Erläuterung 54

Themen: Religiöser Fanatismus und seine Bekämpfung -  geistige Waffen – Ewigkeitsgehalt der göttlichen Lehre – Vereinfachung menschlichen Lebens – Einheit des Volk Israels

1. Wir sehen mit Freude, dass ihr die wahre Inspiration zu verstehen beginnt, und wir sehen, wie ihr die geistigen Dinge praktiziert, die der Vater über euch ausgegossen hat. Eine dieser Praktiken ist das Gebet, das wahre geistige Gebet, jenes, das Gott die Menschen durch die Zeitalter hindurch gelehrt hat. [Jer 29: 12,13]

2. Vor einigen Jahren gab es in eurem mexikanischen Land eine irdische Regierung, die den religiösen Fanatismus verfolgte und versuchte, diesen Fanatismus von Grund auf aus dem Herzen der Menschen zu reißen, weil er als eine Binde der Finsternis für dieses Land angesehen wurde.

3. Der Fanatismus hat die Entwicklung der eigenen Kultur und die geistige Entfaltung der Menschen in diesem Land zum Stillstand gebracht.

4. Und welche waren die Waffen und Taktik dieser Regierung? Verfolgung, Terror, Tod, Blutvergießen, Inhaftierung von Geistlichen und Schließung von religiösen Einrichtungen.

5. Was haben diejenigen erreicht, die sich in diesem Land für die Entfanatisierung eingesetzt haben? Waren die Ergebnisse zufriedenstellend?

6. Sie waren kontraproduktiv, Brüder und Schwestern, sie waren widersprüchlich.

7. Als die religiös-fanatische Faser dieses Volkes berührt wurde, wurde der Kampfgeist des Volkes geweckt. Viele erhoben sich, vergossen ihr Blut und ließen ihr Leben, ohne Gott zu lieben, ohne ihre eigene Religion zu kennen, ohne zu wissen, warum oder für wen sie ihr Leben ließen.

8. Nutzloses Blut, unfruchtbares Blutvergießen, unfruchtbares Opfer!

9. Als ihr Fanatismus überhandnahm, erhoben sich sogar die kalten und gleichgültigen Menschen und riefen auf den Straßen und Plätzen mit lauter Stimme den Namen des Herrn aus, ohne Ihn anzuerkennen noch zu lieben; getrieben nur von einem Akt blinden religiösen Fanatismus.

10. Im Lauf der Zeit wuchs der Fanatismus an, schlug noch tiefere Wurzeln und breitete seine Zweige weiter aus; dessen Früchte habt ihr gesehen.

11. Woran mangelte es bei dieser Arbeit der Entfanatisierung?

12. An Belehrung, Erklärung, Unterweisung, Worte, welche die Menschenscharen und das Volk überzeugen und sie dazu bringen würden, ihren Fanatismus abzulegen. Wenn die großen Schreiber, die großen Redner, sich in diesem Werk erhoben hätten und mit Worten der Wahrheit gesprochen und den Sachverhalt erklärt hätten, hätte das Volk verstanden. Viele wären aufgestanden, um sich diesem Werk anzuschließen; denn es gibt auch Geistwesen, die zur geistigen Befreiung bereit sind.

13. Aber die Taktik, die sie anwandten, führte dazu, dass der Schuss in die entgegengesetzte Richtung ging.

14. Wir sagen euch dies, damit ihr euch ein Beispiel daran nehmt und eine Lehre daraus zieht. Denn wenn ihr euch aufmacht und in andere Länder geht ― und selbst hier ― wisst ihr nicht, ob andere Regierungen solche Maßnahmen und Kampagnen einführen. Ihr müsst verhindern, dass Blut fließt und der Fanatismus auf diese Weise verherrlicht wird.

15. Dass die Religionen in ihrem Fanatismus auf diese Weise bekämpft und verfolgt werden, ist etwas, das ihr vermeiden sollt. Und auf welche Weise, liebe Brüder und Schwestern?

16. Indem ihr die Wahrheit erklärt und klarstellt, indem ihr den Geist der Menschen dazu bringt, zu erwachen und ihre Unwissenheit, ihren Götzendienst und ihren Fanatismus abzulegen. Und das werdet ihr durch Überzeugung erreichen, nicht durch Terror noch durch Auferlegung oder Gewalt, nein, Brüder und Schwestern, niemals auf diese Weise!

17. Der Geist ist es, der zur Überzeugung, zum Licht und zur Wahrheit kommen muss. Und wenn der Geist diese Wahrheit, die Licht ist, einmal besitzt, wird er nie wieder überrascht werden, er wird nie wieder getäuscht werden oder verloren gehen.

18. Deshalb, geht untereinander so vor, und möge dieser Kampf, der manchmal grausam ist, eurem Geist Befriedigung verschaffen! Denn der Herr wird auch auf eurem Weg Erfolge säen. Er wird Herzen guten Willens zu euch führen, Geistwesen, die fortgeschritten und bereit sind, die Botschaft der Befreiung, des Erwachens und des geistigen Fortschritts zu empfangen.

19. Setzt die Waffen, die euch der Vater gegeben hat, auf gute Weise ein; nicht die menschlichen Waffen der Verleumdung, des Egoismus und der Tränen, des falschen Zeugnisses und der falschen Anklagen, nein.

20. Die Waffen, die der göttliche Meister in die Hände Israels gelegt hat und die allein den Sieg bringen können, sind die der Liebe, der Tugend und der Weisheit, die Waffen der Stärke, der Geduld, der Aufrichtigkeit und der Vergebung.

21. Dies sind die wahren Waffen! Besitzt sie und wendet euch nicht von ihnen ab. Denn mit ihnen werdet ihr immer in der Lage sein, die Dunkelheit, die Verwirrung, die Torheit, die Unwissenheit, die Hinterlist und den Aberglauben zu überwinden. Mit ihnen werdet ihr alles Böse besiegen!

22. Die anderen Waffen, liebe Brüder und Schwestern, verwunden nur und lassen das Herz bluten. Sie töten, machen blind und provozieren (noch) mehr Gewalt, und das Resultat fällt widersprüchlich aus. [Ps 62,10]

23. Gibt es bessere Waffen als das Wort des Vaters?

24. Mögen diese Waffen es sein, die ihr im Kampf einsetzt.

 25. Der Vater wird euch, wie bei anderen Gelegenheiten, andere Religionen vor Augen führen. Er wird euch die menschliche Lehren zeigen, und ihr werdet euch in ihre Mitte begeben müssen, mit den Waffen, die euch den Sieg bringen werden: Das Wort Gottes, die Botschaften der Liebe und des Lichts aus der Geistigen Welt, eure Inspirationen. Und mit euren Waffen der Vergebung und der Stärke werdet ihr die Härte des Kampfes ertragen. Ihr werdet die Pfeile und Geschosse ertragen, die sie auf euch werfen werden. Ihr werdet Demütigungen, Schande, Spott und Verfolgung ertragen und all das mit Liebe, mit Tugend und mit Taten bekämpfen.

26. Meine Brüder und Schwestern, übt euch heute im Gebrauch dieser geistigen Waffen, solange noch Zeit der Unterweisung ist. Übt unter euch, und wenn ihr von diesen Waffen Gebrauch macht, werdet ihr sicherlich den Frieden in Israel erleben.

27. Wenn ihr den Fanatismus von einem Volk beseitigen wollt, dann tut es nicht plötzlich, nicht mit Gewalt oder durch Auferlegung. Bringt dieses Volk allmählich zur Überzeugung der geistigen Dinge, indem ihr es zuerst belehrt, indem ihr auf vielfältige Weise Erklärungen abgebt. Und wenn dieses Volk sich für diesen Fortschritt gestärkt fühlt, dann werdet ihr sehen, wie bereitwillig es euren Rat und eure Führung annimmt, und sich auf wahre Art und Weise entfanatisiert und vergeistigt.

28. Der Krieg der Weltanschauungen ist bitter, er ist blutig. Einige behaupten, Recht zu haben, die anderen glauben, sie hätten Recht. Und so kommt es zum Zusammenstoß zwischen den einen und den anderen, und die Geistige Lichtwelt sagt euch: Bereitet euch vor, Brüder und Schwestern, damit ihr euch nicht auf diese Diskussionen und Zusammenstöße einlässt, und versteht, euch ruhig, mit Licht, mit Erhebung des Geistes und mit Wahrheit zu verhalten.

29. Um euch auf all das vorzubereiten, hat der Meister euch große Unterweisungen gegeben. Lest die Schriften, die das Wort des Herrn enthalten, respektiert die Buchseiten aus früheren Zeiten, die in eure Hände gelangen [Joh 5,39], und ihr werdet sehen, dass weder die Lehre des Herrn noch sein Wort neu sind, sondern dass diese Lehre die Aufklärung aller früheren Unterweisungen ist, die ihr aus Mangel an Ergründung und Weihung gegenüber seinem Werk nicht verstehen konntet.

30. Vereint euch, Brüder und Schwestern, überwindet alle Schwierigkeiten, alle Versuchungen und alle Widrigkeiten, die euch begegnen!

31. Auf diese Weise vereint, wird folgende Verheißung des Vaters Wirklichkeit: Wenn Israel im Geist und in der geistigen Erhebung vereint ist, wird Er seine universellen Flügel ausbreiten, um der Welt Frieden zu geben. [Jes 40,31]

32. Welcher Geist kann den Frieden Gottes zurückweisen? [Jes 26,12]

33. Geht also hin und bietet diese Botschaft der Liebe an, denn in ihr liegt die Verheißung des göttlichen Friedens. Und wenn ihr es versteht, sie mit Respekt und Vergeistigung zu vermitteln, wer wird sie ablehnen können?

34. Ich wiederhole euch: Versucht niemals, jemanden dazu zu bringen, dieses Werk anzunehmen, sei es durch Zwang oder mit Gewalt. Alles muss aus Überzeugung geschehen, angefangen bei euch selbst.

 35. Inspiriert euren Geist jeden Tag mehr, vereinfacht euer materielles Leben [Mt 10,16], lebt mit dem Nötigsten, es wird euch an nichts fehlen. Wenn dann euer Geist von irdischen Sorgen frei ist und euer Verstand befreit von bösen Einflüssen, wird er sich noch mehr erheben können und so größere Inspiration und Entfaltung empfangen.

36. Wenn ihr so tut, wird es zum Nutzen vieler Menschen sein, die ihr aus der Unwissenheit, der Stagnation und Lethargie herausführen werdet.

37. Unser Wunsch ist, dass ihr ― wenn das Wort des Vaters euch eine Offenbarung gibt oder es euch über ein Geheimnis aufklärt ― ihr es mit dem ganzen Volk Israel teilt [Koll 3,16], damit später die ganze Menschheit daran teilhaben kann.  

38. Studiert gründlich die Lehren des göttlichen Meisters, befolgt seine Gebote, bis sie in den Herzen des ganzen (Volk) Israels tiefe Wurzeln schlagen.

39. Entnehmt unseren Worten den Wunsch, dass sich das ganze Volk erhebt, dass das ganze Volk würdig sei und sich alle auf der gleichen Stufe befinden.

40. Seht unseren Wunsch, jede Gelegenheit zu nutzen, euch zu einem besseren Verständnis der geistigen Dinge zu führen, zu Fortschritt und geistiger Erlösung.

41. An diesem Gnadenmorgen, meine Brüder und Schwestern, habe ich euch im Namen der gesamten Geistigen Lichtwelt diese Erklärung, dieses Studium, diese Erläuterungen gegeben.

42. Geht am Ende meiner Erläuterung ins Gebet und bittet um die Entfanatisierung des Universums, bittet um die Versöhnung der Nationen, um die Vereinigung aller Menschen. Denn was in eurer Mitte geschieht, geschieht  im Universum, und was im Universum geschieht, geschieht auch unter euch.

43. Möge das Reich Gottes in das Herz all seiner Kinder eindringen!