, die Ich erwählte, und das Volk, das Ich rief, genauer ergründen, werden sie zu dem absoluten Verständnis kommen, dass alles in Vollkommenheit geschah, und dass die Prophetien in allem treulich in Erfüllung gingen.

47. Hier spreche Ich aufs Neue zu den Menschen, spreche zu ihnen mit meiner göttlichen Essenz, aber mit Worten und Begriffen, die in Reichweite ihres Auffassungsvermögens liegen. Doch während einige allein aufgrund der göttlichen Essenz, die sie in meinem Wort finden, an Mich glauben, benötigen andere dessen, was ihr Wunder nennt, um glauben zu können. Darum sage Ich euch, dass ihr dasselbe Volk seid wie jenes der Zweiten Zeit, das ihre für Menschen unheilbaren Kranken zu Mir brachte, um meine Macht auf die Probe zu stellen.

48. Ich treffe die einen von euch blind an, andere lahm, viele aussätzig, und andere von verwirrten Geistern besessen. Euch alle werde Ich heilen, und in Wahrheit sage Ich euch, dass keiner zugrunde gehen wird. Doch Ich muss euch auch darauf hinweisen, dass ihr zubereitet sein müsst; denn die Wunder dieser Zeit werde Ich mehr in eurem erhobenen Geist als im Körper vollbringen.

49. Lazarus wird nicht der einzige sein, durch den Ich euch die Auferweckung kennenlernen lasse. Ich werde alle Toten zu neuem Leben auferwecken.

50. Ihr Menschenscharen, hier habt ihr mein Wort. Ihr könnt Mir glauben oder nicht daran glauben, Mich lieben oder nicht lieben. Aber wahrlich, Ich sage euch, diese Zeit wird nicht wiederkommen, diese Weisheitslektionen, diese göttlichen Ansprachen werdet ihr in dieser Form nicht mehr hören. Wenn ihr Mich nach 1950 vernehmen wollt, werdet ihr im Geist ins Jenseits eindringen. Erinnert euch, dass Ich euch sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.

Mein Friede sei mit euch!