Erläuterung 63

Themen: Jenseitige Entfaltung des Geistes die Erde als Metapher des geistigen Lebens ‒ Aufruf zum Idealismus ‒ Zeit der Läuterung und Prüfung auch für Israel ‒ das geistige Banner ‒ Kampf zwischen Geist und Körpermaterie ‒ grosse Ungerechtigkeiten unter den Menschen ‒ Weheruf

1. In Erfüllung einer Mission, liebe Brüder und Schwestern, stelle ich mich wieder einmal bei euch, um mit euch zu sprechen und die geistigen Beziehungen zu stärken, die zwischen euch im inkarnierten Zustand und uns im Geist bestehen.

2. Nicht alle Eigenschaften des Geistes können in ihrer ganzen Fülle mittels der Körpermaterie entfaltet werden. Doch sobald man von der irdischen Hülle auf die geistige Ebene übergeht und die Erkenntnis davon hat, was der Übergang ist, den ihr Tod genannt habt wird der geistige Blick durchdringender, der geistige Verstand wird scharfsinniger und erhabener, der Wille entfaltet sich und wird stark, und die Versetzung (in andere Gefilde) fällt leichter.

3. Dann, Brüder und Schwestern, wird auch die Entfaltung der Gaben der Menschlichkeit, der Wahrheitsliebe und der Nächstenliebe gefördert.

4. Aus all diesen Gründen kommen wir Geistwesen das wunderschöne geistige Panorama vor Augen habend, das euch, die Inkarnierten, erwartet mit so viel Herzkraft (zu euch), um euer menschliches Leben zu entmaterialisieren und euch einen unbeirrbaren Weg zu zeigen; einen Weg voller geistiger Anmut, voller Licht, der ins Jenseits führt.

5. Euer menschliches Leben, Brüder und Schwestern, das voller Lektionen ist, ist ein Spiegelbild, eine Metapher dessen, was das Leben im Jenseits ist.

6. Alles, was es in diesem irdischen Leben gibt, findet man auch im geistigen Leben: Licht, Wärme, Nahrung, Elemente, die für das geistige Leben notwendig sind.

7. So wie ihr auf dieser Welt irdische Zuneigung habt, so gibt es im geistigen Leben einen Vater und eine Mutter, Geschwister und eine unendliche Familie.

8. Es gibt, Brüder und Schwestern, "viele Wohnungen im Haus des Vaters" [Joh 14,2], viele Wege; es gibt Freude und Leid, es gibt Reichtum, aber auch Armut. Doch das Leben im Geist und in den geistigen Wohnstätten ist erhaben, es ist frei von materiellen Dingen und seine Bestandteile sind höchst vollkommen, sie sind die Essenz selbst des Schöpfers.

9. Das geistige Leben ist so erhaben und vollkommen, dass die Menschen, obwohl sie einen Geist in sich tragen, sich klein und unfähig fühlen in dieses Leben einzudringen und darin zu wohnen, und zwar weil sie zweifeln.

10. Die Menschen werden vom Zweifel gequält, sie spüren die Anziehungskraft der irdischen Dinge, sie spüren die Unterdrückung des Fleisches, die Sklaverei der Welt, und wenn sie ans Jenseits denken, denken sie auch an die Abwesenheit dieser Welt und spüren den Schmerz, sich von den materiellen Dingen trennen zu müssen, der Dinge, die ihm so lieb und vertraut waren.

11. Wenn euer Geist sich für einen Augenblick lösen würde, um sich zu ernähren oder irgendeine Erfahrung im Geistigen Tal zu machen, würde er voller Optimismus zurückkehren. In seinem Wesensgrund würde die Freude dafür erwachen, dieses materielle Leben voll und ganz zu leben, dessen Prüfungen zu ertragen und den Kelch der Bitterkeit zu trinken. Sein Blick wäre auf das Ende dieser menschlichen Etappe gerichtet, um jenen anderen Weg einzuschlagen im Wissen, dass große Überraschungen, unermessliche Offenbarungen, das Leben in Frieden und Vollkommenheit und die wahre Heimat, der er entsprungen ist und zu der er zurückkehren wird, auf ihn warten.  

12. Das Ende dieses Weges, liebe Brüder und Schwestern, ist nicht im Jahr 1950 noch im Jahr 2000 das Ende diese Weges ist nicht in dieser Welt, das Ende befindet sich im Schoß Gottes.

13. Diese Reise enthält ihre großen Freuden. Ihr werdet auf ihr nicht nur Stolpersteine vorfinden, sie hat auch liebliche Momente, trotz der Bitterkeit und der Mühen, die ihr auf der Reise durchmacht.

 14. "Ohne Kampf gibt es keinen Verdienst", sagt euch der Herr, und Verdienste müssen erworben werden. "Weizen muss gesät werden, um Weizen zu ernten", wie der Herr euch auch in seinem Wort sagt.

15. Seid Idealisten, Brüder und Schwestern, und so wird es auf dem Weg keinen Stolperstein geben, der größer ist als die Kraft eures Ideals, kein Hindernis wird euch entmutigen können, und keine Prüfung wird euch auf dem Weg besiegen.

16. Gewiss, es wird Momente der Ungewissheit geben, vorübergehende Orientierungslosigkeit, Prüfungen, die euren Geist und euer Fleisch erschüttern werden, aber kein Schlag wird euch jemals besiegen, denn der Geist, der sich mit einem Ideal erhebt, wird nie wieder fallen.

17. Der Mensch, der von einem geistigen und gerechten Ideal erfüllt ist, trägt die Gnade und Gegenwart des Vaters in sich und betrachtet daher den Weg mit größerer Klarheit. Die Kraft, die er auf diesem Weg vorfindet, ist sehr groß, weil er sie vom Vater selbst nimmt.

18. Wenn ihr ein Ideal in euch habt, wird euer Geist je stärker die Prüfungen sind, sich umso stärker fühlen, um sie zu überwinden.

19. Das Universum, meine Brüder und Schwestern, befindet sich in einer Zeit der Läuterung [Lev 17:31-37].

20. Die Hand des Obersten Richters befruchtet jedes Herz, jede Rasse der Menschheit und jedes Volk auf Erden.

21. Der Geist der Menschheit ahnt eine Veränderung voraus, er spürt, dass nach dem Chaos das Licht leuchten wird, aber er kann sich nicht erklären, was diese Dinge sein und wann sie geschehen werden.

22. Und in der Zwischenzeit geht die Läuterung weiter, die Prüfungen überschatten (die Menschheit) und folgen aufeinander; Nationen und Menschen werden eine nach dem anderen angerührt. Der Kelch der Bitterkeit wird Tropfen für Tropfen von allen Menschen getrunken, doch die Menschheit kann den Bodengrund dieses Kelches nicht sehen.

23. Wenn die Menschheit die Folgen ihrer Taten erkennt, diese spürt, abwägt und schmeckt, wenn sie den Kelch der Bitterkeit bis zur Neige getrunken hat [Apk 16,19] und die Ergebnisse ihrer Kämpfe und die Ernte ihrer Aussaat einfährt, dann wird der Geist im Begriff sein, seine Augen für das volle Licht zu öffnen.

24. Eine weitere Zeit der Läuterung steht an, Brüder und Schwestern, damit Gott danach kommt und dem Universum Vergeistigung anbietet. Eine Zeit der universellen Läuterung für die Völker der Erde, eine Zeit, die auch Reinigung und Läuterung für Israel sein wird.

25. Diese beiden Dinge müssen gleichzeitig geschehen: die vollständige Läuterung der Menschheit und die geistige Vorbereitung des Volkes Israel.

26. Wenn diese beiden Dinge sich bewahrheitet haben, wird Israel sich erheben und in seinem Geist das unsichtbare Banner tragen; das geistige Banner dieses Werkes, das in seinem Geist und in seiner Körpermaterie widerspiegelt sein wird [Apk 14,1].

27. Dann wird das Universum nachdem es durch übernatürliche Geschehnisse vorgewarnt und durch Tatsachen, die den Menschen überwältigen werden, vorbereitet wurde in der Lage sein, denen zu begegnen, die vom Herrn zugerüstet wurden: Den Jüngern Gottes, dem Volk Israel, das wieder aus den Schatten und dem Verborgenen in Erscheinung treten wird, um seinen Ruf nach Frieden, nach Licht, nach geistiger Befreiung und nach wahrer Brüderlichkeit zu erheben.

28. Wenn euer Geist sich gegenüber dem Fleisch durchgesetzt hat, wenn der Geist gesättigt und erfüllt von der Ausstrahlung, die ihr noch immer bei euch habt das Fleisch beherrscht und die Leidenschaften beugt, wenn eure Körpermaterie ein gefügiges und dem Geist (leicht) lenkbares Werkzeug geworden ist, dann werdet ihr fähig sein, euch um andere zu kümmern, dann werdet ihr fähig sein, eure Mitmenschen zu heilen, weil ihr den Schmerz der anderen fühlt.

29. Die Aufgabe ist schwierig, Brüder und Schwestern, aber dafür seid ihr gekommen, das ist eure unwiderrufliche Bestimmung, das ist der Weg, den ihr gehen müsst. Doch freut euch, denn es ist der vom Herrn vorgezeichnete Weg, der Weg des Lichts und der Liebe, den ihr den Menschen in dieser Zeit zeigen sollt.

30. Durch euer Vorbild und eure Lehre werden die Menschen wieder den schmalen Pfad der Gerechtigkeit, der Ordnung, der Tugend und der Moral in all ihren Formen betreten.

31. Ihr werdet euren Geist und eure höheren materiellen Sinne noch sehr einüben müssen, um die für diese große Aufgabe erforderliche Stärke und Gelassenheit zu erlangen.

32. Jetzt seid ihr immer noch im Kampf zwischen eurem Geist und eurer Körpermaterie verwickelt, und solange dieser innere Kampf andauert, werdet ihr wenig für andere tun können.

33. Unter den vielen Geistwesen, die auf diesen Planeten gekommen sind und weiterhin kommen werden, hat Gott zu allen Zeiten Geistwesen gesandt, die größere Verantwortung haben als andere; mit Aufgaben und Ämtern, die sie zum Wohl der Menschheit erfüllen sollen.

34. Und diese Geistwesen sind nicht wenige an Zahl gewesen; nein, es sind Scharen, es sind Legionen [Apk 7,9]. Denn in jedem Zeitalter, in jedem Land, in jeder Region, in jedem Dorf und selbst in der kleinsten Ansammlung von Menschen sind diese Geistwesen, die mit größeren Aufgaben betraut sind, gekommen, um unter den Menschen zu wohnen.

35. Und was sind diese größere Aufgaben und Verantwortlichkeiten gewesen? Die Gabe zu herrschen, jene zu lehren, zu richten und Kranke zu heilen dies sind einige dieser Aufgaben, von denen ich zu euch spreche.

36. Wie wenige Geistwesen sind gegenüber den Versuchungen der Welt stark gewesen und haben ihren Auftrag treu ausgeführt, wie der Vater ihn ihnen anvertraut hat!

 37. Wie viele sind vom Weg abgekommen und haben den Zweck ihres Auftrags und ihrer Verantwortung verfälscht!

38. Deswegen, meine Brüder und Schwestern, ist die Welt in diesen Zeiten in Zerrüttung geraten. Aber nicht nur die Aufgaben, die ich euch gerade aufgezählt habe, sind groß und heikel. Die Aufgabe der Familieneltern ist eine riesengroße Verantwortung. Und ihr seht in dieser Zeit, die Laschheit aller Institutionen, die Verfälschung all dieser Aufgaben.

39. Nehmt die Regierenden zum Beispiel: Der Regierende, der ein Diener seines Volkes sein sollte, wird zu seinem Herrn, krönt sich selbst und wird zu seinem Monarchen. Er lebt nicht für andere, sondern macht sich selbst groß mit der Armut der anderen; seine Größe besteht in der Niedrigkeit der anderen.

40. Eine solche Regierung wird zwangsläufig zu einem Joch für ihr Volk.

41. Und was soll ich von jenen sagen, die mit der Gabe der materiellen Heilung ausgestattet sind, den Ärzten? Sie bringen die Stimme ihres Gewissens und ihrer Gefühle zum Schweigen. Sie wenden ihre Augen vom Schmerz der Menschheit ab und nehmen ihn nur als Motiv für ihre Bereicherung und ihre materielle Größe, indem sie den Reichtum ihrer Taschen in dem Maße vergrößern, wie der Schmerz der Menschen zunimmt.

42. Und auch derjenige, der mit der Gabe der Gerechtigkeit ausgestattet worden ist, um die menschlichen Taten zu beurteilen, um die Fehler der Menschen in die Waagschale zu werfen, betrachtet die Fälle der Menschen nur als Motiv für seine persönliche Größe.

43. Und so, meine Brüder und Schwestern, kommt der Mensch in allen Lebensbereichen dieser Dritten Zeit vom Weg ab.

44. Die großen Geistwesen die mit großen Aufgaben ausgestattet sind, geben der Versuchung nach und gehen verloren. Die großen Fähigkeiten und Gaben werden nicht in den Dienst der Aufgabe gestellt, die Gott für sie bestimmt hat.

45. Unter den auf diese Weise begabten Geistwesen gibt es selbstsüchtige, die in sich eine gewisse Größe erkennen, eine Gabe mit einer Entwicklung, die der anderer Menschen überlegen ist. Sie verbergen (diese Gabe) und rühmen sich innerlich damit.

46. Auf eurer künftigen Wanderschaft auf Erden, Brüder und Schwestern, werdet ihr Zeugen großer Ungerechtigkeiten und großer Irrtümer unter der Menschheit sein. Ihr werdet sehen müssen wie der menschliche Schmerz, die Witwenschaft, die Verwaisung und die grössten menschlichen Nöte als Karriereleiter benutzt werden.

47. Ihr werdet sehen, wie die großen Minister der Religionen unter denen es auch Geistwesen mit großen Aufgaben gibt das Licht des Vaters vor den Geistwesen, die danach hungern und dürsten, verbergen oder wie sie schwache Funken dieses Lichts im Austausch gegen menschlichen Reichtum, gegen irdischen Prunk und Luxus abgeben.

48. Ihr werdet Zeugen von sehr großen Ungerechtigkeiten und Entweihungen sein, meine Brüder und Schwestern, aber ihr sollt die Menschen nicht dafür richten [Dt 32,35].

49. Unter diesem Volk sind die Auserwählten des Herrn, um sehr große Aufgaben zu erfüllen, und wenn ihr durch die Hand dieses großen Herrn auserwählt und gesandt worden seid, könnte es euch dann an Gaben, Tugenden und außergewöhnlichen Kräften fehlen?

50. Doch die Versuchung ist auch an euch herangetreten, um euch zu Fall zu bringen; damit ihr eure Gaben nicht in den Dienst der göttlichen Sache stellt, damit ihr eure Schritte auf falschem Wege lenkt, um in eurem Geist und in eurem Herzen Hochmut, den Geist der Größe und der Überlegenheit zu säen, um den Ehrgeiz und das Streben (in euch) zu wecken, euch als Herren vor den Menschen zu fühlen.

51. Auf diese Weise sind die Welt und die Versuchung an euch gelangt, und gegen diese schädlichen Elemente und Kräfte habt ihr gekämpft, meine Brüder und Schwestern.

52. Einige haben nachgegeben und sind gefallen, aber viele haben auch gekämpft und haben gesiegt.

53. Der innere Kampf ist noch sehr groß in euch, meine Brüder und Schwestern. Noch ist die Stunde des Triumphes dieses Werkes in Israel nicht gekommen. Noch springen die Leidenschaften auf und geben sich laut durch euer Fleisch und eure Sinne kund. Noch seufzt und weint euer Geist, kämpft und strauchelt er.

54. Aber die Meditation, das Gebet und die Auftragserfüllung richten euch wieder auf und machen euch siegreich.

55. Wehe jenen in diesem Volk, die Eitelkeit oder ein Verlangen nach Größe oder Bedeutung haben. Denn ihr Kampf, wie groß er auch scheinen mag, wird zu Boden fallen, ihr Werk, das standhaft erscheint, wird im Nu zerbröckeln.

56. Niemandes Name wird in diesem Volk hervorstechen. Doch wenn dies geschehen sollte, so wird es nicht nach göttlichem Willen sein!

57. Was aufleuchten muss, ist der Name des ganzen Volkes, der Name dieser Lehre. Seid daher sanftmütig und demütig, wenn ihr dem Herrn wirklich gefallen wollt; und wenn ihr wünscht, dass Gott in die Stille und Innigkeit eures Herzens herabsteigt, um mit euch Gemeinschaft zu halten.

58. Verbirgt in eurem Geist und in eurem Herzen eure Verdienste und ignoriert sie sogar selbst. Gott, der sie kennt [Mt 6,3.4] und der Gerechtigkeit und Liebe ist, wird seinen Willen in euch wirken und herabkommen, um in eurem inneren Heiligtum zu wohnen.

59. Liebt den Vater, liebt einander mit der Liebe, die der Meister euch eingibt, mit dem erhabenen Beispiel, das er euch gegeben hat, indem er Mensch wurde und sein Leben für seine Freunde, welche die ganze Menschheit ist, gab.

60. Ihr werdet nicht alles tun! Eure Aufgabe ist klein im Vergleich zum universellen Werk der Erlösung und Vervollkommnung und im Vergleich zu den Millionen und Abermillionen von Geistwesen, die ebenfalls Aufgaben innehaben. Das Werk ist göttlich und wird von Gott Selbst ausgeführt.

61. Möge der Friede des Herrn in euren Herzen, in euren Heimen, in allen Völkern und Nationen herrschen, und möge euer Gebet eine Gemeinschaft von (eurem) Geist mit dem (göttlichen) Geist sein und ein Dank für diese Gaben, die Er uns schenkt, sowie eine Anrufung des Friedens für das ganze Universum!