Erläuterung 57

Überbracht durch den Geist Roque Rojas

Themen: Beginn der Dritten Zeit – Verfolgung von Roque Rojas – Versammlung der kleinen Gemeinschaft der ersten Spiritualisten – erste Kundgabe durch Damiana Oviedo – Aufruf zur Vereinigung des Volkes Israel

1. Sei willkommen du kleine Gruppe, ihr Schafe Elias‘, des Wegbereiters des Herrn! [Lev 1,76-78] Er war es, der sich zu Beginn dieser Etappe, die bald zu Ende gehen wird, durch mein Verstandesvermögen kundgab.

2. Der Vater hat mir gewährt, an diesem Gnadenmorgen im Geist bei euch zu sein. Heute, wo ihr versammelt seid und zusammenkommt, um dem Hirten zu helfen, den Weg zu bereiten, damit ihr leichter zum Vater gelangen könnt.

3. Ich bin gekommen, um euch zu erklären, wo man die Vergeistigung findet; um euch zu erklären, wo in dieser Zeit die symbolische Bedeutung der Sieben Siegel zugegen war. Denn viele von euch, geliebte Brüder und Schwestern, wissen nicht, wo und wie die Sieben Siegel in den Schoß dieses Volkes eingepflanzt wurden, um wenn auch nur materiell die Lektion abzubilden, die der Vater in dieser Zeit Israel gab. [Apk 5,1]

 4. Euer Hirte gab sich in dieser gesegneten Nation durch mein Verstandesorgan kund, und eines Tages ernannte ich durch Vermittlung seiner Inspiration und meiner Intuition sieben demütige Menschen, die die Sieben Siegel repräsentieren sollten.

5. Dies geschah an Menschen, die materiell und im Geist bescheiden waren, damit die Welt erkennen möge, wie in den Armen die Größe des Herrn aufleuchtet, wie in den materiell am meisten bedürftigen Familien der himmlische Erlöser anerkannt wird.

6. Die Zeiten sind vorüber gegangen und haben sich weiterentwickelt. Jene Zeiten, wie auch die jetzige, waren kostbar, aber es herrschte in ihnen der schlimmste Fanatismus, es herrschte der Götzendienst.

7. Es war göttlicher Auftrag, dass Roque Rojas derjenige sei, der, geleitet vom Geist Elias‘, die Schleier der Unwissenheit zerreiße, und den Fanatismus und Götzendienst in aller Bitterkeit und Demut ertrage und erleide.

8. Welche göttliche Anstrengung, euch in die Vergeistigung zu führen!

9. Ich erinnere mich, wie die Menschenscharen, die mir folgten, bis zum moralischen Opfertod gingen, als sie von den Priestern und Geistlichen aus den Kirchen und Tempeln vertrieben wurden. Letztere rühmten sich, das Banner des göttlichen Lichts in ihren Händen zu tragen, und ließen ihn (doch) in die Vergessenheit geraten, indem sie versuchten, alle, die dem Wegbereiter folgten, zu zerstreuen. [Apk 12,4]

10. Es sind schwierige Zeiten, liebe Brüder und Schwestern! Aber da ich durch göttlichen Auftrag kam, um diese Mission zu erfüllen, fürchtete ich mich weder vor der Menschheit noch vor ihrer Verfolgung.

11. Die Offenbarung der Dritten Zeit kam bis zum kleinen Kloster hinab, in dem ich damals wohnte. Denn in jenen Tagen war es für einen Menschen meines Standes nur möglich, das Wort des Ersten und Zweiten Zeitalters zu studieren, wenn man einem religiösen Orden angehörte. Daher musste ich das Studium der heiligen Dinge im Schoß einer solchen Gemeinschaft beginnen.

12. In meiner bescheidenen Zelle nahm ich Zuflucht vor der Welt, um das Licht zu mir kommen zu lassen. Und das Licht durchflutete mich in Fülle, bekundete sich in meinem Verstand und in meinen Augen, und beauftragte mich, diesen Ort zu verlassen und das göttliche Licht des Herrn zu verbreiten.

 13. So begann ich, das Licht des Herrn zu auszubreiten und meinen Geschwistern die Frohe Botschaft vom Dritten Kommen des Vaters zu verkünden.

 14. Auf Anordnung des Erzbischofs, der damals die religiöse Autorität innehatte, wurde ich entlassen und an einen abgelegenen Ort in die Berge gebracht, wo ich mit niemandem Kontakt haben durfte.

 15. Meine Verfolger sagten, dass ich mit meinen Worten die Menschheit verderben würde. Also verbannten sie mich in die Berge, damit ich dort an der Sonne, der Kälte, dem Hunger und dem Durst zugrunde ginge, damit ich nicht weiter, wie sie glaubten, die Menschheit verderben könne.

 16. Wahrlich, ich sage euch, ich habe an meiner Körperhülle viel gelitten, aber weder materieller Hunger noch Durst hielten mich auf. Und da ich von der Göttlichkeit gesandt war, hatte ich auf jenem Berg neben den Schafen und Lämmern, die mich umgaben, einen, der mir zuhörte und meine Botschaften in die benachbarten Orte meines Exils trug.

17. An einem jener Orte wurde ich schließlich aufgenommen, um die Schafe zu weiden, meine kleinen Lämmer, die später Arbeiter im Werk des Herrn sein würden.

18. Auf diesem Berg fehlte es nicht an Schäfchen, wie ich sie nannte, die kamen, um mein Wort zu hören, das ihre Herzen mit Licht erfüllte. Durch diese Auftragserfüllung ließ mich der Herr vom Berg herunterzusteigen, um mich an einem der nahe gelegenen Orte niederzulassen.

19. Wer Augen hat, der sehe, wer Worte hat, der spreche, und wer Verstand hat, der bereite diesen darauf vor, anderen die göttliche Lehre zu erklären.

20. Nachdem ich an diesem Ort angekommen war, nahm ich meine Predigt wieder auf, begann (die Herzen als) Schatzkammern vorzubereiten, in welche der Herr sein Drittes Testament niederlegen sollte, und die Schäfchen darauf vorzubereiten, den Heiligen Geist zu empfangen. Ich muss euch jedoch sagen, dass ich, bevor ich vom Berg herunterkam, meine Zurüstung im Geist vor den Herrn gebracht hatte.

21. Zu jener kleinen Gruppe, die auf den Berg stieg, um mir zuzuhören, gehörte auch die Familie Malanco, die mir ihren Schutz anbot und mir ein Zuhause gab, damit ich den Berg verlassen konnte; denn sie fühlten in ihrem Geist Beglückung, wenn sie mein Wort hörten.

22. Zu jener Zeit gab es keine anderen Verstandesorgane, welche die göttlichen Kundgaben durchgaben, und deshalb wollte mich diese Familie in ihrer Mitte aufnehmen. Denn das durch Stimmträger kundgegebene Wort war noch nicht bekannt; es gab keine Verstandesorgane, die zubereitet waren, so dass der Herr durch sie sprechen konnte.

23. Erst einige Zeit später gewährte mir der Herr die Eingebung, eine Jungfrau als erste Empfängerin zu berufen, auf die das Wort des göttlichen Meisters herabkommen würde.

24. Mein Blick bestätigte, was die Inspiration mir anvertraut hatte, und ich rief jenes gesegnete 16-jährige Mädchen, um sie zur Stellvertretung des Sechsten Siegels zu machen.

25. Jenes Mädchen war Damiana Oviedo, die süße Damianita, der ich auf Geheiß des Herrn das Kennzeichen gab, so wie ich es auch bei ihren Verwandten tat.

26. Der Herr lehrte mich, damit ich jenen Ersten übergab, und ich gab ihnen. Sie riefen ihre Verwandten, ihre Freunde, die Arbeiter, die Angestellten, und so verbreitete sich das Wort ab dem Jahr 1866, als ich begann, das göttliche Licht auszustrahlen.

27. Durch mich wurden den Menschen die 22 Gebote des göttlichen Gesetzes übergeben. Es wurden verschiedene Versammlungsstätten errichtet, die das Volk in seiner Unwissenheit weiterhin Tempel nannte. Es kamen Menschenscharen, die Elias in ihrer (geistigen) Entwicklung emporhob, indem er sie beten lehrte.

28. Und Damiana Oviedo, jenes Mädchen, das von seiner Kindheit bis ins hohe Alter dem Herrn als Stimmträgerin diente, verstand es, ihre Jugend zu bewahren, ohne sie zu beflecken, mit jener vollkommenen Liebe, die immer in den Herzen guten Willens strahlt.

29. Wie sehr leidet mein Geist, wenn ich euren Weg auf diesen Feldern betrachte, weil ihr euch nicht in euren Herzen vorzubereiten versteht; nicht einmal für die Auftragserfüllung in den verschiedenen Schafhürden.

30. Ich sehe Vernachlässigung, Verzweiflung. Ich sehe keine Sehnsucht in den Menschenscharen wie damals, als sich der Herr, trotz der frühen Morgenstunde, bei Tagesanbruch über dieses Kind ergoss.

31. Die großen Menschenscharen verließen ihre Häuser, sie fürchteten sich nicht vor dem schlechten Wetter; sie verließen alles, um das Wort des göttlichen Meisters zu hören.

32. Ja, Schafe, in jenen Tagen befand sich der Fanatismus auf seinem Höhepunkt, und das Volk des Herrn hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch trotz allem waren die Gläubigen versammelt und in ihrem Ideal vereint.

33. Und nun zu euch, die ihr euch in großen, durch euren Materialismus geformten Tempeln versammelt: Wo habt ihr diese Einheit, dieses Ideal gelassen?

34. Seht, wie für jenes süße Mädchen der Weg mit Dornen übersät war, aber sie fürchtete sich nicht, sie hatte großen Glauben und gab euch ein. Sie ertrug mit Freude und Gleichmut die Leiden in ihrer Körperhülle, und der Herr ergoss sich über sie.

35. Eines Tages, als meine Verfolger herausfanden, dass ich in der Stadt war, versuchten sie, mich zu ergreifen, und ich versteckte mich in einer Grube. Doch siehe da, sie entdeckten mein Versteck, und da sie meinen Hinterkopf erkannten, füllten sie die Grube mit Wasser, um mich darin zu ertränken.

36. Als sie mich für tot hielten, stieg ich in aller Großartigkeit aus dem Wasser, denn ich konnte mich von dem Wasser ernähren, mit dem sie mich töten wollten. Die Engel des Herrn behüteten mich und gaben mir alles, was ich brauchte, damit ich nicht umkam.

37. Als sie dann das Wunder sahen, erkannten sie, dass das Wort des Herrn, das ich übergab, die Wahrheit vor der Welt, vor den Kindern und vor den Menschen war.

38. Wer von euch könnte einer solchen Prüfung standhalten?

39. Kleine Schäfchen, eure Körperhüllen sind schwach und es fehlt euch das Wichtigste, nämlich der Glaube, um sich in der Auftragserfüllung stark zu fühlen; wenn der Glaube im Herzen fehlt, wird das Herz schwach.

40. Eurer Körperhülle hat der Wille gefehlt, um dem Herrn zu dienen. Wenige sind es, die den Glauben und die Sehnsucht des Geistes widerspiegeln.

41. Ihr erinnert euch nicht mehr an die Stimmträger, die nach Damiana Oviedo kamen, die hingeschieden sind und die geistigen Räume bewohnen. Erinnert euch an Apolonia Alanis, die der Menschheit gedient hat und die das göttliche Licht genießt, erinnert euch an Serafin Fernandez.

42. Sie, die Ersten, die zu Füßen des Herrn gelangten, um Ihm in dieser Zeit des Lichts zu dienen, verstanden es, ihr Herz mit fester Hand zu leiten, um auf dem Weg nichts falsch zu machen und auch nicht einen einzigen Punkt des göttlichen Gesetzes des Meisters zu missachten.

 43. Ich bitte euch, euch mit Respekt und Dankbarkeit an sie zu erinnern, aber nicht ihrer Körperhülle Tribut zu zollen. Bringt ihren Gräbern keine Blume, welche die Sonne verzehrt oder die Luft vertrocknet. Erhebt für sie lieber ein Gebet, bringt dem Herrn eure Auftragserfüllung im Gedenken an sie dar.

44. Erinnert euch, Israel, an das Nest, in das ihr geboren wurdet, an die Wiege, in der ihr anfingt, Kraft zu gewinnen. Heute hat jeder Baum seine Äste und es gibt viele Stimmträger.

45. Der Vater hat euch gelehrt, der Zeit Raum zu geben, und innerhalb dieser Zeit in euren Heimen, bei eurer Arbeit und auf euren Wegen (euren Auftrag) zu erfüllen.

 46. Wenn die Zeit kommt, in der ihr in den Schriften die Hinweise, Erläuterungen und Ratschläge der Geistigen Lichtwelt studiert, werdet ihr nur eine Stimme hören.

47. In dieser gesegneten Morgendämmerung hat mir der Vater erlaubt, eure Herzen zu berühren. Vergesst nicht die Lehren des Hirten, damit er die neunundneunzig Schafe in der gesegneten Hürde zurücklassen kann und dem einen nachgeht, das sich verirrt hat. [Mt 18,12] Seht, dass durch (seine) Fürsorge für euch, das eine, das sich verirrt hat, seinen irreführenden Weg fortsetzt.

48. Seid gehorsam, und ihr werdet euer Kreuz nicht als schwer empfinden. Rüstet euch im Gebet, in Gedanken und im Willen zu.

49. Möge das Licht Elias‘ und der Friede des Vaters immer mit euch sein!