Erläuterung 36

Thema: Die Symbolik des Blutes, das geistige Volk Israel

1. Wie ich euch in der letzten Morgendämmerung versprochen habe, meine Brüder und Schwestern, werde ich jetzt mehr auf das göttliche Dreieck eingehen. Mit diesem wurdet ihr an eurer Stirn gekennzeichnet; dieses Dreieck ist unsichtbar, ein geistiges Dreieck, euer Kennzeichen in dieser Dritten Zeit.

2. Mit diesem Dreieck, Brüder und Schwestern, lässt man euch wissen, dass dies nicht das erste Mal ist, dass ihr auserwählt oder gekennzeichnet wurdet, um eine Bestimmung, um eine Mission zu erfüllen.

3. Dieses Dreieck spricht zu euch von den drei Ankünften des Vaters 1 unter euch, von den Drei Zeiten, von den drei Offenbarungen, dem Grund, weshalb Er euch Trinitarier genannt hat.

4. Lasst uns also davon sprechen, wie das Zeichen war, das euch der Vater in den vergangenen Zeiten gegeben hat, bis zu dieser (jetzigen) Zeit, in der ihr von Neuem mit dem göttlichen Dreieck gekennzeichnet wurdet.

5. In der Ersten Zeit lebte Jakob mit seinen Kindern in den Ländereien Kanaans, doch die materiellen Nöte und der Mangel an Lebensmitteln ließ die Familie nach Ägypten auswandern. [Gen 46.1-7]

6. In Ägypten herrschten Könige, genannt Pharaonen, die abgöttische Kulte praktizierten. Das Volk war götzendienerisch und heidnisch, denn da ihnen die Kenntnis von der wahren Gottheit fehlte, konnten sie die Existenz eines unsichtbaren Gottes nicht fassen, und deswegen verehrten sie und beteten sie all das an, was sie wunderbar, geheimnisvoll oder mit etwas Übernatürlichem (behaftet) fanden.

7. Sie errichteten Tempel für die Sonne und den Mond, riesige und grandiose Tempel, und sie beteten auch einige Tiere und Naturgewalten an.

8. Jakob und seine Kinder, die an den Wahren Gott glaubten, den unsichtbaren Gott kannten und liebten, mussten gehen und inmitten dieses heidnischen und nichtjüdischen Landes leben..

9. Aus den zwölf Söhnen Jakobs keimte der Samen, aus dem Familien hervorgingen, die bald zu Stämmen wurden, und diese Stämme wurden die Jahre und Jahrhunderte hindurch sehr zahlreich. Auf diese Weise wuchs das Volk Israel inmitten des ägyptischen Volkes heran.

10. Dieses Volk (Israel) bewahrte seinen ursprünglichen Glauben, den Glauben an den unsichtbaren und geistigen 2 Gott, an den gerechten Gott, an den Höchsten Schöpfer. Doch da es mit dem ägyptischen Volk zusammenlebte, steckte es sich mit dessen Praktiken und Gewohnheiten an.

11. Da das Volk Israel sehr stark inmitten der Ägypter angewachsen war, fürchtete ein Pharao einen Aufstand, und da machte er sie zu seinen Sklaven, indem er sie mit schweren Ketten belastete, mit den blutigsten Arbeiten und den schwierigsten Aufgaben, die den Israeliten zugeteilt wurden, während sie zum Bau der Tempel abgeordnet wurden, die dem götzendienerischen Kult gewidmet waren. [Ex 1.6-14]

12. Aber Israel, das trotz seiner Schmerzen und Versklavung seinem Gott treu geblieben war, musste der Gnade seines Gottes, der ganz Gerechtigkeit ist, teilhaftig werden.

13. Die Zeit der Befreiung kam; dafür ließ Gott innerhalb des auserwählten Volkes selbst, einen Auserwählten hervorkommen, seinen Gesandten [Ex 3.1-12], und dieser war Moses, ein Geist von riesigem Ausmaß, von unermesslichem Licht, mit einer erhabenen Mission, mit der er nicht nur im Gedächtnis Israels, sondern (auch) im Geist und im Gedächtnis der Menschheit ein Vorbild der Auftragserfüllung dem Vater gegenüber zurückließ, ein Vorbild an Eifer gegenüber dem göttlichen Gesetz und den menschlichen Gesetzen, ein Vorbild an Liebe, Glaube und Gehorsam.

14. Moses war zu jener Zeit ein lebendiger Widerschein des Vaters, und dieser Mann, begabt mit einem so großen und starken Geist, war der von Gott dazu Bestimmte, das Volk Israel zu befreien.

15. Groß war der Kampf des Moses gegen den Pharao, denn er verlangte, dass jener den Auszug des Volkes Gottes in das Verheißene Land, in das Land Kanaan, genehmige. Und als ihm diese Bitte verweigert wurde, prophezeite Moses große Läuterungen, die in Form von Katastrophen und Plagen über Ägypten kommen würden, wenn der Pharao den Auszug seines (des Moses) Volkes nicht erlaubte.

16. So geschah es tatsächlich, und nachdem das harte Herz jenes Mannes und die Widerspenstigkeit jenes Geistes, der sich noch in der Finsternis befand, schließlich besiegt worden war, erteilte der Pharao den Befehl, dass das Volk Israel dem Moses folgen und weggehen solle. [Ex 12.29-32]

17. In der letztenNacht, die das Volk Israel in Ägypten verbrachte, wurde es auf umfassende Weise durch seinen Führer und Gesetzgeber Moses, der von Geist zu Geist die Inspiration erhielt, darauf vorbereitet, wie jener Auszug abzulaufen und wie jenes Volk sich darauf einzustellen habe.

18. Moses bereitete in jener Nacht sein Volk vor, indem er zu ihm sagte: Bereue, Israel, alle Beleidigungen, die du deinem Gott angetan hast! Vergib jenen, die dich unterdrückt haben. Diese Nacht sollst du nicht schlafen. Ziehe deine Sandalen an, wie wenn du eine lange Reise vor dir hast. Nimm den Stab oder Stock in deine Rechte als Zeichen der Reise. Als Nahrung sollst du erst gekochte, bittere Kräuter ohne Salz zu dir nehmen. Wähle aus deinen Herden (je) ein männliches, Lamm aus, daran kein Fehl ist, 3 und opfere es. Du sollst sein gebratenes Fleisch ohne Salz essen; und mit seinem Blut sollst du die Tür deines Hauses markieren, denn jedes israelitische Haus, das nicht mit dem Blut des erstgeborenen, männlichen und reinen Lammes markiert ist, wird in dieser Nacht durch die göttliche Gerechtigkeit heimgesucht werden. [Ex 12.1-17+21-23]

19. Das gehorsame Volk, das Moses – als Vertreter des (göttlichen) Vaters – glaubte, erfüllte getreulich jene Anordnungen, und als die Mitternacht über Ägypten kam, waren die Ägypter erstaunt, als sie die Türen der Häuser Israels rot angestrichen sahen.

20. Dies war, meine Brüder und Schwestern, das erste Zeichen mit dem der Vater sein Volk kennzeichnete, um es von den Götzendienern zu unterscheiden, nicht um es von den Menschen zu entfernen, sondern vom Tod, von der Versklavung, von den Kriegen, von der Versuchung, vom Heidentum, vom Götzendienst, kurz gesagt, von der Unwissenheit.

21. Dieses Zeichen war ein Symbol, doch sein Sinngehalt ist unermesslich und prophetisch. Das Blut jener kleinen materiellen Lämmer war reiner und unschuldiger als jenes irgendeines Israeliten, denn alle hatten wissentlich gesündigt, und jenes unschuldige und reine Blut war eine Vorwegnahme, ein Abbild des reinsten Blutes, welches das göttliche Lamm, der Messias, in der Zweiten Zeit vergießen werde.

22. Das Volk Israel erinnerte sich immer an jene Nacht der Wache, des Gebets und der Vorbereitung. [Ex 12.24-25]

23. Israel wusste, dass es eine lange Reise zu erwarteten hatte, und dass es nur der Glaube an Gott zu seinem Ziel, zu seinem Bestimmungsort bringen werde.

24. Das Volk wusste, dass es, um zu jenem Land zu gelangen, in welchem Milch und Honig flossen, es nötig war, durch eine Zeit der Widerwärtigkeiten und der Entbehrungen zu gehen, durch eine Zeit der Kämpfe, Gefahren und Hinterhalte; dass es nötig war, die Wüste zu durchqueren, die ihre Arme ausbreiten würde, um es für eine lange Zeit einzuhüllen..

25. All das wusste das Volk in dieser langen Nacht der Vorbereitung und der Wache, der Nacht in welcher der göttliche Geist des Vaters sein Volk kennzeichnete, nicht mit dem materiellen Blut der Lämmer, sondern mit dem Licht und dem Blut der göttlichen Liebe.

26. Israel zog aus Ägypten aus und drang in die Wüste ein [Ex 12.37] und begann seine lange Durchquerung derselben. Und jedes Jahr feierte es in Erinnerung an jenes Datum das Passahfest, das auf Hebräisch (an der hebräischen Bibelstelle) "Durchgang" heißt. [Num 9.4-5] Mit diesem Wort wird der Durchgang des Engels des Herrn 4 symbolisiert, der den Beginn der Befreiung kennzeichnen sollte. Bei jeder Gedenkfeier bereitete das Volk erneut den Tisch vor, legte das geopferte Lamm darauf, aß zuerst bittere Kräuter ohne Salz und zog die Sandalen an die Füße, in Erinnerung an jene Nacht.

27. Danach, als Israel schon in das Verheißene Land von Kanaan eingezogen war, behielt es dies weiterhin als Tradition, als eine geistige Feier im Gedächtnis. So war es in jenen Zeiten erlaubt, und das Volk opferte weiterhin Lämmer und gedachte und lehrte so die neuen Generationen, dass der Vater in einer gesegneten Nacht der Befreiung, sein Volk von den Ketten der Versklavung, der Finsternis und des Götzendienstes befreit hatte, und weil ihre Heime mit dem Blut des unschuldigen Lammes markiert worden waren, und weil sie jenes göttliche Zeichen aufgewiesen hatten, waren sie auch von der göttlichen Gerechtigkeit befreit worden. Und im Wissen darum, bewahrten sie jenes Zeichen die ganze Erste Zeit hindurch.

28. Als die Zweite Zeit für die Menschen kam, erschien der Messias, Jesus, der Christus, unter der Menschheit, und Er sagte den Menschenscharen in seiner Lehre: Vergesst das Gesetz nicht um der Traditionen willen; vergesst nicht, das Gesetz auszuüben, (nur) weil ihr die Feiern und Traditionen erfüllt. [Mt 15.1-11]

29. Als Er sich aus Liebe zur Welt opfern ließ, verhinderte Er durch sein Opfer die Ausgießung des Blutes von unschuldigen Geschöpfen, von Wesen, die auf keinerlei Art und Weise die Sünde der Menschen reinwaschen können, denn wie groß auch der Schmerz der tieferstehenden Wesen sein mag, ist dieser immer unbewusst.

30. Der Vater wollte seinem Volk zeigen, dass nur ein geistiger Schmerz, ein bewusster Schmerz, ein Schmerz aus Liebe, jener war, der ihm ewiges Leben geben konnte – nicht das flüchtige Leben dieser Welt. Deshalb ließ Er sich für die Welt opfern, deshalb nannte man ihn das Geopferte Lamm, das Osterlamm [Offb 5.6], denn es war nicht mehr das materielle Lamm wie in jener Nacht in Ägypten, das geopfert wurde, sondern es war das göttliche Lamm, das im Rahmen des Passahfestes geopfert wurde, als Israel diese Tradition in Jerusalem feierte.

31. Der göttliche Meister stieg zum Kreuze auf, 5 um sein Blut auf alle auszugießen, und dieses Blut des göttlichen Lammes, jenes göttliche Blut – nicht das menschliche Blut, das auf die Erde vergossen werden kann, sondern das Blut, das geistiges Leben, Essenz und Ewigkeit ist, das wahre Blut – wurde in jeden Geist der Menschheit gelegt.

32. Jeder einzelne dieser Blutstropfen, die jener Körper ausgoss, war ein Symbol der unendlichen Quelle der Liebe, die in diesem Augenblick aus dem Geist des Vaters für die Menschheit entsprang, und als Symbol jenes Opfers blieb das Kreuz, jenes Holz, an welchem Er als Mensch den Odem aushauchte, jenes Holz, auf das Er hinaufstieg, um seine Arme zu öffnen und das ganze Universum zu umarmen, ihm zu vergeben und es zu lieben.

33. Mit diesem Bild, mit diesem Symbol, mit diesem Zeichen erhob sich der Christ 6 und war kreuz und quer unterwegs und öffnete Lichtbreschen; er bekämpfte die Finsternis und die Unwissenheit und öffnete den Weg zur Vergeistigung.

34. Auch die Christen breiteten in Nachahmung ihres Meisters ihre Arme aus, wenn der Tod kam. Und sie bildeten mit ihren Armen ein Kreuz, in einer Umarmung, die ewiges Leben und Vergebung bedeutete.

35. Das erste Zeichen, das But des Lammes, bedeutet Befreiung, das Zeichen der Freiheit; das zweite, das (Blut) des göttlichen Lammes, bedeutet Erlösung.

36. Ihr tragt diese Zeichen der Zwei Zweiten, diese zwei Merkmale, weil ihr wisst, dass ihr dasselbe Volk seid, das in Ägypten war und Moses nachfolgte, das Volk, das das Verheißene Land besaß, das Spiegelbild der geistigen Heimat; das Volk, das zur Erde zurückkehrte, um seinen Herrn in seiner zweiten Ankunft in der Person Jesu zu empfangen, um auch von Ihm sein Blut, sein Zeichen, zu erhalten. Diese seid ihr, Brüder und Schwestern, die in der Dritten Zeit einmal mehr zu diesem Planeten gekommen seid, in der Zeit, in der Gott gänzlich und im Geiste gekommen ist, um euch das dritte Zeichen zu übergeben, denn es war angekündigt.

37. Nun hat uns der Vater in einem einzigen Volk versammelt angetroffen. Ihr seid nun nicht mehr in den 12 Stämmen, eine einzige Nation bildend, (so) wie es in den vergangenen Zeiten war. In dieser Zeit hat der Vater sein Volk an allen Punkten der Erde verstreut vorgefunden, in der Welt vervielfacht bis zur Unendlichkeit wie "der Staub der Erde, wie der Sand des Meeres, wie die Sterne des Himmels", so wie es vorausgesagt war.

38. In diesem Volk befindet sich eine Anzahl von Auserwählten, die große Verantwortung tragen, denn sie sind für eine Auftragserfüllung bestimmt. Und diese durch Johannes, den Apostel des Herrn, in der Zweiten Zeit angekündigte Zahl, beträgt zwölftausend Gekennzeichnete aus jedem Stamm, die in ihrer Gesamtheit (deren) 144000 Gekennzeichnete sind. [Offb 7.4-8]

39. Ihr habt Anteil an dieser Zahl, ihr, die ihr von verschiedenen Punkten der Erde kommt, Geistwesen die in Körpermaterien inkarniert sind, die verschiedenen Rassen angehören und verschiedene Sprachen sprechen; doch ihr seid alle 'Geschwister im Geiste' desselben Volkes, der gesegneten Stämme (Israels), die durch den Herrn vervielfacht worden sind.

40. Ihr seid zu diesem gesegneten Werk gekommen, in die Geborgenheit 7 dieser bescheidenen Versammlungsstätten 8 , kleine materielle Orte, wo der Strahl des Herrn sich durch das menschliche Verstandesorgan bekundet, durch Stimmträger, die demselben Volk Israel angehören, durch welches ihr das trinitarische Kennzeichen bekommen habt – nicht mehr nur das materielle Blut des Lammes der Ersten Zeit, noch das von dem Wort ausgegossene Blut, das in der Zweiten Zeit Mensch wurde, sondern das geistige Kennzeichen, das für den materiellen Blick 9 unsichtbar ist.

41. Dieses Merkmal, dieses Kennzeichen, befindet sich nicht an eurer materiellen Stirn, sondern in eurem Geist. Dort ist das Licht, das der Vater euch in der Ersten Zeit als Gesetz, in der Zweiten Zeit als Liebe und in dieser Dritten Zeit als Weisheit übergeben hat, womit das göttliche Dreieck gebildet ist, das auch ein geistiges Symbol ist.

42. Dies sind die drei Zeichen, die ihr empfangen habt; da habt ihr die drei Kennzeichen, mit denen ihr die Zeiten und die Wege des Lebens hindurch ausgezeichnet worden seid. Da habt ihr das Zeichen und die Vollmacht, mit welchen euch der Vater beschenkt hat, damit die Naturgewalten, die Geister und insgesamt alles euch als das erstgeborene Volk anerkennt, das für den Frieden und die geistige Erhebung der Welt verantwortlich ist.

43. Deshalb seid ihr Trinitarier, wegen des Dreiecks, das der Vater in euch gelegt hat; doch seid euch dessen bewusst, dass die Gaben, die Mission, die Bestimmung, die Ämter und die Fähigkeiten, die jeder von euch mitbringt, durch den Vater im selbigen Moment übergeben wurden, als jeder einzelne aus seinem Schoß hervorging, in dem Augenblick als er euren Geist schuf und ihn mit allem ausstattete, was er für seine Entfaltung, Entwicklung und Rettung brauchte.

44. Ihr habt in dieser Zeit keine Gaben erhalten, die nicht (schon) zuvor in euch gewesen sind. Der Vater hat euch offenbart, hat zu erkennen gegeben, wie sehr Er euch von Anfang an beschenkt hat, und das Zeichen ist einfach die Bestätigung dessen, damit ihr die Kenntnis und die Gewissheit darüber habt, was ihr besitzt und wie ihr es auf eurem Weg nutzen sollt.

45. Wenn ihr den Frieden in eurem Geist besitzen möchtet und wenn ihr ihn in allen sehen wollt, wenn ihr den Schmerz und die Zerstörung vermeiden wollt und euch danach sehnt, nur die Erlösung, das Glück, die Vergeistigung und die Erkenntnis in jedem sehen wollt, müsst ihr kämpfen und den göttlichen Gesetzen gehorchen, indem ihr ein einziges Volk bildet und das Zeichen ehrt, mit welchem Gott euch gekennzeichnet hat: Ein Zeichen der Liebe und der Gerechtigkeit, ein Zeichen, das in eurem Geist nie ausgelöscht werden kann, denn es wurde mit dem Blut der Liebe Gottes gemacht.

46. Dieses Zeichen ist nicht in der Körpermaterie, denn diese wird mit der Erde verschmelzen, wird zu Staub werden. Der Geist hingegen wird weiterhin immer dieses Zeichen aufweisen, das der Vater euch aus Liebe gab, damit ihr als Auserwählte, als Boten, erkannt werdet, als Gesandte des Vaters, als Vorbilder und Botschafter des Herrn.

47. Dieses Volk wird sich nicht mehr erheben, um die Propheten zu töten oder die göttliche Gerechtigkeit herauszufordern, es wird die Liebe des Vaters nicht mehr abtöten noch der Menschheit ein schlechtes Vorbild sein.

48. Ihr versteht noch nicht, auf welche Weise der Vater in letzter Zeit gekommen ist und die Grenzen aufgehoben hat, jene Grenzen, die euch in den vergangenen Zeiten voneinander fernhielten.

49. Ihr besitzt jenes Land Kanaan nicht mehr, ihr seid nicht mehr seine Besitzer, ihr habt nichts auf dieser Welt. Wofür ihr in dieser Zeit kämpft, ist, einen Ort der Segnungen im geistigen Land, in der verheißenen Heimat im Jenseits zu erobern.

50. Heute sind die zwölf Stämme Israels durchmischt worden, und in ein und derselben Familie kann es fünf oder mehr Geister geben, die zu verschiedenen Stämmen gehören. Es gibt Ehepaare, bei welchen beide (Elternteile) verschiedenen Stämmen angehören, Freunde, die aus anderen Stämmen sind, Kinder, die zu einem Stamm gehören und andere (von ihnen) zu einem anderen Stamm – so hat es der Vater gewollt, um aus Liebe den tradierten Zwist innerhalb Israels zu beenden und so die Vereinigung seines Volkes zu ermöglichen.

51. Doch ihr seid immer noch in Gruppen unterteilt, in Versammlungsstätten (Bereiche), wo die einen über die anderen urteilen, und diese Grenzen müssen auch entfernt werden, damit alle Geistwesen (das Volk Israel) bilden, eine einzige Gruppe, ein einziges Volk unter demselben Gebot (Auftrag) und demselben Führer, der unser Vater ist.

52. Wenn ihr diese Einheit erreicht, wenn ihr diese Brüderlichkeit erlangt habt, und ihr euch wirklich einander liebt, dann werdet ihr einen hohen Grad an Vergeistigung erreicht haben, und die Türen des Neuen Jerusalem werden sich öffnen, damit die Menschen verschiedener Nationen und unterschiedlicher Rassen zu ihnen gelangen, damit die geistigen Welten sich euch nähern, damit sie von euch ein Beispiel bekommen, eine Unterweisung, ein erlösendes Wort, eine Liebkosung, einen Tropfen Heilbalsam.

53. So wie ihr in jener Ersten Zeit unter den anderen Völkern erkannt worden seid, so wie ihr in Ägypten als das durch den unsichtbaren Gott gekennzeichnete Volk anerkannt worden seid, so wie ihr durch die Naturgewalten, durch die Meere, durch das Königsgestirn, durch die Wüsten anerkannt worden seid, so wie ihr durch Pharaonen und Könige gefürchtet und geachtet wurdet, wie ihr in der Zweiten Zeit durch den Namen des Meisters und mit dem Zeichen des Kreuzes erkannt wurdet, wie ihr auf allen Wegen und in allen Nationen erkannt worden seid – so wird es geschehen, dass ihr auch in dieser Zeit eine Bresche (des Lichts) schlagen werdet, so dass, nachdem ihr wie in anderen Zeiten bekämpft wurdet, die Welt eure Gegenwart spüren und (dankbar) anerkennen wird.

54. Die Welt wird erkennen, dass ihr der Frieden, das Licht seid, und dass in eurer Mitte die Inspiration und die Prophetie entspringt; sie wird auch erkennen, dass ihr das Zeichen des Heiligen Geistes aufweist, sein göttliches Dreieck, dass ihr durch die Gnade des Heiligen Geistes, geistig die Bewohner der Heiligen Stadt in dieser Dritten Zeit seid, so wie ihr es zuvor in der Ersten und Zweiten Zeit materiell wart.

55. Dann wird sich das Wort des Herrn erfüllen, dass in seinem Volk Israel alle Völker und Nationen, alle Generationen dieser Menschheit, gesegnet sein werden [Gen 18.17-18], weil ihr der Welt ein klares Zeugnis und unbestreitbares Beispiel wahrer Vergeistigung geben werdet.

56. Bewahrt diese schlichten Erläuterungen und ihr werdet sehen, wie ihr auf diese Weise ein größeres Verständnis von den Unterweisungen des Göttlichen Meisters haben werdet, weil ihr tiefgründiger in seinen Sinngehalt eindringen könnt, und ich hoffe, dass ihr zu der Überzeugung gelangen könnt, dass die Beispiele und Taten, die der Vater in den vergangenen Zeiten vollbracht hat, von euch nicht vergessen noch verkannt werden können, weil sie die Testamente sind, die der Vater euch vermacht hat, und weil es die Tatsachen sind, die ihr in den vergangenen Zeiten mit euren eigenen Schritten festgeschrieben habt.

57. Wisst ihr etwa, wer ihr in anderen Zeiten wart? Erinnert ihr euch etwa oder wisst ihr durch geistige Intuition, welches euer Werk oder eure Arbeit in der Ersten und Zweiten Zeit war? Ihr wisst es nicht.

58. Deshalb ist es gut, dass ihr nicht verwirrt werdet, und dass ihr immer Respekt und Liebe für die Dinge habt, die der Vater euch in jenen Zeiten offenbart hat, sei es auf direkte Weise oder vermittels seiner Gesandten.

59. Verbindet alle diese Dinge miteinander und bildet in eurem Geist ein einziges Buch der Weisheit, eine einzige Kenntnis, damit ihr es versteht, für die Menschheit der gute Lehrer geistiger Dinge zu sein.

60. Ihr sollt nicht einfach nur Geschichte lehren, ihr sollt nicht reich an materiellem Wissen sein, euch gut mit Daten, Namen oder Ortschaften jener Zeit auskennen, sondern euer geistiger Reichtum soll aus der wahren Kenntnis bestehen, denn ihr werdet den Sinngehalt, die Ergründung und das Verständnis der Dinge besitzen, die der Vater euch gelehrt und offenbart hat; Dinge, die von der Menschheit nicht verstanden worden sind.

61. Ihr seid sehr lange schläfrig und lethargisch geblieben, und der Meister ist weitergewandert, der Hirte ist weitergegangen, und jetzt werdet ihr euer Schritttempo sehr beschleunigen müssen, um Ihn auf dem Weg einzuholen. Doch seid (deswegen) nicht traurig, denn ihr werdet zu der durch den Vater angegebenen Stunde ankommen, weder vorher noch nachher. Und es ist nicht so, dass euch der Vater zur Eile zwingen will, sondern (der Grund dafür ist), dass ihr euch für lange Zeit aufgehalten habt.

62. Um zuerst Gott und danach euch zu dienen, wünscht die Geistige Lichtwelt, dass ihr mit dem Frieden des Herrn in eurem Geist verbleibt.

 

 

    1 Beginn der Ersten Zeit: Materialisation (Gesetzestafeln; in Moses auch physisch hörbare Stimme Gottes)

    Beginn der Zweiten Zeit: Inkarnation Jesu (mit der Empfängnis und Geburt durch die Jungfrau Maria)

    Beginn der Dritten Zeit: Kundgaben (Unterweisungen) vermittels der Gehirne und Stimme der Stimmträger in mehr oder weniger vermaterialisierter resp. vergeistigter Form (im Zustand der Verzückung)

    2 Im spanischen Text steht hier: sutil = ›feinsinnig; vergeistigt; subtil

    3 Hiermit soll ausgedrückt sein, dass das Böcklein keinen Begattungsakt vollzogen hat. [Ex 12.5]

    4 Der Engel, der gemäß der Androhung auf Geheiß Gottes hin für die Ausübung des – die männlichen Erstgeborenen der Ägypter betreffenden – Todes sorgte, womit der Starrsinn des Pharaos gebrochen wurde.

    5 Dies ist im Sinne der Erhöhung am Kreuz auf dem Hügel von Golgatha zu verstehen, wie sie in der Bibel bei Jh 3.14 und 12.34 sowie Apg 2.33 und 5.31 angesprochen wird. (Ebenso hier in dem folgenden Vers 32)

    6 Spanisch: ›el cristiano‹ = ›der Christ‹. Auch in Anbetracht des nachfolgenden Verses stellt sich die Frage, wer hier unter ›der Christ‹ zu verstehen ist. – Es könnte sein, dass das kundgebende Wesen der Geistigen Lichtwelt sich selbst mit ›el cristiano‹ gemeint hat. Oder wäre es möglich, dass damit verallgemeinernd ein Kreis treuer bekennender Urchristen, gegebenenfalls auch in nachfolgenden Generationen, gemeint ist, wie dies in dem hier folgenden Vers durch die Pluralform eindeutig der Fall ist?

    7 Spanisch: ›al seno‹ – wörtliche Übersetzung = ›in den Schoß‹

    8 ›recintos‹ = ›Gelände, Gebiete, Bereiche‹ – demnach also Versammlungsstätten mit ihrem Einzugsbereich

    9 materiellen Blick = Blick des körperlichen Auges