Erläuterung 39

1. Liebe Brüder und Schwestern, den heutigen Tag hat der Herr dazu bestimmt, dass (wir,) diese demütigen Wesen, euch die Erklärung dafür geben, wie die Kundgaben im Schoße 1 eurer Gemeinschaften während der Gedenkwoche stattfinden sollen, jener (Woche), die ihr als Karwoche 2 kennt.

2. Dieser Tag soll durch die Geistige Lichtwelt genutzt werden, um einige Erklärungen abzugeben, auch wenn wir uns dabei, wenn es nötig ist, zum besseren Verständnis der Dinge vermaterialisieren.

3. Ihr alle wisst, dass in allen Konfessionen und Sekten, welche Zweige des Christentums sind, der Passion unseres Herrn, unseres göttlichen Meisters, gedacht wird, und dass seit vielen Jahrhunderten Jahr für Jahr die Gedenkfeier mit der Absicht stattfindet, dass in den Herzen der Menschen jene heilige Passion wiederbelebt wird, welche die Menschheit zur Buße, zur Meditation und zur geistigen Sammlung aufruft.

4. Doch ihr wisst auch, dass das Gedenken an jenes göttliche Geschehen, an dieses göttliche Werk, so wie die Konfessionen und Sekten es ausüben, sich nicht innerhalb des Respekts und der Vergeistigung befindet, wie es an solch bedeutungsvollen Daten zu erwarten wäre. Im Schoße vieler religiöser Institutionen ist diese Gedenkfeier bis zu dem Grad der Entweihung entartet.

5. Bei dem Versuch, jene göttliche Tat darzustellen, sind die Konfessionen und Sekten in den Fanatismus verfallen, in große Respektlosigkeit, in Götzendienerei, in theatralische Darstellungen, die eine echte Farce sind.

6. In anderen Konfessionen werden einfach Predigten oder Erklärungen um diese Geschehnisse herum gegeben, die zum Leidensweg Jesu gehören: Die einen vertiefen sich darin, die anderen lesen nur besagte Textstellen aus den Schriften vor.

7. Nun gut, Brüder und Schwestern: Was sollt ihr Spiritualisten, die Jünger des Heiligen Geistes, in diesem Fall tun? Wie sollen eure Ausübungsformen aussehen? Wie sollte in diesen Tagen die vollkommene Form der Gedenkfeier des göttlichen Leidensweges sein?

8. Unter euch gab es auch viele Ausübungsformen und Kundgaben betreffend der Passion des Herrn. Es gibt spirituelle Versammlungsstätten, in welche viele Geistwesen gelangen, die in der Zweiten Zeit mit dem Göttlichen Meister (beisammen) waren. In anderen Versammlungsstätten werden jene Szenen der Passion des Herrn dargestellt, die den Einzug nach Jerusalem betreffen, indem das Volk in seinen Händen die Palm- und Olivenzweige hält, um an jenen Donnerstag zu erinnern; und die Darstellung des Abendmahls mit einem Tisch, materiellen Broten und Wein, um den Jüngern des Herrn als Geistwesen Zugang zu gewähren; und die Darstellung des Freitags, den ihr den Tag der Schmerzen nennt, indem ihr den Strahl der Göttlichkeit benutzt, um die Kreuzigung Jesu, den Schmerzensweg und die Sieben Worte darzustellen, die Jesus aussprach, als er am Holze sein Leben hingab.

9. Nun ja, Brüder und Schwestern, statt ein geistiges Gedenken zu veranstalten, hat man jene Geschehnisse dargestellt; und es muss gesagt werden, dass es für ein Menschenwesen unmöglich ist, eine Darstellung aufzuführen, die der Wirklichkeit entspricht.

10. Alle diese Praktiken gehören vergangenen Zeiten an, gehören zu euren Anfängen, als ihr noch keine klare Vorstellung davon hattet, wie die Kundgabe Gottes durch das menschliche Verstandesorgan vonstatten geht. Doch ihr seid nun zu den letzten Tagen dieser Kundgaben gelangt, und es ist rechtens, dass diese Gedenkfeier in der richtigen Form durchgeführt werde.

11. Um dieser Geschehnisse in rechter Weise zu gedenken, sollt ihr in die Buße eintreten, nicht in ein Fasten für die Körpermaterie, sondern in die größte geistige Zubereitung, damit – wenn ihr mit dem Vater von Geist zu Geist Zwiesprache haltet, wenn ihr eine wirklich geistige Vorbereitung erlangt – dann im Wort des göttlichen Meisters sein Leidensweg wieder erlebbar wird, seine Passion, die für die materiellen Augen nicht sichtbar ist, doch fühlbar und lebendig für euren Geist.

12. Wenn ihr in der Vorbereitung eures Geistes viel erreicht, werdet ihr das Tropfen jenes göttlichen Blutes auf euer eigenes Herz spüren, werdet ihr die Liebkosung jener Hand voller Liebe und Vergebung sich auf eure Stirn legen fühlen, werdet ihr die Essenz jenes Wortes von Geist zu Geist empfinden, und ihr werdet euch in das Licht jenes Blickes eingehüllt fühlen.

13. Alles werdet ihr im Wort des göttlichen Meisters haben, und (so) wird die Passion des Herrn zur Inspiration für euch werden.

14. Dann wird es nicht mehr nötig sein, dass ihr an materiellen Darstellungen teilnehmt, um wahrzunehmen, wie der Meister – wenn Er euren Geist in der wahren Gemeinschaft konzentriert vorfindet – unter seinem Volk wandelt und die Kranken heilt, der ehebrecherischen Frau vergibt, die Pharisäer und Zöllner überrascht und die Sünder erneuert. So wird der Meister bei euch sein, wie in der Zweiten Zeit, doch (diesmal) auf geistige Weise.

15. Unter euch soll es keine materielle Darstellung jener Dinge mehr geben. Das Volk möge – wenn es die geistige Zubereitung einmal erreicht hat – die Passion des Meisters wahrhaftig fühlen und erleben und (so) einen sehr großen Schritt auf dem Weg des geistigen Fortschritts in den Morgenstunden dieser Tage des Gedenkens tun.

16. Es soll keine Palm- oder Olivenzweige geben, noch materielles Wasser, Brote und Wein, und es soll keine Darstellungen des Kreuzweges mit materiellen Handlungen geben; nein, meine Brüder und Schwestern. Schafft allen Materialismus ab und geht als gute Spiritualisten, als gute Jünger des Heiligen Geistes, auf dem Pfad des Trinitarisch-Marianischen Spiritualismus voran.

17. Achtet darauf, Brüder und Schwestern, dass ihr nach 1950 diese Dinge mit der größten Einfachheit, mit der größten Vergeistigung tun sollt.

18. Gedenkt der göttlichen Passion mit der höchsten Spiritualität; dazu ermahnt euch die Geistige Lichtwelt.

19. Ihr wisst nicht was der göttliche Meister in seiner geheimen Schatzkammer für euch bereitgestellt hat; ihr wisst nicht, welche großen Offenbarungen, welche großen Dinge Er euch inspirieren wird mittels eures eigenen Geistes, mittels der Zwiesprache von Geist zu Geist, mittels der Sehergabe, der Vorahnung, der Intuition, der Offenbarung, der Sensibilität aller eurer (feinsten) Fasern.

20. Brüder und Schwestern, eure Geistigkeit wird nach 1950 nicht ihr Ende finden.

21. Euer Weg, eure Reise, wird weitergehen, denn sie ist ohne Ende. Geht also mit festem Schritt und denkt, dass ihr binnen kurzer Zeit für die Religionen (ein) Ansporn sein werdet; ihr werdet ein Vorbild sein für die Fanatiker, für die Götzendiener, für die Verwirrten, für die, welche in ihrer Unwissenheit, die göttlichen Dinge entweihen, beflecken und beleidigen.

22. Die Religionen und Sekten werden durch euer Vorbild angeregt werden, sie werden auf dem Weg der Vergeistigung vorankommen.

23. Was für ein Glücksgefühl wird es für die wahren Apostel des Spiritualismus sein, wenn sie sehen, dass die Religionen aufwachen; wenn sie mit ansehen, dass die Menschen nach Vergeistigung verlangen (und) von ihren Pastoren Reinheit, Spiritualität, Läuterung und Aufrichtigkeit des Geistes fordern!

24. Ihr werdet, von euren schlichten Orten aus, mit unendlichem geistigen Vergnügen sehen, wie die Menschen erwachen, wie die Geister erwachen.

25. Es ist doch gleichgültig, Brüder und Schwestern, dass die Menschen angeben zu Religionen oder Sekten zu gehören, wenn sie im Grunde genommen die Liebe und Spiritualität leben und dadurch Kenntnis der geistigen Dinge erlangen. Oberflächlich (gesehen) werden sie irgendeiner Religion zugehörig sein, irgendeinen religiösen Namen tragen, doch im Grunde werden sie Spiritualisten sein, Diener des Heiligen Geistes, und das ist es, was zählt.

26. Wisset, Brüder und Schwestern, dass der Tag für alle Geistwesen, die auf dieser Ebene leben, kommen wird, an welchem sie sich nicht mehr durch Namen, wie da sind jene der Juden, Christen, Spiritualisten, Moslems usw. voneinander unterscheiden werden; sondern ohne die Notwendigkeit, irgendeinen Namen zu tragen, werdet ihr alle in Wahrheit Kinder Gottes sein, die dem göttlichen Gesetz gegenüber gehorsamen Diener, die Brüder und Schwestern, die einander lieben.

27. Doch heute tragt ihr immer noch den Namen der Trinitarisch-Marianischen Spiritualisten, Denn ihr werdet euch vor den Menschenscharen, die die Menschheit bilden, erheben müssen, jener Menschheit, die trotz ihres Materialismus, die Existenz des wahren Gottes anerkennt; dieser Menschheit, die in ihrem Materialismus irgendeine geistige Norm oder Vorschrift ausübt, jene Menschheit, die in Sekten und Religionen aufgeteilt ist.

28. In diese Menschheit werdet ihr eindringen, um den Weg zu öffnen, und obwohl ihr in dieser Menschheit auch spiritualistische Sekten und Gemeinschaften antreffen werdet, werdet ihr euch nicht nur durch den Namen des Trinitarisch-Marianischen Spiritualisten unterscheiden, sondern ihr werdet es auch durch eure geistigen Praktiken tun.

29. Mehr als den Namen, den ihr tragt, sind die Werke von Bedeutung, und durch sie das Zeugnis, das ihr durch eure Handlungen, Gedanken und Worte von Gott gebt.

30. Hier habt ihr das Geheimnis der Erfüllung der Gesetze Gottes, hier habt ihr den Schlüssel für die Rettung des Geistes; damit er auf seiner Reise, auf dem Pfad der Entwicklung wandelt, der zum Schoße des Vaters führt.

31. Die Menschen haben keinen Respekt vor ihren eigenen Religionen und verraten ihre eigenen Überzeugungen. Seht wie Sie in ihrem Innern all das niedertreten, was sie zu lieben und zu respektieren behaupten.

32. Und weshalb ist das so, meine Brüder und Schwestern? Weil sie selbst gesehen haben, dass die Verantwortlichen für das Gesetz, die Vertreter des göttlichen Gesetzes auf allen Wegen, in jeder Sekte und Religion, bis zur völligen geistigen Entartung gekommen sind, zur Entweihung, zum Fanatismus, zum Götzendienst, zum Betrug.

33. Die Menschheit findet keinen Anreiz noch Ansporn in ihren früheren Praktiken, sie findet weder Trost noch Heilbalsam in ihrem geistigen Gotteskult oder in ihrem unvollkommenen religiösen Gottesdienst. Sie vertraut nur ihren eigenen Kräften, und wenn sie scheitert, weil ihre Kräfte gering sind, verneint sie alles und erhebt sich lästernd vor ihrem Gott.

34. Was nützt es den Juden, dass sie sich mosaisch nennen, wenn sie das Gesetz nicht erfüllen, das Gott ihnen durch Moses gegeben hat? [Jh 7.19] Was nützt es den Christen und Evangelisten, diesen Namen zu tragen, wenn sie die Lehre Christi, die in den Evangelien enthalten ist, nicht erfüllen? [Jak 1.22-27] Und schließlich, was nützt euch der Name Jünger des Heiligen Geistes oder Israeliten oder Spiritualisten, wenn ihr das Gesetz nicht erfüllt?

35. Was nützen so viele Namen von Sekten, Religionen oder Anschauungen, wenn man jene Namen nicht mit der Ausübung der Gesetze ehrt, die die Bedeutung dieser Namen aussagt?

36. Die Gottheit hält für ihr Volk in dieser Dritten Zeit eine große Mission bereit, und es ist die, ein Spiegel des Heiligen Geistes zu sein, das Volk zu sein, welches das Licht des Heiligen Geistes widerspiegelt.

37. Wie einfach ist es, dies zu sagen, und wie schwierig, es zu praktizieren!

38. Hier habt ihr nun den Grund dafür, weshalb der Vater von euch vollständige Vergeistigung erwartet. Viele seiner Jünger glauben, dass sie jenen Grad an Vergeistigung nicht erreichen können, weil sie dies für schwierig erachten.

39. Die Ausübung des wahren Spiritualismus, Brüder und Schwestern, verlangt Selbstlosigkeit, Opfer, Verzicht, große Willenskraft, Herrschaft über das Fleisch, Liebe, Geduld, Demut und viele Tugenden mehr, weshalb viele, da es ihnen nicht gelang, sich das vorzustellen, sich widersetzt haben.

40. Jene hingegen, die das verstanden haben, versuchen auf dem wahren Weg vorzudringen, denn der wahre Spiritualismus ist vom Volk Israel noch nicht erkannt worden, und deswegen ist er auch noch nicht in die Praxis umgesetzt worden.

41. Es soll euch Trost und Ansporn sein zu wissen, dass sowohl die Zeit der Kundgebung des Göttlichen Geistes und seiner Geistigen Lichtwelt durch das menschliche Verstandesorgan, als auch die Zeit der Zwiesprache von Geist zu Geist dazu gedient hat und dienen wird auch wenn ihr nicht zur höchsten Vollkommenheit gelangt ‒, dass ihr die Zubereitung dafür habt, dass Gott selbst, die Gottheit selbst, in einem Anflug göttlicher Demut und Sanftmut gekommen ist, um euch zu geben, indem Er sich durch das Verstandesorgan des sündigen Menschen kundgegeben hat und kundtut.

42. Diese Zeit ist auch eine der Vorbereitung seitens der Geistigen Lichtwelt gewesen, die zu euch herabgestiegen ist, um euch zu helfen, indem sie euch viele Dinge erklärt hat, wie ihr aufsteigen sollt, damit ihr versteht und euch vorbereitet; und diese Hilfe haben wir euch durch unseren Geist, unser Wort und unseren geistigen Schutz gegeben.

43. Doch nach dem Weggang des Herrn, könnt ihr nicht mehr sagen, dass ihr euch noch in den Zeiten der Vorbereitung befindet, denn ihr werdet aufhören die Jünger und Schüler zu sein, um euch in Meister zu verwandeln.

44. Nach dem Jahr 1950 erwartet euch keine Zeit des Gewährens und der Wohlgefälligkeiten mehr, nein. Das Stottern und Stammeln wird in jenen Tagen unangebracht sein. Und es wäre nicht richtig, wenn es unter euch Unkenntnis, Spaltung, Unterschiede der Meinungen, Unterschiede in der Ausübung und in der Gottesverehrung gäbe. Auch wäre es nicht recht, wenn ihr über dieses und jenes diskutieren würdet.

45. Die kommende Zeit wird die Zeit der Ausübung sein. Ihr werdet vollständig in die geistige Ausübung eindringen, ohne Schwäche oder Unsicherheit, sondern mit Festigkeit, mit dem absoluten Bewusstsein, wissend, was ihr tun und sagen werdet, und wissend, was ihr über alles und alle denken sollt.

46. Ja, Brüder und Schwestern, jeder Schritt muss ein Aufstieg sein, ein geistiger Fortschritt, auf welchem ihr euch nicht aufhalten noch stehenbleiben und noch weniger in Routine verfallen dürft.

47. Euer voll erwachtes Gewissen wird von euch immer den Fortschritt auf dem Wege einfordern. Es wird nicht zulassen, dass ihr euch für einen Moment aufhaltet; deswegen nutzt diese Zeiten.

48. Meditiert, und versucht durch diese Meditation, mit dem Gebet und der Ausübung in euch selbst, in eurem eigenen Geist den Spiritualismus, das Werk des Herrn zu entdecken.

49. Der Herr hat euch gelehrt, dass Er in jedem von euch ist, dass Er einen Funken seines göttlichen Geistes in jeden Geist gelegt hat.

50. Wenn der Vater in euch selbst 3 wohnt, Brüder und Schwestern: Weshalb dringt ihr dann nicht in euer Inneres ein, in euch selbst, und befragt die Schatzkammer nicht, die in jedem von euch verborgen ist, damit diese Schatzkammer euch eure Fragen beantwortet, und damit euer Geist, immer erleuchtet durch das Licht des Schöpfers, euch die großen Dinge offenbare, die er in seinen geistigen Zwiesprachen von der göttlichen Quelle der Weisheit, die Gott ist, eingesammelt hat?

51. Doch damit ihr die großen Inspirationen erlangen könnt, indem ihr in euer Inneres 4 eindringt, ist es notwendig, dass ihr größere Reinheit und größere Vergeistigung sucht, und auf diese Weise werdet ihr sehen, wie viele Dinge euch der Vater durch euren eigenen Geist offenbart.

52. Habt ihr keine Sätze mittels eurer Gedanken vernommen? Habt ihr nicht vollkommene Unterweisungen gehört, die durch Schwingungen in eure Gedanken eingedrungen sind? Gelangen nicht für Augenblicke Lichtblitze und Lichtreflexe zu euch, Sätze großer Weisheit durch euch selbst; so dass ihr oft erstaunt, ergriffen, zurückbleibt und an euch selbst zweifelt, weil ihr denkt, dass eure Körpermaterie zu unbeholfen und klein ist, um jenen Satz ausgedacht oder so viel Weisheit wahrgenommen zu haben?

53. Und wer hat euch so große Dinge offenbaren können? Euer Geist ist es, der das Licht, die Inspiration und die Zwiesprache direkt vom Vater empfängt.

54. Es gibt nicht einen unter euch, der sich nicht eines ähnlichen Augenblicks erfreut hat. Ihr alle habt es gefühlt, die einen mehr, die anderen weniger, je nach der Entwicklung eines jeden, und auch gemäß dem Eifer und der Liebe, mit welcher ihr diese Zwiesprache sucht.

55. Fahrt also fort, in euch selbst einzudringen, meine Brüder und Schwestern. Übt weiterhin diese Konzentration auf euren Geist hin aus, auf eure Gedanken hin, denn dies wird eure Stütze sein in den kommenden Zeiten, und euer Geist wird euch die großen Dinge offenbaren, die er direkt vom Herrn, von Geist zu Geist einsammelt und empfängt.

56. Ihr werdet in der Ecke eures Schlafgemachs, wenn es völlig still um euch herum ist, jedes Mal mit größerer Klarheit die göttliche Stimme des Herrn vernehmen wie auch die Stimmen der Geistigen Lichtwelt; Stimmen, die zu euch sprechen, euch inspirieren und beraten werden, um euch in diesem Augenblick in Propheten, in Stimmträger des göttlichen Wortes, in Botschafter der Geistigen Lichtwelt, in Gesandte des Willens des Herrn zu verwandeln.

57. Und dies wird nicht nur in den Momenten eurer Meditation geschehen, nein, auch wenn ihr Menschenscharen unterweisen müsst, werdet ihr die Inspiration des Herrn empfangen; wenn euer Geist mit Seinem (Geist) Zwiesprache hält, wenn ihr innerlich in euch selbst eindringt, damit euer Geist alles, was das Licht Gottes auf euren Geist ausgegossen hat, durch eure Lippen ausströmen lässt.

58. Nach dem Jahre 1950 wird sich eure geistige Situation sehr verändern. Denn da das Volk nicht mehr mit dem Lockruf, mit der mächtigen Anziehung der Gegenwart des Herrn in seinem Wort rechnen wird, werden sich die einen zerstreuen, die anderen erkalten, und viele Arbeiter werden von ihrer Auftragserfüllung abkommen. Es wird viele geben, die ohne Orientierung sein werden, die für eine Zeit lang die Ausübung der geistigen Dinge sein lassen werden; und was noch schmerzlicher sein wird: Es wird welche geben, die zurückkehren werden, auf der Suche nach den Wegen, die sie vor einiger Zeit hinter sich gelassen hatten.

59. Wie wenige von euch sind zubereitet, um solche Prüfungen zu bestehen, und viele sind noch nicht mit der nötigen Zubereitung erwacht, und deswegen werden viele den tödlichen Schlag erhalten.

60. Kann man deswegen die Gottheit beschuldigen? Kann man deswegen die Geistige Lichtwelt beschuldigen? Nein, meine Brüder und Schwestern, es sind schon viele Jahre seit 1866 bis zur Gegenwart vergangen, in welchen der Vater gesprochen hat, ohne sein Wort zurückzuhalten, ohne dem Volk das Wort vorzuenthalten, ohne es zu bestrafen, indem Er seine Kundgebung zurückhält, ohne die Gegenwart der Geistigen Lichtwelt zu verwehren.

61. Voller Geduld, voller Respekt gegenüber seinen (eigenen) Verheißungen, ist Er Tag für Tag, Jahr für Jahr, Generation nach Generation zu seinem Volk gekommen, ohne darauf zu achten, ob sein Volk heute zubereitet ist und am morgigen Tag nicht, und Er hat immer sein Licht, seine Barmherzigkeit und Weisheit ausgegossen, indem Er von seinem Volk geistige Vereinigung und Vergeistigung verlangte, und dass es seine früheren Gewohnheiten aufgibt und durch Sein Werk – welches rein wie die Schneeflocke ist, pur und unbefleckt – allen Materialismus aus den Herzen (eben) dieses Volkes reißt.

62. Doch das Volk hat sich mit dem häufigen Anhören des Meisters an sein Wort gewöhnt. Wenn der Letzte, der Schüler, kommt, ist dieser furchtsam, gehorcht er und vergeistigt sich, doch danach, angesteckt von der Stimmung der anderen, angesteckt von diesen schlechten Handlungen, vor welchen wir euch so sehr gewarnt haben, verfällt er in die Routine, in die Lethargie, in die Gewohnheit, in die Eingewöhnung, bis der Augenblick kommt, in welchem die Beanstandung des göttlichen Richters keinen Eindruck mehr auf den Geist macht.

63. Die Beanstandungen und die Worte der Liebe des Meisters machen im Herzen des Volkes keinen Eindruck mehr. Und siehe da, gegen Ende der Kundgebung durch das menschliche Verstandesorgan haben wir ein auf Gewohnheiten eingefahrenes Volk, an Wohlgefälligkeiten gewöhnt, an Vergebung und Verhätschelung gewöhnt, ein Volk, das die Korrekturen des Meisters nicht hören will, noch die Beanstandung des Richters oder die Unterweisung des Vaters.

64. Dieses Volk hat sich zum Herrn gemacht, es ist hochmütig geworden, und wenn es die Stimme der Gerechtigkeit hört, schreibt es sie nicht der Gottheit zu, sondern dem Menschen, durch welchen der Herr sich kundgibt. Und nur wenn diese Stimme voll Liebe, Vergebung und Lob ist, nehmen die Herzen sie an und sagen: „Herr, Du lobst mich, Du übergibst mir, weil ich meinen Auftrag erfülle.“

65. Innerhalb dieses Volkes erheben sich die Feinde der Vergeistigung, diejenigen, die nicht bereit sind, sich ein wenig mehr aufzuopfern; diejenigen, die nicht bereit sind, auf gewisse Dinge zu verzichten, zu entsagen, die Tugenden auszuüben, die der Meister euch lehrt, wie da sind die Demut, die Vergebung und die Barmherzigkeit.

66. In diesen Morgenstunden des Gedenkens möge der Meister beim geistigen Abendmahl [Mk 14.17-31] nicht zwölf, sondern in dieser Dritten Zeit eine große Anzahl Apostel antreffen, und sie alle mögen geistigerweise essen und trinken vom unsichtbaren Körper und Blut des Herrn, die in dem Wort enthalten sind, das Er voller Liebe auf euren Geist ausgegossen hat, wie Er vorher das reinigende Wasser in jener gesegneten Nacht auf die Füße seiner geliebten Jünger gegossen hat, um sie zu reinigen. [Jh 13.2-5]

67. In eurem Herzen, in eurer Erinnerung, in eurem geistigen Gedenken, ist Er bei euch. Empfindet seinen Schmerz, den Schmerz des göttlichen Geistes.

68. Bewahrt an diesen Tagen des Gedenkens die tiefste Hochachtung; bildet mit den Herzen Israels ein Heiligtum, in welches der Herr eintritt, damit euer Herz ähnlich jenem Felsengrab ‒ nicht den Körper Jesu, sondern den Geist des Göttlichen Meistern bewahrt, so wie man einen Schatz hütet, ein Juwel von unermesslichem Wert.

69. Möget ihr an dem Tag, den ihr Samstag der Herrlichkeit nennt, euch versammeln, um eurem Herrn zu danken, um von seinem Geist das zu empfangen, was nach seinem Willen ist; indem ihr alle – inkarniert und desinkarniert – ein einziges Volk bildet, eine einzige Familie, die das Licht des Herrn bei dieser seiner gesegneten Ankunft empfängt.

70. An dem Tag, an welchem ihr die Auferstehung des Meisters feiert, meditiert und betet – versammelt euch in geschwisterlicher Harmonie und bittet den Vater für das ganze Universum, und dass im erloschenen Herzen der Menschheit das Verlangen nach dem Guten, der Liebe und der Vergebung wieder auflebe.

71. Tage des geistigen Gedenkens, die, wenn ihr euch vorbereitet, voller Licht, Vergeistigung und Inspiration sein werden, damit das Volk Israel sich geistig erfreue und jubele.

72. Der Friede des Vaters sei mit meinen Brüdern und Schwestern!

 

    1 Spanisch: ›seno‹ = ›Brust; Busen; … Schoß‹

    Am naheliegendsten dürfte hier die Bedeutung ›Schoß‹ sein, und sie ist – wie so oft – geistig zu verstehen. Der Schoß der Eltern ist ein Ort, den kleine Kinder gerne aufsuchen, weil sie sich dort behütet und geborgen und instinktiv ihrem irdischen Ursprung nahe fühlen. (Teils gilt dies auch für die Mutterbrust.)

    Der Schoß kann sinnbildlich für den Ursprung stehen, den Anfang, Keim, Schössling, die Schöpfung, Herkunft, Quelle, (geistige) Grundlage und Mitte (auch einer Gemeinschaft), Heimat und anderes mehr. [Synonyme teilweise aus dem Internet] (Siehe dazu auch Vers 50 mit Anmerkung.)

    2 Wörtlich übersetzt: Heilige Woche

    3 Im spanischen Original steht: ›... en el seno de vosotros ...‹ = ›in eurer Brust‹ und

    ... en el seno de cada uno de vosotros ...‹ = ›in der Brust von jedem einzelnen von euch‹

    Wie schon bei Vers 1, so ist der Begriff ›seno‹ (hier = ›Brust‹) sinnbildlich zu verstehen:

    - Seele: Sinn, Atem, Wesen, Herz, Gemüt, Gefühl, Inneres [Synonyme teils aus dem Internet]

    - Busen: Nahrungsquelle (stillen von Hunger und Durst), Lebenselixier (für Säuglinge), sanfte Ruhe

    (Weitergehende Gedanken dazu sind in der Endnote 1 am Schluss der Erläuterungen zu finden.)

    4 Spanisch: ›fondo’‹ = ›Grund; Boden; … ; Grundlage; Gehalt; Kern; ...‹