Kapitel 15Verschiedenartige Interpretationen von Christus

Die Bezeichnung: christlich

1. Der größere Teil dieser Menschheit nennt sich christlich. Doch der Meister sagt euch: Wenn sie wirklich christlich wäre, hätte sie mit ihrer Liebe, mit ihrer Demut und ihrem Frieden bereits den Rest der Menschen überwunden. Aber meine schon in der Zweiten Zeit als Testament hinterlassene Lehre ist nicht im Herzen der Menschheit, sie lebt und blüht nicht in den Werken der Menschen. Sie wird in verstaubten Büchern aufbewahrt, und ich bin nicht gekommen, um zum Menschen über Bücher zu sprechen.

2. Statt eines Buches brachte ich euch mein Leben, mein Wort und meine Werke, mein Leiden und meinen Tod als Mensch. Der Grund, weshalb der größte Teil der Menschheit, die sich christlich nennt, nicht den Frieden noch die Gnade Christi hat, ist der: weil die Menschen ihn nicht zum Vorbild nehmen, weil sie nicht nach seiner Lehre leben. (316, 5)

 

3. Hört auf mich, Jünger, damit ihr alte Glaubensvorstellungen aus eurem Verstand ausmerzt. Die Christenheit teilte sich in Glaubensgruppierungen auf, die sich untereinander nicht lieben, die ihre Brüder durch falsche Urteile demütigen, verachten und bedrohen. Ich sage euch, es sind Christen ohne Liebe, deswegen sind sie keine Christen, denn Christus ist Liebe.

4. Manche stellen Jehova als alten Mann voll menschlicher Fehler dar, rachsüchtig, grausam und schrecklicher als der schlechteste eurer Richter auf Erden.

5. Dies sage ich euch nicht, damit ihr euch über jemanden lustig macht, sondern damit sich eure Vorstellung von der göttlichen Liebe läutert. Ihr wißt jetzt nicht, auf welche Weise ihr mich in eurer Vergangenheit angebetet habt. (22, 33 - 35)

6. Wie ist es möglich, daß die Völker, die sich Christen nennen, sich durch den Krieg vernichten und sogar beten, bevor sie hingehen, um ihre Brüder zu töten, und mich bitten, daß ich ihnen den Sieg über ihre Feinde gebe? Kann mein Same dort existieren, wo statt Liebe der Haß und statt Vergebung die Rache herrscht? (67, 28)

7. Allen Menschen der verschiedenen Glaubensbekenntnisse und Religionen sage ich, daß sie die materiellen Reichtümer nicht auf ihren Platz zu verweisen verstanden, um dann diejenigen des Geistes auf den Platz zu stellen, der ihnen zusteht. Wenn die Menschen meine Gesetze erfüllten, würden sie schon von hier aus den Abglanz des verheißenen Landes schauen und den Klang der Stimmen ihrer Bewohner vernehmen.

8. Ihr behauptet, an mein Dasein zu glauben und Glauben an meine Göttlichkeit zu haben; auch sagt ihr, daß mein Wille geschehe. Doch wahrlich, ich sage euch: Wie gering ist euer Glaube und eure Ergebung in das, was ich verfüge! Aber ich erwecke in euch den wahren Glauben, damit ihr stark seid auf dem Weg, den ich für euch gebahnt habe. (70, 12 - 13)

9. Heute fordere ich nicht euer Blut, ich fordere nicht daß ihr euer Leben opfert. Was ich von euch verlange, ist Liebe, Aufrichtigkeit, Wahrheit, Selbstlosigkeit.

10. So lehre ich euch, und darin unterweise ich euch und erziehe dadurch die Jünger meiner Göttlichkeit in dieser Dritten Zeit. Denn ich sehe euch den Lauf der Welt gleichgültig betrachten, und zwar deshalb, weil ihr euch nicht in das Herz der Menschen zu versetzen versteht, wo es soviel Elend und soviel Schmerz gibt.

11. Es herrscht große Ungleichheit; denn ich sehe Herren, denen nur die Krone fehlt, um sich Könige nennen zu können, und ich sehe Untergebene, die wahre Sklaven sind. Daraus ist ein Kampf entbrannt. Unter jenen auf der Welt reich gewordenen Herren gibt es viele, die sich Christen nennen, doch ich sage euch, daß sie kaum meinen Namen kennen.

12. Jene, die in den Mitmenschen nicht ihren Nächsten sehen, die Reichtümer anhäufen und sich dessen bemächtigen, was anderen gehört, sind keine Christen, weil sie kein Mitgefühl kennen.

13. Der Kampf zwischen dem Geistigen und dem Materiellen wird kommen, die Menschheit wird in diese Auseinandersetzung hineingeraten. Doch wieviele Leiden wird sie zu ertragen haben, damit der Sieg der Gerechtigkeit kommt! (222, 43 - 45)

 

Glaubensfanatismus

14. Ich sage euch, daß es besser für euch ist, voller Ungewissheiten und Verneinungen zu sein, als voll falscher Überzeugungen oder Lügen, die ihr für Wahrheiten hält. Die ehrliche Verneinung, die dem Zweifel oder der Unwissenheit entspringt, schadet euch weniger, als die unaufrichtige Zustimmung zu etwas Falschem. Der ehrliche Zweifel, der nach Verständnis hungert, ist besser als der feste Glaube an irgendeinen Mythos. Die verzweifelte Ungewissheit, die schreiend nach Licht verlangt, ist besser als die fanatische oder abgöttische Sicherheit.

15. Heute überwiegen überall die Ungläubigen, die Enttäuschten und die Verbitterten. Es sind Widerspenstige, die oftmals klarer sehen als die anderen, die das rituelle Gehabe nicht als solches empfinden. Die Versicherungen, die sie von denen vernommen haben, die die Menschen geistig führen, überzeugen sie auch nicht. Denn all jene komplizierten Theorien erfüllen nicht ihr Herz, das nach reinem Wasser dürstet, welches ihre Angst beschwichtigt.

16. Jene, die ihr für rebellisch haltet, zeigen in ihren Fragen oft mehr Erkenntnislicht als diejenigen, die in der Meinung, gelehrt und groß zu sein, darauf antworten. Sie empfinden, sehen, spüren, hören und begreifen klarer als viele, die sich Meister in den göttlichen Lehren nennen. (248, 12)

17. Wie einleuchtend und schlicht ist die Wahrheit! Wie klar und einfach die Spiritualität! Und doch - wie schwer ist sie für den zu begreifen, der hartnäckig im Dunkel seines Fanatismus und seiner Traditionen verharrt. Sein Verstand kann nicht begreifen, daß es etwas mehr gibt als das, was er versteht. Sein Herz sträubt sich, das zu verwerfen, was für ihn sein Gott und sein Gesetz war: die Tradition und der Ritus.

18. Meint ihr etwa, daß ich jene verabscheue, die meine Wahrheit durchaus nicht erkennen wollen? Nein, meine Kinder, meine Barmherzigkeit ist unendlich groß, und gerade diese sind es, an die ich mich wende um ihnen zu helfen, ihr Gefängnis zu verlassen, damit sie sich an der Betrachtung des Lichts ergötzen. Ihnen sind die für ihr Erwachen zum Glauben notwendigen Prüfungen vorbehalten. Es werden keine über ihre Kräfte gehenden Prüfungen sein, es werden Lektionen sein, die jeden Geist, jedem Leben, jedem Menschen weise angepasst sind.

19. Von dort, unter jenen verfinsterten Gehirnen, unter jenen Herzen, die krank sind vor religiösem Fanatismus und vor Unwissenheit, werdet ihr die großen und leidenschaftlichen Soldaten der Wahrheit erscheinen sehen. Denn an dem Tag, an dem sie sich von ihren Ketten befreien, aus ihrer Finsternis, und sie das Licht sehen, werden sie ihren Jubel nicht zurückhalten können und mit voller Kehle hinausrufen, daß ich zurückgekommen bin, um die Welt zu retten, indem ich sie auf der Stufenleiter der Vergeistigung zum wahren Reich emporhebe. (318, 48 - 50)

 

Irrtümliche Auslegungen der Lehre Jesu

20. Ich gebe euch mein Wort mit dem gleichen geistigen Gehalt, mit dem ich in der Zweiten Zeit zu euch sprach, und habe euch an viele meiner Unterweisungen erinnert, die ihr vergessen hattet oder von denen ihr euch wegen irrtümlicher Auslegungen eurer Vorfahren abgewendet habt.

21. Ihr habt so sehr gegen meine Lehre verstoßen, daß ich euch sagen kann: Ihr habt einen Weg geschaffen, der von dem meinen völlig verschieden ist, dem ihr aber den gleichen Namen gegeben habt. Niemand außer mir konnte euch von eurem Irrtum befreien – mit Worten des Lebens, der Liebe und der Wahrheit.

22. Ergründet und begreift daher mein Wort jetzt, da ihr mir zuhört, dann wird Licht in euch sein. Dies ist die Zeit, in der ich euch mit voller Klarheit sage, daß die Reinkarnation des Geistes Tatsache ist, daß sie als Licht göttlicher Gerechtigkeit und Liebe seit Anbeginn der Menschheit besteht, ohne welche ihr auf dem langen Wege der Vervollkommnung des Geistes nicht vorankommen könntet. (66, 63 - 65)

23. Recht wenig ist es, was die Kirchen den Menschen über den Geist offenbart haben. Doch nun werden sie aus ihrer Lethargie erwachen, und jene werden gesegnet werden, die Bedenken und Befürchtungen überwinden und der Menschheit die Wahrheit enthüllen, die sie verheimlicht haben. Ich werde sie mit dem Licht meiner Vergebung, meiner Gnade und meiner Weisheit erleuchten.

24. Wenn die Menschheit dann erkennt, daß die Kirchen nicht nur dazu da sind, daß die Menschen auf Erden moralisch leben, sondern daß sie die Aufgabe haben, den Geist in seine ewige Heimat zu führen, wird die Menschheit auf dem Pfad zu ihrer geistigen Entwicklung einen Schritt vorwärts gemacht haben. (109, 15 - 16)

25. Nach meinem Dasein als Jesus unter den Menschen habe ich immer solche gesandt, die als Soldaten oder Apostel kamen, um meine Lehre durch ihre Werke zu bestätigen und um zu verhindern, daß die Menschheit meine Lehren verdrehen würde. Aber viele Taube und Blinde, die mein Wort unvollkommen auslegten, waren geteilter Meinung und schufen so die Unterschiedlichkeit der Sekten. Doch wenn die Menschen dann geistig getrennt sind - wie könnten sie einander gemäß dem höchsten Gebote meines Gesetzes lieben?

26. Daher sage ich euch, daß diese Zivilisation nur scheinbar ist, weil die Menschen selbst sie zerstören. Solange die Menschheit nicht eine Welt auf den Fundamenten meines Gesetzes der Gerechtigkeit und Liebe errichtet, wird sie nicht den Frieden und das Licht des Geistes haben können; auf dessen Tugenden sie eine wahre Welt der Aufwärtsentwicklung schaffen und gestalten würde - sowohl im Geistigen, als auch in der Wissenschaft und in der Moral. (192, 17)

27. Nur die Erneuerung und das Ideal der Vervollkommnung werden euch auf den Weg der Wahrheit zurückkehren lassen.

28. Die sich als Ausleger des göttlichen Gesetzes fühlen, sagen euch, daß euch für eure Verderbtheit und Widerspenstigkeit Höllenqualen erwarten und daß nur, wenn ihr eure Reue bekundet, euer Fleisch kasteit und verwundet und Gott materielle Opfergaben darbringt, er euch vergeben und euch in sein Reich bringen werde; wahrlich, ich sage euch, sie sind im Irrtum.

29. Wohin werdet ihr gelangen, Menschen, geführt von denen, die ihr als große Meister heiliger Offenbarungen bewundert und die ich als Verwirrte betrachte? Darum komme ich, euch mit dem Licht dieser Lehre zu erretten, welche euch auf dem Pfad Meiner Liebe vorankommen lassen wird. (24, 46 - 47)

30. Die Menschen haben den wirklichen Sinngehalt meiner Unterweisung verheimlicht, um euch stattdessen einen Christus zu zeigen, der nicht einmal ein Abglanz dessen ist, der starb, um euch das Leben zu geben.

31. Heute erlebt ihr die Folgen eurer Abkehr von dem Meister, der euch lehrte. Ihr seid von Schmerz umgeben, seid niedergedrückt von eurer Armseligkeit, gequält von Unwissenheit. Doch die Zeit ist gekommen, in der die im Menschen schlummernden Fähigkeiten und Gaben erwachen und wie Vorboten verkünden, daß eine neue Zeit angebrochen ist.

32. Die Kirchen, die Wissenschaft und die Justiz der Menschen werden das Vordringen dessen zu verhindern suchen, was für sie ein fremder und schädlicher Einfluß ist. Doch es wird keine Macht geben, die das Erwachen und den Fortschritt des Geistes aufhalten kann. Der Tag der Befreiung ist nahe. (114, 5 - 8)

33. Schlecht haben mich auf Erden jene vertreten, die mich zu kennen behaupten, und das ist der Grund dafür, daß viele mir den Rücken gekehrt haben.

34. Jene, die sich Atheisten nennen, werde ich nicht zur Rechenschaft ziehen, weil sie mich aus ihren Herzen verbannt haben, sondern jene, welche - die Wahrheit verfälschend - einen Gott vor Augen geführt haben, den viele nicht annehmen konnten.

35. Alles, was gerecht, gesund und gut ist, enthält Wahrheit, die ich zu allen Zeiten verkündet habe.

36. Die Stunde ist gekommen, in der ihr die Wahrheit wieder lieben sollt, das heißt, in der ihr wieder das Gerechte und Gute erkennen werdet. Da ihr aus mir geboren seid, müsst ihr dahin gelangen, nach dem Hohen, dem Ewigen und dem Reinen zu trachten. (125, 22 - 25)

37. Ja, Israel, das Menschenherz hat immer danach getrachtet, materielle Dinge zu verehren, das Ohr hat sich am wohltönenden Wort erquickt. Daher hat der Mensch das, was ich in der Zweiten Zeit als christliche Lehre brachte verändert, als er es in Religion umwandelte.

38. Immer ist im menschlichen Herzen der Egoismus, die Habgier und die Eitelkeit erwacht, und sie haben sich zu Königen und Herren gemacht, damit das Volk sich vor ihnen verneigt. Um es zum Vasallen, zum Sklaven zu machen, es an die Sünde zu ketten und in die Finsternis, die Orientierungslosigkeit und Verwirrung zu führen. (363, 36)

39. Die Theologen dieser Zeit werden mein Wort und die neuen Schriften erforschen und werden fragen: Wer bist du, der in dieser Weise gesprochen hat? So wie die Schriftgelehrten und die Pharisäer von einst aufbegehrten und zu mir sagten: Wer bist du, daß du das Gesetz Moses mißachtest und ersetzt? Dann werde ich ihnen begreiflich machen, daß die drei Offenbarungen das einzige Gesetz sind, das ich immer gelehrt und befolgt habe.

40. Viele von denen, die mich in dieser Epoche verurteilen, gehören zu denen, die in der Zweiten Zeit zweifelten. Doch ich habe sie erhalten und sie erneut zur Erde gesandt, damit sie den Sieg meines Gesetzes mitansehen und ihre Augen dem Licht öffnen. (234, 46 - 47)

 

Irrtümer und Fehler im Christentum

41. Christlich nennt sich ein großer Teil dieser Menschheit, ohne überhaupt zu wissen, was das Wort Christus bedeutet, noch seine Lehre zu kennen.

42. Was habt ihr aus meinem Wort, meinem Beispiel, meiner Lehre gemacht, die ich euch einstens gab?

43. Seid ihr tatsächlich entwickeltere Menschen als die jener Zeitepoche? Warum beweist ihr es nicht durch die Werke eures Geistes? Meint ihr etwa, daß dieses Leben ewig ist, oder denkt ihr vielleicht, daß ihr euch nur durch die menschliche Wissenschaft entwickeln müßt?

44. Ich lehrte euch die wahre Erfüllung des Gesetzes, damit ihr diese Welt in einen großen Tempel verwandeln würdet, in welchem man den wahren Gott verehrt. Damit auf dieser Welt das Leben des Menschen eine beständige Liebesgabe für den Vater sein würde, den er in jedem seiner Nächsten lieben und auf diese Weise seinem Schöpfer und Meister Tribut zollen sollte.

45. Doch heute, da ich zu den Menschen zurückgekommen bin – was finde ich da vor? Lüge und Selbstsucht haben die Wahrheit und die Nächstenliebe ersetzt; Stolz und Eitelkeit die Sanftmut und die Demut; Abgötterei, Fanatismus und Unwissenheit das Licht, die Erhebung und die Vergeistigung. Gewinnsucht und Entweihung herrschen, wo nur Pflichteifer und Rechtschaffenheit bestehen sollte. Hass und entfesselter Streit unter Geschwistern haben Brüderlichkeit, Frieden und Liebe ersetzt.

46. Doch ich werde zu meinem Tempel kommen, um die Händler von dort zu verjagen, wie ich es in der Zweiten Zeit im Tempel von Jerusalem tat, und werde ihnen ein weiteres Mal sagen: „Macht aus dem Haus des Gebets keinen Krämerladen“. Ich werde die Menschen lehren, damit jeder vor dem wahren Altar dient, damit sie nicht länger im Irrtum befangen sind, noch aus Unwissenheit in die Irre gehen wegen der schlechten Auslegungen, die sie meinem Gesetz geben. (154, 15 - 20)

 

47. Mein Beispiel und das meiner Apostel wurde nicht von allen zum Vorbild genommen, die versucht haben, mir nachzufolgen. Viele haben sich in Herren verwandelt, anstatt Diener zu sein. Sie haben ihr Herz mit Überlegenheitsgefühl und Hochmut erfüllt und waren nur auf Reichtum, Pomp und Ehrungen aus. Dabei vergaßen sie die Nöte der Armen und wurden gleichgültig und gefühllos gegenüber dem Elend und dem Leiden der anderen. Daher gehen die Menschen auf der Suche nach Wahrheit von einer Konfession zur anderen. Daher stammt ihr geistiges Bedürfnis, neue Sekten zu schaffen, um mich frei zu suchen.

48. Jene, die früher als Heilige und Halbgötter angesehen wurden, werden heute von einer enttäuschten Menschheit abgelehnt.

49. Die Menschen suchen nicht mehr den Beichtvater auf, damit er sie von ihren Fehltritten losspreche, weil sie es unwürdig finden. Und die Drohung mit dem ewigen Höllenfeuer beeindruckt und erschreckt das Herz des Sünders nicht mehr.

50. Diese geistige Orientierungslosigkeit nutzend, lauert der Wolf hinter der Hecke.

51. Jeder Diener meiner Göttlichkeit und jeder Repräsentant hat die Aufgabe, Frieden unter den Menschen zu schaffen. Doch es ist das Gegenteil, was sie in dieser Zeit tun. Jeder hält sich für den Ersten, jeder will der Stärkste sein und vergißt dabei, daß der einzige Starke, ich bin, der in allen ist.

52. Nun könnt ihr euch erklären, weshalb ich euch in der Zweiten Zeit wiederzukommen versprach. Nun ist euch verständlich, weshalb ich euch aufs neue unterrichte. Denn nur mein Wort kann die dunkle Binde des Geistes entfernen, meine Liebe allein ist imstande, euch von euren Sünden zu erlösen. (230, 23 - 28)

 

53. Über die schweren Vergehen und die Verfehlungen, die an meinem Gesetz begangen wurden, wird mein Gericht kommen. Es wird keine einzige Verfehlung geben, die nicht durch den vollkommenen Meister korrigiert werden wird. Ihr dürft euch nicht verwirren lassen. Berichtigt eure Fehler und richtet nicht. Begreift, daß ich euch niemals strafe- ihr selbst straft euch.

54. Ich mache Licht in jenem, der aus Unwissenheit gesündigt hat, und bewege den zur Reue, der wissentlich gesündigt hat, damit beide voll Vertrauen auf meine Vergebung darangehen, den begangenen Fehler wiedergutzumachen. Dies ist der einzige Weg, zu mir zu gelangen.

55. Bedenkt dies alles, ihr Geistlichen, die ihr die Menschen auf den verschiedenen Konfessionswegen führt. Betet und bringt die euren zur Vergeistigung. Es ist nun an der Zeit, daß ihr eure Verirrungen bereut und einen Kampf gegen den menschlichen Materialismus beginnt, welcher Tod und Finsternis für den Geist ist. Dafür sollt ihr meine Wahrheit gebrauchen, mein Wort als Waffe ergreifen und in meiner Lehre leben.

56. Ich habe keine Vorliebe für die eine oder andere Konfession. Nicht ich werde auf euer, sondern ihr müßt auf meiner Seite stehen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr erreicht haben, euch alle geistig zu vereinen. (162, 27 - 30)

 

57. Meine Lehre voller Spiritualität wird im Herzen dieses Volkes keimen, damit es in der Zukunft seine Früchte der Wahrheit und des Lebens spendet. Mein Wort wird sich über die Erde verbreiten und keinen Ort übriglassen, an dem es nicht reinigt, erleuchtet und richtet.

58. Dann werden die Völker zum geistigen Leben zu erwachen beginnen, zum wahren und ewigen, und werden den äußerlichen und materialistischen Teil ihrer verschiedenen Kultformen zerstören, um sich darauf zu beschränken, sich der Essenz meines Gesetzes zuzuwenden.

59. Die Menschheit wird die Macht feststellen, welche die Spiritualität verleiht, und wird ihren Blick von allem abwenden, was sie so viele Jahrhunderte hindurch aufhielt.

60. Was nützt es, daß das Symbol des Christentums, das heißt das Kreuz, sich millionenfach auf Erden befindet, wenn die Menschen nicht guten Willens sind und einander nicht lieben?

61. Das Äußerliche hat keine Macht mehr über die Menschen. Es gibt keine Hochachtung mehr, noch Gutgläubigkeit, noch Bedauern darüber, verletzt zu haben. Daher sage ich euch, daß die Symbole und Kultformen verschwinden werden, weil ihre Zeit vorüber ist, und es die innerliche Anbetung sein wird, die den Menschen zum Licht emporträgt, ihn erhebt und zu mir führt. (280, 63 - 67)