ERLÄUTERUNG 46

Keine Vermaterialisierung mehr – das unsichtbare Kennzeichen der Spiritualisten – Reinigung der Praktiken – Diskussionen und Streit vermeiden – Hören, Verstehen, Empfinden und in die Tat umsetzen – Vereinigung auf Erden und mit dem Jenseits

1. Der Vater sendet euch seine Geistige Welt mit einer Botschaft, damit ihr mehr Licht empfangen und euch in diesem weiten Meer von Leidenschaften und Verwirrungen als sicher betrachten könnt.

2. Dieses Werk steht über allen menschlichen Ideen, und weil es eine Offenbarung des Heiligen Geistes ist, trägt es den Namen 'Spiritualismus'.

3. Dieses Werk kommt in dieser Dritten Zeit, um sich gänzlich in Vollkommenheit zu bekunden, denn wenn der Vater in der Ersten und Zweiten Zeit sein Werk sogar mit materiellen Dingen darstellen musste, ist es jetzt, in der Zeit des Heiligen Geistes, in der Zeit des Lichts, nicht länger notwendig, dass der Vater es auf diese Weise repräsentiert.

4. In der Ersten Zeit sprach der Vater durch die Natur zu euch: das Meer, das sich öffnete, [Ex 14.21-22], (das Manna in der) Wüste [Ex 16.14+31], das Wasser, das aus dem Felsen sprudelte [Ex 17.6], Israels Kampf gegen seine Gegner, um das Gelobte Land in Besitz zu nehmen [Dtn 28.7]; all diese Dinge waren Gleichnisse, materielle Beispiele, die eine tiefe geistige Bedeutung enthielten.

5. Große Ereignisse, Phänomene, Zeichen und Manifestationen wurden vom Herrn in dieser Ersten Zeit unter Verwendung der Elemente, der Menschen und aller Dinge gegeben.

6. Das war die erste Lektion, das erste große Gleichnis für sein Volk.

7. In der Zweiten Zeit vollbrachte der Herr eine andere Art von Wundern, aber mehr als die Wunder, die den Blinden das Augenlicht, den Gelähmten Beweglichkeit, den Stummen eine Stimme und den Toten Leben gaben [Lk 7.22], war das im Gleichnis überlieferte Wort Jesu, das eigentlich Wesentliche jener Zeit. [Mt 13.3ff]

8. Er vermaterialisierte sein Wort nicht. Im Moment, als es vernommen wurde, wurde seine Tiefe nicht verstanden, aber das Herz und der Geist fühlten es und gelangten später zum Verständnis.

9. Um seine göttlichen Gleichnisse zu bilden, nahm der Herr die Inspiration von einem Weizenfeld, einem Feigenbaum, dem Meer, einem Fluss, einem Kind, einem reichen Geizhals oder dem Berg. Er nahm die Dinge der Natur und der Menschen, um seinen Metaphern Form zu geben, die göttliche Lektionen waren, tiefgreifende Offenbarungen für alle Menschen.

10. In der jetzigen Zeit ist der Meister gekommen, um sein Wort zu überbringen, ohne sein Volk gleich mitzunehmen, um es in die Wüste zu schicken, um es auf die Weise zu prüfen, wie Er es in der Ersten Zeit geprüft hat; denn diese Lektion wurde bereits überbracht.

11. Jetzt ist der Vater gekommen, um seinem Volk sein Wort klar und deutlich zu überbringen und ihm die dritte Lektion zu überreichen; eine Lektion, die es die vorangegangenen verstehen lässt, und die es zum Ziel der Vergeistigung führt.

12. Er ist nicht gekommen, um in dieser Zeit Mensch zu werden, sondern Er ist im Geiste gekommen, weil dieses Werk, das sich in dieser Dritten Zeit in (seiner ganzen) Fülle manifestiert, geistig ist.

13. Er hat euch Geister gesandt schützende, beratende und heilende Engel ‒, die zu euch gekommen sind, um mit euch zu leben; Er hat keine menschlichen Geschöpfe gesandt, sondern Wesen des Jenseits, die für kurze Augenblicke zu euch kommen, um euch ihre Botschaft, ihren (geistigen) Samen und ihre Nächstenliebe zu hinterlassen, und dann in das Geistige Tal zurückzukehren. [Mk 13.27]

14. Der Vater suchte sein Volk Israel auf den verschiedenen Wegen heraus, um es in einer einzigen Familie zu vereinen, um es erneut zu unterweisen und in seinem Geist das Licht zu hinterlassen, das unsichtbare Kennzeichen des Marianisch-Trinitarischen Spiritualismus; ein Zeichen, das durch euer Wort, durch eure Werke und eure Vergeistigung sichtbar und erkennbar für alle Geister und sogar für die Elemente ist.

15. Der Vater ist gekommen und hat bei euch eine Standarte [1] hinterlegt, nicht die materielle, sondern die geistige Standarte, und wenn diese nicht im Materiellen existiert: Was ist es dann?

16. Es ist ein Symbol, die Standarte des Friedens, der Einheit und des guten Willens, die durch eure Werke, Tugenden, Gedanken und Worte auf dem Weg der Erfüllung gebildet wird; die Standarte, die Israel, das auserwählte (Volk) des Herrn, auf Anordnung des Vaters mit sich führen muss, zum Segen und Frieden aller Völker der Erde.

17. Israel ist der Soldat des Herrn und hat als solcher seine Waffen erhalten, nämlich ein Schwert zu seiner Rechten und einen Schild zu seiner Linken. Das Schwert ist ein Symbol der Liebe und der Schild ein Symbol der Wahrheit.

18. Und der Vater hat euch auch zu Arbeitern [2] gemacht, euch das Land anvertraut, euch Wasser, Saat, Hacke und Schaufel gegeben [Lk 8.5-15]. Ihr habt diese Symbole nicht vermaterialisiert, weil ihr seit eurer Kindheit verstanden habt, dass die Ländereien das menschliche Herz symbolisieren, dass der Same das Wort Gottes ist, dass die Hacke und die Schaufel das gute Wort, das Gebet und die Arbeit sind; dass das Wasser der Wohlgeruch ist, der eurem Herzen entspringt, und die Achtsamkeit, mit der ihr die Herzen eurer Geschwister pflegt, der Eifer, mit dem ihr über jene wacht, in die ihr gesät habt, damit eure Ernte nicht verloren geht.

19. Aber wenn ihr einige der Symbole, die der Vater euch offenbart hat, nicht vermaterialisiert habt, so gibt es andere, die ihr sehr wohl vermaterialisiert habt.

20. Ihr habt zum Beispiel das Kreuz vermaterialisiert, jenen Holzbalken, an dem der Erlöser in der Zweiten Zeit geopfert wurde; ein Holzkreuz [3] , das für Diebe und Verbrecher bestimmt war [Mt 15.27]. Der Tod am Kreuz war die vorbestimmte Strafe für sie, und die Feinde des Herrn wollten ihn Ihm geben, als schmachvollste (Strafe), damit Er wie ein Dieb sterbe.

21. Doch Er nahm mit seiner Sanftmut, mit seiner Liebe und Demut diesen Tod an, der damals in Israel unehrenhaft war, und machte dieses Holzkreuz zu einem Symbol nicht der Degeneration oder der Bosheit, sondern der Erlösung, und heiligte es mit seinem Tod, mit seinem Opfer, mit seiner Vergebung und seiner Barmherzigkeit; und dort, an jenem Kreuze, wo so viele Mörder lästernd und leugnend gestorben waren, öffnete der Meister seine Arme, um symbolisch das Universum in einer Umarmung unendlicher Liebe zu umfangen.

22. Und Er ließ zu, dass seine Seite sich öffne, damit das kristallklare Wasser seines Geistes daraus ströme [Jh 19.34+37], mit dem es den geistigen Durst aller Menschen stillen werde.

23. Wo die anderen fluchten, segnete Er und vergab; und von diesem Moment an, blieb das Kreuz ein Symbol des göttlichen Blutes, das ewiges Leben ist, und dieses Symbol blieb in die Herzen seines ganzen Volkes und der Menschheit eingeprägt zurück.

24. Wer kann dieses Symbol bei euch löschen? Niemand!

25. Aber das materielle Holzkreuz, an dem Er als Mensch starb, verschwand seinem Willen gemäß; niemand wusste, wo es verblieben war, und das Erdinnere öffnete sich, um das Objekt zu umschließen, das nur eine Repräsentation des göttlichen Opfers gewesen war.

26. Wir erklären euch dies noch einmal, Brüder und Schwestern, damit die Kenntnis der Wahrheit immer mehr in eure Herzen und Gedanken eindringt und ihr dann wisst, wie die von Gott offenbarten geistigen Symbole von den materiellen Symbolen zu unterscheiden sind, die durch Menschenhand gemacht wurden, die eine bloße Repräsentation oder Materialisierung der wahren Symbole sind, die im Geistigen vorkommen.

27. Der Göttliche Meister hat euch als unmittelbares Ziel die Reinigung eurer Praktiken und Bräuche innerhalb des Trinitarisch-Marianischen Geistwerkes vorgegeben.

28. Es ist notwendig, die Bedeutung des Wortes 'Reinigung' gründlich zu studieren, um den Sieg erlangen zu können, um bei (der Ausführung) der Anweisungen, die der Vater euch gegeben hat, erfolgreich zu sein.

29. Was braucht ihr also? Erläuterungen – das ist es, was das Volk Israel braucht. Denn es hatte viele Unterweisungen, aber es mangelte (ihm) an Studium derselben; die Ergründung und das Verständnis für das Wort des Herrn hat gefehlt.

30. Das Volk braucht Erklärungen, Analyse und Studium, damit es alles Unnötige und Überflüssige aus Überzeugung, aus Erkenntnis abstreift und sich so alles aneignet, was ihm entspricht, das, was es nicht im Fleische, sondern im Geiste tragen soll.

31. Und was ist die wahre Kenntnis des Werkes des Herrn?

32. Diese Kenntnis erlangt ihr durch das Gefühl der Verantwortung, durch das Bewusstsein für eure Aufgabe, durch die Reinheit in euren Ausübungsformen, durch das Wissen darüber, was im Werk des Vaters zu tun ist und was nicht; indem ihr den Symbolen den wahren Sinn und der Göttlichkeit die wahre Gottesverehrung gebt.

33. Wenn ihr (welche) von jenen seid, die diese Dinge bereits verstehen, so macht euch daran, eure Brüder und Schwestern zu korrigieren, aber tut es mit Nächstenliebe, spornt sie an, fördert und inspiriert sie mit eurem guten Beispiel, damit sie jeden Tag eine bessere Auftragserfüllung erbringen.

34. Korrigiert sie auf diskrete Weise getrennt von den anderen, damit ihr niemanden öffentlich bloßstellt, doch lasst sie ihre Fehler verstehen. Erwähnt niemals den Namen von jemandem öffentlich, denn keiner von euch hat die Aufgabe, über seine Brüder und Schwestern zu urteilen.

35. Korrigiert sie, ja, auf allgemeine Weise, unterweist und bereinigt (die Praktiken) im Allgemeinen, sprecht zu (kleinen) Gruppen, korrigiert niemanden einzeln vor der Gemeinde, und wenn es notwendig ist, nur mit einem zu sprechen, so tut es im Privaten, denn unter den zweiundzwanzig Geboten von Moses, Jesus und Elias gibt es jenes, das besagt: „Du sollst nicht öffentlich schlecht über deinen Bruder reden, um ihn zu entehren.“

36. Beschränkt euch nicht darauf, nur über das Gesetz zu sprechen, es ist jetzt an der Zeit, es zu praktizieren [Röm 13.8], um in diesen Zeiten des Chaos und des Kampfes siegen zu können, und ihr werdet sehen, wie die einen und wie die anderen fortschreiten und aus der Routine und der Stagnation herauskommen werden. Und in der Zukunft, wenn ihr euren Blick zurückwendet und seht, wo ihr wart und wo ihr jetzt seid, wird euer Gewissen ruhiger und euer Herz brennender sein, um dem Meister die geistige Auftragserfüllung darzubringen.

37. Der Göttliche Meister sagte euch in einer seiner Unterweisungen, dass Er in der Zweiten Zeit zwölf Männer auswählte, die Er in seine Jünger verwandelte; Er sprach zu ihnen mit so erhabenem und tiefgründigem Wort [4] , dass sie die meiste Zeit nicht verstehen konnten, was Er ihnen sagte. [Lk 9.45]

38. Die Jünger trafen sich alleine, um darüber zu beraten, was der Meister sie mit solchen Dingen lehren wollte, und der Meister erleuchtete sie und brachte sie dazu, durch ihre Beratungen zum Verständnis zu gelangen.

39. Aber seht, Brüder und Schwestern, dass der Meister in den letzten Tagen seines Aufenthaltes unter ihnen den übertragenen Sinn und das Gleichnis wegließ, um klar zu ihnen zu sprechen, und sie sagten zu ihm voller Freude und Überraschung: „Herr, endlich hast Du klar gesprochen, und wir verstehen alles besser, was du uns sagst“. [Jh 16.29]

40. Aber nach dem Weggang des Herrn wurde von seinen Jüngern sowohl das, was Er in Bildern und Gleichnissen als auch das, was Er in den letzten Tagen mit Klarheit zu ihnen sprach, verstanden; sie erinnerten sich treu an all das, denn mit Worten des Lichts und des Feuers der Liebe war alles in das Gewissen und in den Geist eines jeden geschrieben worden.

41. So wird es in diesen letzten Zeiten unter euch geschehen, in welchen der Meister klar zu euch sprechen wird, ohne die Notwendigkeit, sein Wort zu materialisieren oder zu verallgemeinern, aber doch mit einer Klarheit, die selbst der Letzte, so ungebildet er auch sei, verstehen kann.

42. Danach wird eine einzige Unterweisung, die in dieser jüngsten Zeit gegeben wurde, für viele ausreichen, um die Erkenntnis, den Glauben und das Verständnis des Marianisch-Trinitarischen Geistwerkes zu erreichen. Und all das, was die ersten Jünger, die im Geistwerk waren, nicht verstanden haben, werden sie in den letzten Unterweisungen verstehen.

43. Vermeidet in eurer Mitte alles, was Diskussion oder Streit, Kritik, Spott oder Spaltung ist [1. Kor 3.3]; wenn andere euch ignorieren und euch zerreißen, überlasst die Sache dem Vater. Um die Kleinigkeiten sollt ihr euch nicht kümmern, und wenn sie dazu kommen, euch öffentlich zu verraten oder euch zu verleumden oder euch den Gruß zu verweigern, so fürchtet euch nicht, überlasst die Angelegenheit dem Herrn.

44. Es ist Zeit, von ganzem Herzen zu vergeben, es ist Zeit, alle Kritik und nutzloses Gerede beiseite zu legen, all das, was die Ursache für das Scheitern, den Fall und die Uneinigkeit des Volkes Israel war.

45. Es ist an der Zeit, das Wort des Vaters zu respektieren, ein Wort, das so sehr entweiht und beschmutzt wurde. Es ist an der Zeit, dass nun die Taten kommen und dass sich Vergebung einstellt.

46. Seht, das Gericht naht, Gott kommt mit Macht und in Fülle, um sein Volk zu richten, und wenn die Strenge seiner Gerechtigkeit gegenüber der Welt, die sein Wort nicht kennt, unerbittlich war: Was erwartet dann euch, Volk, die ihr belehrt worden seid, wenn ihr  uneinig und ohne Liebe vor Ihm erscheint?

47. Was wird aus euch Spiritualisten, wenn ihr euch ohne Vergeistigung präsentiert?

48. Werdet ihr Ihm vielleicht einen Kult darbieten, der so unvollkommen ist wie der der Religionen, anstatt Ihm die geistige Gottesverehrung darzubringen, die die Auftragserfüllung innerhalb seines Werkes ist?

49. Werden die einen von euch als Jünger vor Ihn treten und der Rest als Schüler? Glaubt ihr, der Herr werde die einen annehmen und andere nicht?

50. Erkennt, dass ihr alle zu diesem Zeitpunkt Irrtümer aufweist, dass ihr alle unrein seid, dass ihr alle menschlich und unvollkommen seid, weil keiner von euch wahre Vergeistigung erlangt hat.

51. Auf diese Weise geschieht es, dass die einen hören, aber nicht verstehen, während andere verstehen, aber nicht praktizieren, und wieder andere hören und verstehen, aber sie fühlen nicht; und obwohl einige von euch bereits mit der Ausübung begonnen haben, hat keiner das Ziel erreicht, und ihr seid alle auf dem Weg des Kampfes; aber macht euren Kampf zu einem Kampf der Liebe, denn wenn Hass und Übelwollen sowohl im einen als auch im anderen existieren, so wird es euch mehr nützen, dass ihr euch für das Gericht vorbereitet. Bereitet eure Kräfte zu, um zu widerstehen und die Prüfung Gottes zu ertragen, wenn Er euch zum letzten Mal richtet.

52. Diejenigen von euch, die sich mit der Standarte der Vergeistigung erheben, die Reinigung öffentlich verkünden, für den Fortschritt des Volkes Israel kämpfen und seine Vereinigung anstreben, haben eine sehr große Verantwortung vor Gott und vor ihren Brüdern und Schwestern, weil sie fühlen müssen, was sie sagen, und sie müssen auch verstehen, denn nur so wird Gott ihre Werke und Worte erblühen lassen.

53. Wer nur versteht und nicht fühlt, wird keine Essenz in seinem Wort tragen. Seine Werke werden kein Leben enthalten, und genau das verlangt der Vater von euch: Leben und Essenz, denn von eurem Geist erwartet Er, dass er Geschwisterlichkeit hervorbringe, was die Vereinigung des Volkes Israel herbeiführen wird.

54. Verzeiht mir, wenn ich mit einer gewissen Strenge zu euch spreche, aber jeder, der sich in diesen Zeiten bewusst erhebt, soll sich darüber freuen, dass die Geistige Lichtwelt so zu ihm spricht so wie ihr euch in der Ersten Zeit über die Propheten gefreut habt, als sie sich auf den Plätzen und Straßen erhoben und lauthals riefen und Israel ermahnten, indem sie es zur Buße, Reue, Spiritualität und zur Umkehr zu Gott aufforderten. Ihr Wort war anscheinend hart, aber wie viel Liebe lag im Grunde dieser Worte!

55. Warum erlaubte der Vater seinen Propheten, mit diesen scharfen und groben Worten zu sprechen? Weil der Mensch nur so erschaudert, nur so wird die härteste Faser der Menschen erschüttert und seht jetzt, in dieser Zeit, wie viel Beanstandung im ewigen Vater ist, wie viel Gerechtigkeit ihr in seinem Wort findet.

56. Selbst vor dem Herannahen der kommenden Gerichtszeiten ist Israel nicht erschüttert, wenn es das Wort der Gerechtigkeit des Vaters hört. Das Volk weint nur für einen Moment und taucht dann wieder in seine Routine ein.

57. Wo blieben 1866 und die Jahre von Damiana Oviedo? Weit, weit weg; seht, das (Jahr) 1950 ist bereits bei euch.

58. In jenen Zeiten wart ihr sehr schwach, ihr verstandet die Wirklichkeit des Werkes des Vaters nicht, und aus diesem Grunde wurde der Materialismus praktiziert, und es gab Fanatismus und eine Mischung aus vielen Dingen im Werk des Herrn.

59. Wenn ihr (diese Dinge) ergründet, werdet ihr in vielen eurer Ausübungsformen den Einfluss von Evangelismus, Spiritismus, Katholizismus und vielen anderen Sekten finden. Und jetzt – da der Abschied des Herrn nahe ist –, wenn ihr von Versammlungsstätte zu Versammlungsstätte geht, von Arbeiter zu Arbeiter, von Herz zu Herz, werdet ihr feststellen, dass ihr keinen einzigen Schritt unternommen habt, um eure Praktiken zu reinigen, und dass das Volk nicht zur einheitlichen Erkenntnis der Wahrheit im Werk des Vaters gelangt ist.

60. Ein großer Teil des Volkes Israel schläft, und hier ist die Geistige Lichtwelt, um euch zu sagen, dass wir miteinander vereint sein sollen, dass wir alle Arbeiter in derselben heiligen Sache sind, dass auch wir wenn diese Etappe der Kommunikation durch das menschliche Verstandesorgan aufhört in diesem Augenblick Rechenschaft ablegen müssen. Und wir wollen nicht weinen, Brüder und Schwestern; wir wollen nicht, dass die Beanstandung des Vaters mit uns ist, so wie wir sie nicht bei euch haben wollen.

61. Unser Wunsch ist, dass wir als ein einziger Landarbeiter vereint (zu Ihm) kommen, als ein einziger Arbeiter, den besten Weizen in unseren Händen darbringend, den Weizen, der aus der guten Aussaat hervorgegangen ist; aus dieser Aussaat, die der Göttliche Sämann aus Liebe zu euch in dieser Dritten Zeit euren geistigen Händen anvertraut hat.

62. Wir sind alle Geistwesen auf diesem Arbeitsfeld, die einen in der Körpermaterie und andere im Geiste. Wir sind alle gleich, wir sind alle Arbeiter der gleichen Sache, des gleichen Werkes, und wir gehen auf demselben Pfad. Wir  müssen alle heftig (und) mit unserer größten Anstrengung in den letzten Zeiten dieser Menschheit kämpfen.

63. Ich ziehe mich aus eurer Mitte zurück, Brüder und Schwestern, und in diesen Momenten, in denen mein Geist ins Jenseits aufsteigt, erhebt (auch ihr) euer Gebet von Geist zu Geist, damit ihr in Gemeinschaft mit dem Herrn Vergebung für alle erlangt, Vergebung für eure Fehler und Irrtümer, Licht für die Verwirrten und Kraft für jene, die sich im vollen Kampf für die Vergeistigung erhoben haben.

64. Durch eure Auftragserfüllung wird die Gnade des Herrn die Nationen berühren. Aber es ist unrecht, den Herrn um Gnade zu bitten, denn derjenige, der keine Gnade für die Welt gehabt hat, war Israel. Der Vater fragt euch: „Werdet ihr etwa die Gnade um Gnade bitten?“ [Ps 94.9]

65. Diesem Volk hat der Vater das Versprechen gegeben, im Austausch für seine Vereinigung, seine Vergeistigung, seine Erneuerung und seine Erfüllung in Seiner Lehre universellen Frieden zu schaffen.

66. Der Friede des Herrn sei mit meinen Brüdern und Schwestern!

 

[1] Eine materielle Standarte ist ein Hoheitszeichen in Form einer kleinen quadratischen Fahne, die im Krieg von – oft berittenen – Soldaten mit Fahnenträgerfunktion mitgeführt wurde. Der Begriff stammt aus dem Französischen, und in verallgemeinernder Form könnte man es als eine Art Banner bezeichnen.

[2] Span.: ›labriegos‹ = ›Bauern‹. Im heutigen Sprachgebrauch würde man eher die Bezeichnung ›Landwirte/Landarbeiter‹ verwenden. Im weiteren und übertragenen Sinne sind aber einfach Arbeiter gemeint, die das Feld bestellen und dafür sorgen, dass Feldfrüchte (Lebensmittel) zur Verfügung stehen.

[3] Span.: ›madero‹ = ›Stück Holz, Langholz ...‹

[4] In den Kundgaben von Mexiko wird sehr oft die Einzahl ›palabra‹ verwendet, wo im Deutschen die Mehrzahl ›Worte‹ passender zu sein scheint. Es wird damit zum Ausdruck gebracht, dass es sich um das unvergleichliche, einzigartige göttliche Wort handelt.