Erläuterung 43

1. Im hohen und mächtigen Namen meines Vaters grüße ich meine Brüder und Schwestern in dieser Morgendämmerung der Gnade, in der ich unter euch weile, um zuerst unserem Gott und Herrn und danach euch zu dienen.

2. Der Meister hat euch gesagt: „Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das von Gott kommt“ [Lk 4.4]; und wahrlich, ihr habt euch vom geistigen Brot gesättigt und jedem von euch hat Er das Brot des Lebens gegeben. Doch dieser geistige Bruder ermahnt euch: Werdet nicht zum Geizhals, der jenes für sich aufbewahrt, was ihm übergeben wurde. Eure Aufgabe ist es, das, was ihr habt, dem Bedürftigen zu geben und es mit ihm zu teilen, damit ihr auf diese Weise die Barmherzigkeit, die der Vater unter euch ausgegossen hat, weiterverbreitet.

3. Ihr wisst nicht, ob in diesem Bedürftigen, diesem Not Leidenden, der euch bittet, sich eine Prüfung für euch verbirgt, in der ihr zeigen müsst, dass ihr die Gabe, die der Vater in euren Geist gelegt hat, weiterzugeben versteht.

4. Ihr seid nicht mehr die Götzendiener von früher, aber es fehlt euch noch viel, damit ihr euch in die wirklichen trinitarisch-marianischen Spiritualisten verwandelt. Viel fehlt noch, bis ihr dem Vater das übergebt, was Er sich so sehr gewünscht hat.

5. Liebe und noch mehr Liebe war, und ist weiterhin unter euch, und wenn ihr schon ein wenig Fortschritte gemacht hättet, würdet ihr bedenken, wie groß die Barmherzigkeit ist, die der Vater euch in dieser Zeit übergeben hat.

6. Der Vater, der die vollkommene Vergebung ist, betrachtet euch, und wenn ihr nicht zu vergeben versteht, was werdet ihr dann mit demjenigen tun, der euch verletzt hat? Könntet ihr euch schon in den Arbeiter verwandeln, der eine Beleidigung vergibt? Wäret ihr fähig dem Beispiel des göttlichen Meisters in der Zweiten Zeit zu folgen? Wer wird sogar jene anflehen und ihnen vergeben, die seine Henker waren? [Lk 23.34]

7. Wie lange noch, Israel, wird es gehen, bis der Vater sehen kann, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig zerreißt, und dass ihr jenem Bruder, der euch geohrfeigt hat, die andere Wange hinzuhalten versteht?

8. Erinnert euch daran, dass der Vater euch sagte: „Ich werde mein gesegnetes Volk Israel als Spiegel zurücklassen, in welchen die Menschenmengen werden schauen müssen. Deswegen kommt es meinem Volk zu, diesen Spiegel, den der Schmerz geglättet hat, sauber zu halten, damit er sich nicht durch die Ungerechtigkeit beschlägt.

9. Der göttliche Meister hat seine geheime Schatzkammer aufgetan, um sie seinem Volk anzubieten, und diese geheime Schatzkammer ist universell, denn die Liebe seines Geistes ist es ebenso.

10. Doch diese geheime Schatzkammer ergießt sich über jedes Geschöpf, über jedes Wesen des Universums, und jeder wird seinen Anteil daran nehmen, jeder Geist wird sein Erbe erhalten.

11. Alle Dinge und alle Wesen werden gerichtet werden [Apk 20.4], und so wird das Volk Israel aus der geheimen Schatzkammer des Vaters den Anteil nehmen, der ihm zusteht, jenen Teil, den der Meister euch seit Zeiten verheißen hat, o Jünger des Heiligen Geistes!

12. Bewahrt eure Zurüstung und wacht und betet dafür, meine Brüder und Schwestern, damit der Vater in euch ein Heiligtum vorfinde. Seid nicht der Anlass dafür, dass Er es sei, der das Heiligtum eures Herzens und eures Geistes läutern und reinigen muss; veranlasst nicht, dass Er komme, um euch zu ermahnen..

13. Möge es euer Gewissen sein, das euch alles sagt, was ihr tun müsst, damit ihr rein und würdig vor die Göttlichkeit kommt. Seid darum mit eurem ganzen Herzen und eurem ganzen Wesen aufmerksam auf die Stimme eures Gewissens.

14. Wenn ihr wachet und betet, werdet ihr nicht fallen ‒ einerseits nicht in die Verfehlung und anderseits nicht in den Fanatismus –, sondern ihr werdet den Pfad der Tugend (und) der Stärke mit Verantwortung und der sicheren Führung des Gewissens fortsetzen, indem ihr auf eurem Weg genügend Verdienste erwerbt, damit der Vater nicht aufhöre, sich unter euch zu offenbaren, (und) damit der Meister sich daran erfreue, sich in Zukunft in Vollkommenheit bei seinen Jüngern von Geist zu Geist kundzutun.

15. Meditiert darüber, meine Brüder und Schwestern, und bedenkt, dass ihr keine Kinderschüler mehr seid, dass ihr in dieser Zeit schon Jünger sein sollt und als solche keine törichten Fragen oder überflüssige Bitten zum Vater erheben sollt, die eines vergeistigten Wesens unwürdig sind. Jetzt ist nicht mehr die Zeit, in welcher ihr in seine Gegenwart gelangen könnt, um das Materielle dem Geistigen voranzustellen.

16. Wenn ihr  euch dem Tal der Geistigen Lichtwelt nähert, so sei euer Geist rein; bringt ihn voller Stärke und Eifer, mit der Zubereitung, um vom Vater das zu empfangen, was immer sein Wille sei.

17. Der Meister, dessen Blick scharfsinnig und unendlich tiefgründig ist, und der in seinem Herzen die tiefste und höchst vollkommene Liebe hegt, wird über euer Opfer, euren Verzicht und eure Entbehrung und Pflichterfüllung und eure materiellen Nöte hinaus eure menschlichen Schwächen und eure irdische Kleinheit sehen, denn Er sieht alles, was das Menschenleben ausmacht, alles, was euer zeitlicher Besitz ist.

18. Nichts entgeht seinem Blick und deshalb, Brüder und Schwestern, lasst eure menschliche Last und das Bündel eurer materiellen Sorgen zurück, wenn ihr Ihn sucht, sei es von Geist zu Geist, in der Ecke eures Schlafgemachs, sei es in seinem Wort in den Schriften. Kommt zu Ihm mit einem reinen Geist, denn Er sieht alles, und Er übergibt alles.

19. Ihr könnt die Sehnsucht, welche in der Geistigen Lichtwelt vorhanden ist, um sich auf euch auszuströmen, nicht erraten noch erahnen. Könntet ihr euch dann die Liebe, mit welcher wir uns einstellen und die Verantwortung, die wir gegenüber dem Vater und euch selbst fühlen, vorstellen?

20. Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, eine Etappe voll der Gnade, die der Vater uns gegeben hat. Doch diese Zeit kommt an ihr Ende, und die letzten Augenblicke müssen genutzt werden, damit – nachdem der Vater in seinen Jüngern einen erhabenen Eindruck hinterlassen hat – (auch) die Geistige Lichtwelt in euch eine Erinnerung zurücklässt, die für immer in eurem Geist lebendig bleibt.

21. Die Geistige Lichtwelt wünscht, dass diese Erinnerung, die wir in euch zurücklassen, ein Beispiel sei, und dass diese Erinnerung, in unserer Liebe zu euch und in dem Respekt gegenüber dem Meister bestehe. Möge die Erinnerung an unsere geschwisterliche und geistige Liebe, an unser Vorbild der Demut und der Ausdauer unauslöschlich in eurem Geist zurückbleiben.

22. Aber ihr müsst auch daran denken, dass wir uns niemals entfernen werden, dass vor euren Augen nur eine Erscheinungsform der Kundgebung verschwinden wird, und nicht die wahre geistige Zwiesprache zwischen der einen Welt und der anderen.

23. Die Zwiesprache des Vaters mit eurem Geist und die eures Geistes mit dem unsrigen werden fortdauern und sich verewigen müssen, denn diese Kommunikation wird in der Ewigkeit eingeschmolzen und geläutert sein und wird immer weiter gehen, bis sie zur höchsten Vollkommenheit gelangt. [Jh 14.23-29]

24. Es sind nicht die Philosophen noch die Wissenschaftler gewesen, die euch diese Offenbarung gegeben haben, sondern der Vater ist es gewesen, der durch seine Auserwählten – und (zwar) trotz deren Ungeschliffenheit – seine klare, eindeutige, umfassende Lehre seinem Volk und der Menschheit gegeben hat.

25. Die göttliche Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan ist unmissverständlich, übernatürlich, und voller Essenz gewesen. Diese Essenz hat die Unvollkommenheiten der Auserwählten des Vaters ausgeglichen, und so habt ihr es verstanden, und so werden es auch die zukünftigen Generationen verstehen.

26. Die göttliche Kommunikation in dieser Zeit wie auch jene der Geistigen Lichtwelt ist nicht nur von seiner (des Vaters) vorsorgenden Hand genehmigt gewesen, sondern wurde durch sie auch angeleitet.

27. Die Geistige Welt hat seit Anbeginn der Zeiten mit den Menschen kommuniziert. Die Kundgaben geistiger Art gehen bis zu den ersten Zeiten des menschlichen Geschlechts zurück; in allen Völkern der Erde, zu allen Zeiten und in allen menschlichen Sphären hat es Kundgaben des Jenseits unter den Menschen gegeben.

28. Aber diese Kundgaben, die durch die Göttlichkeit geduldet wurden, waren mehr oder weniger frei, sowohl für die Menschheit als auch für die Geistige Welt. Doch die durch den göttlichen Meister vorbereitete und genehmigte Kommunikation war diese, die die Offenbarung der Dritten Zeit ist, dieselbe, die unter euch, dem Volk Israel, stattgefunden hat.

29. Ihr wisst es wohl, dass das Jahr 1866 die erste dieser Kommunikationen kennzeichnet, womit sich eine Etappe des Lichts für die Menschheit eröffnete, eine Etappe der geistigen Entwicklung für die Auserwählten des Meisters.

30. Das Zeitalter der Kommunikation durch das menschliche Verstandesorgan, der Mitteilung der Göttlichkeit und ihrer Geistigen Welt, wurde durch seine (des Meisters) Hand, durch sein Licht, seine Vollmacht und Gnade vorbereitet; und die Geistige Welt hat Ihn in dieser Aufgabe bis zum Schluss dieser Etappe unterstützt, deren Ende wir uns jetzt nähern, Brüder und Schwestern.

31. Wenn diese Etappe zu Ende geht, werdet ihr als Meister zurückbleiben, denn wenn die Kundgabe des Meisters durch menschliche Lippen aufhört, wird euer Geist es sein, der sich in der Menschheit kundgibt und alles verströmt, was er aus den Händen des Herrn empfangen hat.

32. In jener Zeit, Brüder und Schwestern, werdet ihr alle gleich sein. Die Ernennungen, die ihr noch beibehaltet, werden verschwinden. Alle Gaben werden erkannt werden, die Missionen werden verschmelzen, und ihr werdet ein einziges Volk sein. Ihr werdet ein einziges Werk und eine einzige geistige Kraft in der Menschheit bilden, denn auch wenn die Bestimmung eines jeden verschieden ist von der der anderen, werdet ihr die Einheit all eurer Gaben und eurer geistigen Kräfte erhalten.

33. Und wo werdet ihr, wenn diese Zeit gekommen ist, die Ermutigung finden, die für euch heutzutage die Gegenwart des Meisters und seiner Geistigen Lichtwelt war? An wen wird sich die bedürftige Menschheit wenden müssen, die nach dem Übernatürlichen, nach dem Geistigen hungert, und die so sehr der Wahrheit bedarf? An euch, meine Brüder und Schwestern, und ihr werdet eure Vereinigung aufsuchen [1] , und vereint werdet ihr alle vor den Vater kommen, der in eurem Geist und in euren Werken gegenwärtig sein wird; der euch ewiglich auf eurer ('Tage-')Reise begleiten, der euch ewig bei euren Schritten ermutigen, euch von euren Stürzen wieder aufrichten und euch vor den Gefahren erretten wird.

34. Das Wort des Meisters rät euch immer zur Einheit, Er führt euch immer zu ihr hin, Er inspiriert euch immer zur Brüderlichkeit, und Er erinnert euch fortwährend an jene grandiose Maxime: „Liebet einander!“, eine Maxime, in welcher das Glück der Menschenwesen und die Erlösung aller Geister enthalten ist.

35. Geht also in Richtung dieser Erlösung, in Richtung dieses Glückes!

36. Nutzt diese Zeit, in der der Vater gekommen ist, um die Fesseln aufzubrechen, die sie euch angelegt hatten, in der der Herr gekommen ist, um die Finsternis aufzulösen, um euch eine Möglichkeit der Annäherung zu bieten, um euch die Gelegenheit zu geben, einander zu vergeben und einander zu lieben.

37. Diese Gelegenheiten werdet ihr nicht nur auf dem geistigen Pfad vorfinden, nein. Auf dem moralischen und materiellen Weg jedes einzelnen Wesens, dem ihr euch fern fühlt, werdet ihr auch eine Gelegenheit zur Annäherung finden, sei es im Schoße eures Heimes, sei es unter Eheleuten, sei es unter Verwandten oder zwischen Völkern, sei es zwischen Nationen und sogar zwischen Welten. Dies ist eine Zeit der geistigen Transzendenz.

38. Stellt euch über die materielle Zeit, und dringt in die Ewigkeit ein, und vor der göttlichen Gerechtigkeit, vor diesem gerechten Gott, der euch mit Liebe auffordert, betrachtet eure Welt, schaut auf eure Vergangenheit, auf eure Gegenwart und eure Zukunft, seht diese Menschheit an, die in der Finsternis streitet, und seht wie das göttliche Licht darum ringt, um diese Finsternis aufzulösen. Betrachtet den Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, den Gerechtigkeitskampf gegen alle schlechten Regierenden auf eurer Erde, und dann werdet ihr vor Ihm ausrufen: „Ich bin dein Diener, bekleide mich Herr mit deiner Kraft, damit ich mit Dir zusammenarbeiten kann in diesem großen Werk der Erlösung und der Vereinigung.“

39. Auf diese Weise verwandelt ihr euch in die Soldaten des Friedens und des guten Willens, und ihr werdet wie Wächter sein, die standhaft Wache halten, während die anderen schlafen. Ihr werdet diejenigen sein, die es verstehen, jene aufzuwecken, die sich törichterweise der Lethargie hingeben, obwohl schon die Zeit angebrochen ist, in welcher der Geist wachsam wie nie zuvor leben sollte, denn die Verwirrungen und Versuchungen jeglicher Art lauern überall.

40. Werdet ihr als Arbeiter zur höchsten Vollkommenheit gelangen? Werdet ihr der Gottheit vollständig dienen? Ja, Brüder und Schwestern, ja, ihr könnt, wenn ihr bis zu den Grenzen eurer menschlichen Fähigkeit gelangt, den Endzweck eurer Mission erfüllen; doch wie weit ist dieses Ziel noch entfernt!

41. Mittels eines Augenblicks tiefer Meditation könnt ihr ein hohes Niveau an Bewusstheit, Erhebung und Liebe erreichen. Mit einem Augenblick tiefgehender Vorbereitung, ohne das Bedürfnis, in Fanatismus oder Mystizismus zu verfallen, und durch ein Leben der Einfachheit, der Tugend und der Moral, werdet ihr euch wahrhaft dem Vater nähern können, und der Meister wird sich durch euch verströmen, und alle Verheißungen, die er seinen Jüngern gemacht hat, werden durch eure Vermittlung ihre Erfüllung erreichen.

42. Vorwärts, Brüder und Schwestern! Jeder hat seine Zeit gehabt, jeder hat die ihm angemessene Gelegenheit gehabt, dem Herrn zu dienen, jeder hat die Gelegenheit erhalten, geistig zu arbeiten, entsprechend der Stufe (der Entwicklung), auf welcher sich sein Geist befindet.

43. Vorwärts – sage ich euch! Denn jeder von euch wird mit Strebsamkeit, Begeisterung und gutem Willen, das Sandkorn polieren, mit dem er in diesem großen göttlichen Werk mitarbeiten soll.

44. Dies war (gerade) nur eine Zeit der Entwicklung, dies war die materielle Kommunikationsform der Göttlichkeit mit euch. Doch wenn diese Kundgabe endet, wenn das Jahr 1950 zu Ende geht, wird die Entwicklung eurer Gaben weiter gehen, und ihr werdet Tag für Tag eine größere Nähe zur Gottheit anstreben, eine größere Klarheit an Inspiration und eine größere Vollkommenheit bei der Übergabe der höheren Ideen.

45. Diese erhabene Sache entfaltet sich heutzutage in der Stille und in der Bescheidenheit, doch morgen wird sie mit dem Licht, das ihr euch heute nicht einmal vorstellen könnt, auf der ganzen Welt erstrahlen.

46. Und nach euch werden andere kommen, und sie werden erkennen, dass dieses Werk viel größer und viel erhabener ist als das, was ihr euch vorstellen konntet. Es werden andere kommen, die im Kern [2] dieser Lehre, Dinge entdecken werden, die ihr nicht einmal vorausgeahnt habt.

47. Jene werden kommen, die mit Liebe, mit Eifer und geistigem Interesse (diese Lehre) in allen Ecken erforschen werden. Sie werden all jene befragen, die Teil dieser Gemeinschaften waren, um alles darüber in Erfahrung zu bringen, wie die Kommunikation des Meisters mit euch gewesen ist, und wie die Geistige Welt zu euch kam. Und sie werden wissen wollen, was euch der Vater als Prinzip oder als Lehre hinterlassen hat, und wie diese Etappe der Kundgabe der Gottheit durch das menschliche Verstandesorgan begonnen und ihren Höhepunkt erreicht hat.

48. Sie werden euch fragen, auf welche Art und Weise ihr eure Gaben entfaltet und angewendet habt, und welche die Frucht eurer Erfüllung ist.

49. Sie werden von verschiedenen Punkten der Erde (zu euch) kommen, und dann wird in ihrem Herzen und in ihrem Geist das Licht erstrahlen, das alle Wege der Welt erleuchten wird, und auf diese Weise wird sich die Verheißung des Meisters erfüllen, und sein Name wird mit Hochachtung in aller Munde sein – (zu der Zeit, da) sich die Menschheit in Richtung Vergeistigung aufmacht, sich auf den Weg zum Heiligen Geist macht, welcher Er (der Vater und Meister selbst) ist.

50. In der ersten Unterweisung dieses Jahres 1950 hat euch der Vater gesagt, dass Er durch seine erste Gabenträgerin, seine erste Stimmträgerin, durch Damiana Oviedo, den wenigen Versammelten prophezeit hat, dass sein Werk, wenn dieses Jahr 1950 erreicht ist, sich in dieser Nation ausgebreitet haben werde, indem sich die Versammlungsstätten vervielfacht haben werden, wie auch die Stimmträger, die Arbeiter, die Gemeindeleiter und die Menschenscharen.

51. Als jene ersten Schüler, diese prophetischen Worte hörten, stellten sie diese in Frage. Die durch die Gottheit gewählte Form der Kommunikation erschien ihnen so fremdartig, dass sie sich nicht vorstellen konnten, dass solch ein Werk sich vervielfachen werde, dass es in verschiedenen Regionen, in den großen Städten und sogar über die Grenzen dieser Nation hinaus bekannt sein werde .

52. Denn es erschien ihnen unmöglich, dass ein Volk wie das eure mit tiefgehenden religiösen Wurzeln, mit eingewurzeltem Fanatismus, mit großen Vorurteilen und Ängsten, in seinem Geist und in seinem Herzen die Offenbarung der Dritten Zeit annehmen könne.

53. Aber der Vater fuhr unerschütterlich fort, seine Unterweisungen zu geben und sagte euch, dass Er die Ländereien fruchtbar machen werde, dass derselbe Schmerz die Menschenmengen beugen werde, und dass unter diesen Menschenmengen sich seine Auserwählten befänden.

54. Und so geschah es dann auch.

55. Der Ruf der Wunder, der wunderbaren Ereignisse, die im Schoße solch bescheidener Gemeinschaften geschahen, begann sich von einem Herzen zum anderen auszubreiten, drang in die Heime vor, bis er zu den großen Häusern gelangte.

56. Männer und Frauen aller sozialer Schichten begannen zum Werk des Herrn zu kommen, begannen, dem göttlichen Ruf zu folgen, auf der Suche nach geistigem Frieden, nach Barmherzigkeit und materiellem Heilbalsam.

57. Der Meister begann einige unter ihnen herauszusuchen, beschenkte sie und verwandelte sie in Arbeiter, in Gemeindeleiter, in Gabenträger und ›Säulen‹.

58. So sind die Jahre vergangen, das Volk hat sich vervielfacht, und die Anhänger, die Arbeiter und die Menschenmengen haben an Zahl zugenommen.

59. Das Jahr 1950 ist gekommen und der Vater hat (sein Wort) erfüllt.

60. Und in dieser Zeit, in der diese erste Verheißung bereits erfüllt ist, hat euch der Herr eine neue Verheißung gegeben: Dass sich bis zum Jahr 2000 der Spiritualismus auf dem ganzen Erdkreis verbreitet haben wird.

61. Der Vater hat sich nicht nur darauf beschränkt, euch dies anzukündigen, sondern Er ist bis zu eurer Kleinheit hinabgestiegen, und hat euch erklärt, wie die Menschheit zum Spiritualismus gelangen wird. Und Er hat euch gesagt, dass euch ein großer Kampf bevorsteht.

62. Welche von euch, die mich vernehmen, werden diese Zeit erleben?

63. Vielleicht eure Jugendlichen, eure Kinder oder die nächsten Generationen; die Generationen, die unmittelbar nach euch kommen werden, werden jene sein, die diese Zeit in Fülle erleben.

64. Seht eure große Verantwortung: Dass ihr diesen Generationen als Erbe und als das Beste der Zeugnisse, euer Beispiel der Erfüllung und des Respekts zurücklasst.

65. Aus diesen zukünftigen Generationen werden sich die großen Geister erheben, die das Gewicht und die Verantwortung des Spiritualismus der Dritten Zeit auf sich nehmen werden, den Spiritualismus des Heiligen Geistes, um ihn unumwunden der Welt als Wahrheit bekannt zu machen, als Licht ohne Schatten, als durchsichtigen Himmel ohne Wolken und ohne Unwetter.

66. Seid wachsam, denn der Herr hat euch auch angekündigt: „Viele Spiritualismen werden entstehen“, und diese Bewegungen werden sich an der Offenbarung des Heiligen Geistes inspirieren; denn es wird der menschliche Geist sein, der erwacht, der sich selbst in Bewegung setzt, indem er seine Selbstständigkeit, seine Freiheit und weite Horizonte sucht, wo er sich entfaltet und seine Flügel ausbreitet, im Verlangen nach Licht, um die Wahrheit zu besitzen.

67. Aus der Mitte aller Religionen und Sekten werden Teile und Gruppen von Gläubigen, Männer und Frauen hervorsprießen mit dem Ideal der Vergeistigung, mit dem Ideal der Läuterung ihres äußeren Kultes, mit dem Ideal nach einer höheren und vervollkommneten Verehrung gegenüber der Gottheit.

68. Selbst aus der Mitte der Religionen werden die Soldaten hervorgehen, die den Fanatismus und den Götzendienst bekämpfen werden, werden die Propheten hervorsprießen, die den Niedergang der falschen Lehren ankünden, und diese Propheten werden jeden Alters und jeden Geschlechts sein, sowohl Kinder als auch Jugendliche, Männer und Frauen.

69. Der Vater hat euch über all das in Kenntnis gesetzt, damit – wenn ihr die Erfüllung dieser Zeichen seht – euer Herz sich erfreue.

70. Und wenn ihr seht, dass sie in große Irrtümer verfallen, dann verurteilt sie nicht, denn – seid ihr nicht ebenfalls in diese verfallen?

71. Das Werk des Vaters ist so tief und so groß, dass das menschliche Wort es nicht erklären kann noch, dass der Verstand des Menschen es begreifen kann, der den Fortschritt und die Größe, die der Geist aufweisen kann, sich nicht vorzustellen vermag.

72. Überlegt: Wenn ihr, die ihr voll der Unterweisung und der Vorbereitung durch den göttlichen Meister seid, in so viele und so große Irrtümer verfallen seid, was wird dann aus diesen Völkern, aus diesen Menschenscharen, die in ihrer Lethargie durch das Licht des Heiligen Geistes überrascht werden, durch diese Stimme, die sie zur Befreiung und zur Erlösung ruft?

73. Der Vater hat euch vorbereitet, damit ihr die wahren Idealisten von den falschen Propheten zu unterscheiden wisst, denn inmitten des Chaos, werden viele inkarnierte Geister die Gunst der Stunde nutzen wollen, um sich zu Herren zu machen, um sich so zu verhalten, als wären sie höhere Wesen, um die Menschenscharen zu beherrschen. Diese sollt ihr entdecken, ohne sie vor den anderen zu verraten, damit sie durch euer Gebet von ihrem falschen Sockel stürzen.

74. Nach 1950 werden einige unter euch zu ausländischen Missionen aufbrechen, ihr werdet Briefe in andere Nationen schicken, und ihr werdet eurerseits von Abgesandten besucht werden, die von anderen Völkern kommen. Doch betrachtet sie nicht als Fremde, sondern mit derselben Brüderlichkeit, mit der ihr euch, das Volk des Herrn, betrachtet. Dies alles wird geschehen, wenn ihr euch geläutert habt.

75. Ihr werdet die Entfernungen verkürzen und werdet verstehen, dass ihr vereint immer stark sein werdet, denn eure Einheit wird durch den Meister gesegnet und gestärkt werden. Und auch wenn der Kampf schrecklich wird, werdet ihr nie besiegt werden.

76. Ihr werdet sehr bekämpft werden, ihr werdet Angriffsziel von Spott und  Hohn sein, aber das Licht, das der Herr in euch gelegt hat, wird niemals besiegt oder ausgelöscht werden, und die Wahrheit wird leuchten und über den Materialismus, die falschen Wissenschaften, den Egoismus, die Eitelkeit und den Stolz siegen müssen.

77. Seht eure Mission nicht als unmöglich an; ihr werdet nie verlassen sein, nicht einmal für einen Augenblick, denn der Herr wird immer mit euch sein. Ihr werdet durch die Gottheit allerdings auf eine harte Probe gestellt werden, aber ihre Prüfungen sind nicht dazu da, euch zu Fall zu bringen, sondern dazu, dass ihr euch mit größerer Weisheit und Stärke aufrichtet, immer bereit mit dem Teil zu erfüllen, der euch zusteht. Und auf diese Weise wird der Teil eines jeden, vereint mit jenem des anderen, eine sehr große Arbeit verwirklichen, ein Werk, dessen Transzendenz ihr euch nicht vorstellen könnt.

78. Erfüllt ihr eure Mission, und der Herr wird, wie zu allen Zeiten, den Rest übernehmen.

79. Erhebt (euch geistig), Brüder und Schwestern, für fünf Minuten des geistigen Gebets und gelangt damit zum Herzen der Menschheit. Denkt daran, meine Brüder und Schwestern, dass inmitten der Menschheit schon eine Zeit geistiger Begebenheiten angebrochen ist, eine Zeit überraschender Kundgaben für diese vermaterialisierte Welt; die einen entstammen dem inkarnierten Geist, andere kommen aus dem Jenseits.

80. Ihr werdet Zeugen von all dem sein, was ich euch sage, und die Nachrichten darüber werden zu euch gelangen.

81. Seid vorbereitet, damit ihr keine schlechten Urteile fällt. Und auch wenn ihr die Schwärmerei der großen Religionen seht, die Aufregung, die die Minister in ihren Völkern verursachen, so fürchtet euch nicht! Alles wurde euch (voraus)gesagt, und es ist gut so. Betrachtet einfach im Hintergrund von all dem den Hunger, den Durst und die geistige Nacktheit der Menschheit.

82. Bittet deshalb in eurem Gebet für diese Menschheit, wenn ihr seht, dass sie zu fanatischen Handlungen neigt. Vergebt ihr, beurteilt sie nicht schlecht; sie sind die Ländereien des Herrn, und der göttliche Sämann ist hinausgegangen, um auf ihnen zu säen, indem Er sie stärkt, sie erschüttert, sie vorbereitet, damit später die Arbeiter zu ihnen kommen.

83. Studiert, versteht, wachet und betet, seid barmherzig und voller Liebe zu euren Nächsten; seid nicht gleichgültig und bleibt nicht distanziert in diesem Kampf, der bereits begonnen hat.

84. Wenn zuvor euer Gebet für die Welt und für eure Geschwister schwach gewesen ist, so möge es jetzt stark sein, und wenn es vorher stark in der Absicht gewesen ist, so soll es jetzt stärker und tiefer sein aufgrund eurer Verdienste.

85. Dies sind die Ratschläge und Erklärungen, die euer Bruder, ein demütiges Geistwesen, euch im Namen der Geistigen Lichtwelt, und vor allem im Namen eures geliebten Meisters gegeben hat.

86. Ich ziehe mich von euch zurück und wünsche, dass der Friede des Vaters bei allen bleibt!

 

[1] Spanisch: ›acudir a = teilnehmen an‹

      ›acudir = herbeieilen, aufsuchen; sich begeben‹

Die Übersetzer haben sich für die vorliegende Übersetzung entschieden, wobei sie sich bewusst sind und daran erinnern, dass es nicht nur auf die physische Anwesenheit ankommt, sondern insbesondere auf die geistige Ausübung.

[2]   Spanisch: ›seno‹ = ›Brust; Schoß‹

    Siehe auch die Anmerkungen in der Erläuterung 39 bei den Versen 1 und 50.