Kapitel 25  - Die Natur

Die Naturgesetze

 1. Ich habe euch gelehrt, Gott als den All-Einen zu betrachten, als das Wunder ohne Grenzen für eure geistige Vorstellungskraft, als die Kraft, die die Bewegung und Aktion im ganzen Universum verursacht; als das Leben, das sich sowohl in der einfachsten Pflanze, als auch in jenen Welten offenbart, die zu Millionen im Weltall ihre Bahnen ziehen, ohne daß irgendeine davon dem Gesetz ungehorsam ist, das sie regiert.

 2. Jenes Gesetz bin ich, euer Gott, ist das Gesetz unaufhörlicher Entwicklung, das den Menschen erstaunt und ihm weite Felder der Forschung eröffnet, die ihm ermöglichen, immer mehr in die Geheimnisse der Natur einzudringen. (359, 74 - 75)

 

 3. Begreift, dass das Gesetz der Weg ist, der durch die Liebe des höchsten Schöpfers gebahnt ist, um jedes seiner Geschöpfe zu führen. Denkt über das Leben nach, das euch umgibt, welches aus Grundstoffen und Organismen von unendlicher Zahl besteht, und ihr werdet schließlich entdecken, dass jeder Körper und jedes Wesen sich auf einem Weg oder einer Bahn bewegt, die dem Anschein nach von einer fremden und geheimnisvollen Macht gelenkt wird. Diese Macht ist das Gesetz, das Gott für jedes seiner Geschöpfe erlassen hat.

 4. Wenn ihr diese bedeutsamen Vorgänge erforscht, werdet ihr am Ende zu der Erkenntnis gelangen, dass tatsächlich alles unter einem höchsten Gebot lebt, sich bewegt und wächst. (15, 4)

 

Gegenwart Gottes in der Natur

 5. Sucht mich in allen von mir vollbrachten Werken, und ihr werdet mich überall finden können. Versucht mich zu hören, und ihr werdet mich in der machtvollen Stimme vernehmen, die von allem Geschaffenen ausgeht; denn es bereitet mir keine Schwierigkeiten, mich durch die Wesen der Schöpfung zum Ausdruck zu bringen.

 6. Ich bekunde mich sowohl in einem Stern, im Wüten eines Sturmes, als auch im lieblichen Licht einer Morgenröte. Ich lasse meine Stimme im melodischen Gesang eines Vogels ertönen, wie ich sie auch durch den Duft der Blumen zum Ausdruck bringe. Und jede meiner Ausdrucksformen, jeder Aspekt, jedes Werk spricht zu euch von Liebe, von Erfüllung der Gesetze der Gerechtigkeit, der Weisheit, der Ewigkeit im Geistigen. (170, 64)

 

  1.  

Natur ist Schöpfung Gottes und Gleichnis für Geistiges

 7. Viele haben die Natur zu ihrem Gott gemacht, indem sie dieselbe als schöpferische Quelle all dessen, was existiert, vergöttlichen. Doch wahrlich, ich sage euch, diese Natur, aus deren Schoß alle Wesen hervorgegangen sind - die materiellen Kräfte und die Naturreiche, die euch umgeben - sie ist nicht Schöpferin; sie wurde zuvor vom göttlichen Schöpfer geplant und geschaffen. Sie ist weder die Ursache noch der Grund des Lebens. Ich allein, euer Herr, bin der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega. (26, 26)

 

 8. Alles, was euch umgibt und umhüllt in diesem Leben, ist ein Abbild des ewigen Lebens, ist eine tiefgründige Lehre, die durch materielle Formen und Objekte erklärt wird, damit sie verstanden werden kann.

 9. Noch seid ihr nicht auf den Grund dieser wunderbaren Lehre vorgedrungen, und der Mensch hat sich erneut geirrt, weil er das Leben, das er auf Erden führt, so aufgefaßt hat, als ob es die Ewigkeit wäre. Er hat sich damit begnügt, sich mit den Erscheinungsformen zu befassen und hat alles verschmäht, was es an göttlicher Offenbarung enthält - das, was darin Essenz und Wahrheit ist, die in der ganzen Schöpfung vorhanden sind. (184, 31 - 32)

 

 10. Ich will euch nichts von dem vorenthalten, was ich in die Natur hineingelegt habe zu eurer Erhaltung, Gesundheit, Ernährung, dem Wohlbefinden und der Wonne meiner Kinder.

 11. Im Gegenteil, ich sage euch: So wie ich euch das Brot des Geistes anbiete und euch einlade, göttliche Essenzen einzuatmen und euch an geistigen Düften zu erquicken, ebenso sollt ihr weder das mißachten, noch euch von dem entfernen, was euch die Natur beschert. Denn auf diese Weise werdet ihr Harmonie, Gesundheit, Energie erlangen und damit die rechte Erfüllung der Gesetze des Lebens. (210, 22)

 

 12. Das vernunftlose Wesen leitet der Instinkt, der seine innere Stimme, sein Meister, sein Führer ist. Er ist wie ein Licht, das von seiner Mutter, der Natur stammt und ihm den Weg erhellt, den es in seinem Leben zurückzulegen hat - auch dies ein Weg der Gefahren und Risiken.

 13. Nehmt euch ein Beispiel an der Harmonie, mit der jede Gattung lebt, an der Aktivität derer, die emsig sind. Beherzigt die Beispiele von Treue oder von Dankbarkeit. Es sind Beispiele, die göttliche Weisheit enthalten, da sie von meinen Geschöpfen stammen, gleichfalls aus mir hervorgegangen, damit sie euch umgeben und begleiten auf eurer Welt, damit sie an dem teilhaben, was ich in die Erde gelegt habe. (320, 34 & 37)

 

  1.  

Macht der Gotteskinder über die Natur

 14. Die Naturkräfte werden euch gehorchen, wenn ihr mein Gesetz erfüllt und mich darum zum Wohl eurer Brüder bittet. (18, 47)

 

 15. Habe ich euch nicht gelehrt, daß selbst die entfesselten Naturgewalten euer Gebet vernehmen können und sich beruhigen? Wenn sie meiner Stimme gehorchen - warum sollten sie dann nicht auch der Stimme der Kinder des Herrn gehorchen, wenn diese sich zubereitet haben? (39, 10)

 

 16. Ich habe dem Geiste Macht über die Materie gegeben, damit er aus den Prüfungen siegreich hervorgehe und bis zum Endziel des Weges gelange. Doch der Kampf wird groß sein. Denn seit der Mensch auf der Welt das einzige Reich schuf, an das er glaubt, zerstörte er die Harmonie, die zwischen ihm und allem, was ihn umgibt, bestehen soll. Von seinem stolzen Thron herab möchte er alles der Macht seiner Wissenschaft unterwerfen und den Elementen und Kräften der Natur seinen Willen aufzwingen. Doch ist ihm dies nicht gelungen. Denn schon seit langem hat er die Bande der Freundschaft mit den geistigen Gesetzen zerrissen.

 17. Als ich jetzt diesem Volke hier gesagt habe, daß die Naturgewalten ihm gehorchen können, gab es welche, die dies nicht geglaubt haben, und ich sage euch, daß sie Grund zum Zweifeln haben. Denn die Natur wird niemals denen gehorchen, die sie mißachten, schänden oder verhöhnen. Wer dagegen im Einklang mit den Gesetzen des Geistes und der Materie zu leben versteht - das heißt, wer mit allem, was ihn umgibt, in Harmonie lebt, der wird während seines Lebens mit seinem Schöpfer in Einklang sein und ein Anrecht darauf erwerben, dass die Elemente der Natur ihm dienen und gehorchen, wie es jedem Kind zukommt, das seinem Vater gehorsam ist, dem Schöpfer aller Dinge. (105, 39)

 18. Ich lüge nicht noch übertreibe ich, wenn ich euch sage, dass die Naturreiche eure Stimme vernehmen können und euch gehorchen und respektieren.

 19. Die Geschichte Israels wurde als Zeugnis meiner Wahrheit niedergeschrieben, und in ihr könnt ihr entdecken, wie das Volk Gottes wieder und wieder von den Kräften und Elementen der Natur anerkannt und respektiert wurde. Weshalb sollte dies für euch nicht gelten?

 20. Meint ihr etwa, daß meine Macht oder meine Liebe zur Menschheit sich im Lauf der Zeit geändert hat? Nein, ihr Scharen, die ihr dieses Wort vernehmt, das Licht meines Geistes umflutet euch, meine Macht und meine Liebe sind ewig und unwandelbar. (353, 64)

 

Mensch und Natur

 21. Doch ihr müßt euch vorsehen, oh Völker der Erde, denn wenn ihr weiterhin meine göttlichen Inspirationen dazu verwendet, die Naturgewalten herauszufordern - wenn ihr die geringen Kenntnisse, die ihr habt, fernerhin für Böses verwendet, werdet ihr die leidvolle und strenge Antwort erhalten, wenn ihr es am wenigsten erwartet. Ihr fordert Luft, Feuer, Erde, Wasser und alle Mächte heraus, und ihr wißt bereits, was eure Ernte sein wird, wenn ihr nicht rechtzeitig eure Handlungsweisen korrigiert, um die durch eure Unvernunft entfesselten Naturgewalten aufhalten zu können.

 22. Ich mache euch darauf aufmerksam, daß ihr im Begriff seid, das Maß voll zu machen, das meine Gerechtigkeit eurem freien Willen erlaubt; zu sehr fordert ihr die Natur heraus. Und da ihr die Kleinen seid, die sich groß fühlen, kommt dieses Wort, um euch vor der Gefahr zu warnen, in der ihr euch befindet. (17, 60 u.)

 

 23. Ich sagte euch, dass kein Blatt vom Baum sich ohne meinen Willen bewegt. Und jetzt sage ich euch, dass kein Element der Natur einem anderen Willen als dem meinen gehorcht.

 24. Auch sage ich euch, dass die Natur für die Menschen das sein kann, was sie wollen: eine an Segnungen, Liebkosungen und Nahrung verschwenderische Mutter, oder eine dürre Wüste, wo Hunger und Durst herrscht; ein Meister weiser und unendlicher Offenbarungen über das Leben, das Gute, die Liebe und die Ewigkeit, oder ein unerbittlicher Richter angesichts der Schändungen, Ungehorsamkeiten und Irrtümer der Menschen.

 25. Meine Vaterstimme sagte den ersten Menschen, sie segnend: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde, macht sie euch untertan, und seid Herr über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Geschöpfe, die sich auf der Erde bewegen“.

 26. Ja, Menschheit, ich schuf den Menschen, damit er Herr sei und Macht habe im Luftraum, in den Gewässern, auf dem ganzen Festland und in den Naturreichen der Schöpfung. Doch ich nannte ihn: „Herr“. Denn die Menschen – in der Meinung, mit ihrer Wissenschaft die Erde zu beherrschen – sind Sklaven. Obwohl sie die Elemente der Natur zu meistern glauben, werden sie zu Opfern ihrer Unreife, ihrer Vermessenheit und Unwissenheit.

 27. Die menschliche Macht und Wissenschaft hat die Erde, die Meere und den Luftraum erobert. Aber ihre Macht und ihre Gewalt sind nicht im Einklang mit der Macht und Gewalt der Natur, die – als Ausdruck der göttlichen Liebe – Leben, Weisheit, Harmonie und Vollkommenheit ist. In den Werken der Menschen, in ihrer Wissenschaft und ihrer Macht bekundet sich nur der Hochmut, die Selbstsucht, die Eitelkeit und die Bosheit. (40, 26 - 30)

 

 28. Erkennt ihr das gestörte Gleichgewicht der Naturkräfte und den tiefgehendsten Wandel, den sie erlitten haben? Seid ihr euch bewußt, weshalb ihr von ihren entfesselten Gewalten heimgesucht werdet? Der Grund dafür ist, daß ihr die Harmonie zerbrochen habt, die zwischen dem geistigen und dem materiellen Leben besteht, wodurch ihr jenes Chaos hervorgerufen habt, in dem ihr nun versinkt. Doch sobald die Menschheit den Gesetzen gehorsam ist, die das Leben regieren, wird alles wieder Frieden, Überfluß und Glückseligkeit sein. (108, 56)

 

 29. Wie sollten eure Werke auf Erden vollkommen sein, wenn ich euch mit den Elementen der Natur verfeindet sehe, welche eben jene sind, von denen ihr lebt?

 30. Meine Lehre will euch nicht daran hindern, die Elemente und Kräfte der Natur zu nutzen, aber sie heißt und lehrt euch, sie für gute Zwecke zu verwenden.

 31. Die Naturkräfte können sich in euren Händen von Freunden und Brüdern in Richter wandeln, die euch schwer bestrafen.

 32. Es war längst an der Zeit, daß die Menschen die Frucht der Erfahrung ernten, damit sie nicht länger die Naturgewalten herausfordern. Denn sie werden mit all ihrer Wissenschaft nicht imstande sein, sie aufzuhalten. (210, 43 - 46)

 

 33. Der Baum der Wissenschaft wird angesichts des Wütens des Wirbelsturmes erschüttert werden und wird seine Früchte auf die Menschheit fallen lassen. Doch wer hat die Ketten jener Naturgewalten gelöst, wenn nicht der Mensch?

 34. Zwar haben die früheren Menschenwesen auch den Schmerz kennengelernt, damit sie zur Wirklichkeit erwachten, zum Licht des Gewissens, und sie sich einem Gesetz unterstellten. Aber der entwickelte, bewusste und gebildete Mensch dieser Zeit – wie kann er es wagen, den Baum des Lebens zu schänden. (288, 28)

 

 35. Denen, die meinen, dass ich die Menschen strafe, indem ich die Naturgewalten über ihnen entfessle, sage ich, dass sie einem großen Irrtum erliegen, wenn sie so denken. Denn die Natur entwickelt und wandelt sich, und bei ihren Veränderungen oder Übergängen entstehen Umwälzungen, die euch Leiden verursachen, wenn ihr mein Gesetz nicht erfüllt; doch ihr schreibt sie göttlichen Strafen zu.

 36. Zwar wirkt in ihnen meine Gerechtigkeit. Doch wenn ihr – mit dem göttlichen Funken bevorzugte Wesen, der euren Geist erleuchtet – mit der euch umgebenden Natur in Harmonie lebtet, so würde euer Geist euch über die Wandlungen, über die Gewalt der Naturkräfte emporgehoben haben, und ihr würdet nicht leiden. (280, 16)

 

 37. Was ist die Natur anderes als ein großes Geschöpf? Ja, Jünger, ein Geschöpf, das sich gleichfalls entwickelt, läutert, entfaltet und vervollkommnet, um in seinem Schoß die Menschen von morgen beherbergen zu können.

 38. Wie oft seid ihr verdrossen über ihre natürlichen Übergangserscheinungen zur Erreichung jener Vollkommenheit und haltet sie für Strafen Gottes, ohne euch bewußt zu machen, daß auch ihr euch zusammen mit der Natur und der Schöpfung läutert, entwickelt und der Vollkommenheit entgegengeht. (283, 57 - 58)